idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.03.2020 10:00

Bundesforschungsministerium fördert geistes- und sozialwissenschaftliches Forschungszentrum in Tunesien

Stefanie Huland Unternehmenskommunikation
DLR Projektträger

    Deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen bauen in Kooperation mit der Universität Tunis ein weiteres internationales Merian Centre for Advanced Studies auf.

    Die Umbrüche im Kontext des sogenannten Arabischen Frühlings stellen die Gesellschaften Nordafrikas bis heute vor große Herausforderungen, die auch für Europa von Bedeutung sind. Tunesien hat sich auf den mühsamen Weg in die Demokratie gemacht und dabei erfolgreich die Weichen für einen demokratischen Rechtsstaat gestellt. Wie sehen die Modelle einer besseren Zukunft aus, um die in den Ländern des Maghreb gerungen wird? Soziale Ungleichheit, die Erfahrung von Unsicherheit und historische Vermächtnisse prägen die gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten in Nordafrika. Auch die gravierenden ökonomischen und ökologischen Probleme, mit denen nordafrikanische Länder konfrontiert sind, schlagen sich in ihren Zukunftsmodellen nieder. Wie spiegeln sich gegenwärtige Disparitäten und gesellschaftlicher Wandel im kulturellen Bereich?

    Mit diesen gesellschaftspolitisch hoch relevanten Fragen befasst sich das „Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb“ (MECAM), das an der Universität Tunis angesiedelt sein wird. Im März 2020 werden Sozial- und Geisteswissenschaftler/innen aus Deutschland gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Tunis mit dem Aufbau des internationalen Forschungszentrums beginnen. Von deutscher Seite sind die Universität Marburg als Koordinator, die Universität Leipzig, das German Institute of Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg und das Forum Transregionale Studien in Berlin beteiligt.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das deutsch-tunesische Kooperationsprojekt zunächst in einer dreijährigen Phase zum Aufbau von Strukturen und zur weiteren Entwicklung eines gemeinsamen Forschungsprogramms. Wird diese Planungsphase von einem externen Fachgremium gegen Ende der Förderphase positiv evaluiert, fördert das BMBF das Merian Centre in einer maximal sechsjährigen Forschungs- und einer bis zu dreijährigen Konsolidierungsphase weiter.

    Am Merian Centre werden sich über die Initiatorinnen und Initiatoren der fünf beteiligten Institutionen hinaus Gastwissenschaftler/innen versammeln, um den einzelnen Fragestellungen nachzugehen.

    Renommierte internationale Sozial- und Geisteswissenschaftler/innen, vornehmlich aus der Region Nordafrikas und aus Deutschland forschen gemeinsam mit der deutsch-tunesischen Forschergruppe zu den Schwerpunktthemen des Merian Centres. Das Kooperationsprojekt widmet sich mit besonderen Programmen auch der Nachwuchsförderung und die Debatten und Ergebnisse in die breite Öffentlichkeit transportieren. Auch in Deutschland wächst damit das Wissen über den Aufbruch der Gesellschaften Nordafrikas.

    Das „Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb“ (MECAM) ist das fünfte vom BMBF geförderte „Merian Centre for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences“. Merian Centres wurden bereits in Neu-Delhi/Indien, Guadalajara/Mexiko, SãoPaulo/Brasilien und Accra/Ghana eingerichtet. Indem das BMBF an den Merian Centres eine enge und zugleich umfassende bi- und multilaterale Forschungszusammenarbeit an Standorten außerhalb Deutschlands ermöglicht, will es die Internationalisierung und innovative Weiterentwicklung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland vorantreiben.

    Für weitere Informationen richten Sie sich bitte an: Dr. Gaia di Luzio, DLR-Projektträger, gaia.diluzio@dlr.de

    Die Arbeit des DLR-Projektträgers

    Der DLR-Projektträger hat im Zuge der Ausschreibung des Merian Centres eine Informations- und Austauschveranstaltung für Antragstellende konzipiert und durchgeführt. Er hat ein zweistufiges Begutachtungsverfahren entwickelt und organisiert, das in einer externen schriftlichen Begutachtung der Anträge und einer Begutachtung durch eine international besetzte Kommission im Rahmen von Projektpräsentationen bestand. Dem DLR-Projektträger oblag die Beratung der Antragstellenden sowie die bewilligungsreife Prüfung von Förderanträgen.

    Seit mehr als vier Jahrzehnten engagiert sich der DLR Projektträger (DLR-PT) als Dienstleister für einen starken Forschungs-, Bildungs- und Innovationsstandort Deutschland. Als einer der größten Projektträger Deutschlands betreuen die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als 10.000 Vorhaben und etwa 1,4 Milliarde Euro Forschungsgelder. Der DLR-PT arbeitet im Auftrag von Bundesministerien, der Europäischen Kommission, Bundesländern sowie Wissenschaftsorganisationen, Stiftungen und Verbänden. Er berät zu Strategien und Programmen, begleitet Forschungsfördervorhaben fachlich und administrativ, unterstützt den Wissenstransfer sowie die Verwertung von Forschungsergebnissen. Sein Themenspektrum reicht von Bildung, Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie, Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler Zusammenarbeit. Das Portfolio des DLR-PT wird ergänzt durch die Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Analyse und Evaluation.

    Der DLR-PT ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche Ausrichtung.


    Weitere Informationen:

    https://www.bmbf.de/de/maria-sibylla-merian-centres-5181.html
    https://www.uni-marburg.de/de/cnms/forschung/mecam
    https://www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).