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16.12.2003 15:58

Graduiertenkolleg erforscht Übergangsriten zu Geburt und Heirat

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Einen für die geisteswissenschaftliche Forschung wichtigen Erfolg hat das Graduiertenkolleg "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" an der Uni Würzburg erzielt: Die Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist positiv verlaufen und das Kolleg kann seine Arbeit fortsetzen.

    In den DFG-Graduiertenkollegs arbeiten junge Wissenschaftler nicht als "Einzelkämpfer" an ihrer Doktorarbeit, sondern sind in ein Studienprogramm eingebunden und werden von mehreren Hochschullehrern betreut. Im Würzburger Kolleg zur Geschlechterdifferenz erforschen Altertumswissenschaftler, Theologen und Sozialwissenschaftler gemeinsam den Zusammenhang von Religion und Geschlecht. Sie orientieren sich dabei an der These, dass der Ursprung kultureller Erscheinungen wesentlich im Unterschied zwischen den Geschlechtern begründet liegt. Darum kommt bei ihren Forschungen dem so genannten "gender", dem kulturellen Geschlecht, im Unterschied zum biologischen Geschlecht eine entscheidende Bedeutung zu.

    In der nun dritten Förderperiode, die im Mai 2004 beginnt und im April 2007 endet, steht im Mittelpunkt der Forschungen die Frage nach den Übergangsriten, also nach Zeremonien anlässlich von Geburt, Erwachsenwerden, Heirat und Bestattung. Damit rücke, so eine Mitteilung des Graduiertenkollegs, eine "anthropologische Universalie in den Blickpunkt, die nicht nur in allen uns bekannten religiösen Symbolsystemen von schlechthin konstitutiver Bedeutung ist, sondern auch in profanen Kontexten nach wie vor präsent ist und vielleicht sogar wieder stärker 'nachgefragt' wird".

    Der neue Forschungsschwerpunkt sei auch darum aktuell, weil eine zunehmend mobiler werdende und von starken Migrationsbewegungen geprägte Gesellschaft zwingend auf Eingliederungsriten angewiesen sein dürfte. Dies deute sich zum Beispiel in der außerordentlich hohen "Nachfrage" nach der Jugendweihe an oder im Nachdenken der beiden großen Kirchen über neue Formen der Integration von Menschen ohne christlichen Hintergrund.

    Das Graduiertenkolleg wird seit 1998 von der DFG und dem Freistaat Bayern gefördert. Als erster Sprecher fungiert Professor Bernhard Heininger vom Lehrstuhl für Neutestamentliche Exegese, zweite Sprecherin ist Stephanie Böhm, Professorin aus der Klassischen Archäologie.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Bernhard Heininger, T (0931) 31-2250, E-Mail:
    bernhard.heininger@mail.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.theologie.uni-wuerzburg.de/kolleg/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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