idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.03.2020 10:03

Corona-Pandemie – Finanzmarktexperten erwarten erhebliche Wachstumsverluste für Weltwirtschaft

Gunter Grittmann Presse und Redaktion
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)

    Das Coronavirus trifft die Weltwirtschaft: Finanzmarktexperten/-innen rechnen damit, dass die Pandemie das globale reale Bruttoinlandsprodukt erheblich belasten wird. Insbesondere die deutsche Wirtschaft wird dabei stark in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings schwanken die Prognosen mit Blick auf einzelne Branchen in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderfrage im aktuellen ZEW-Finanzmarkttest, an dem sich 170 Finanzmarktexperten/-innen beteiligt haben. Die Umfrage hat das ZEW Mannheim zwischen 9. und 16. März 2020 durchgeführt.

    Die stärksten Belastungen im weltweiten Vergleich erwarten die befragten Experten/-innen für die deutsche Wirtschaft: 38,9 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen rechnen mit einem durch die Corona-Pandemie bedingten gesamtwirtschaftlichen Wachstumsverlust zwischen 0,5 Prozentpunkten und einem Prozentpunkt. 36,8 Prozent der Befragten rechnen sogar mit mehr als einem Prozentpunkt und nur 24,2 Prozent gehen von einem geringen Wachstumsverlust von weniger als 0,5 Prozentpunkten aus.

    Für die EU sind die Erwartungen der Finanzmarktexperten/-innen zwar etwas weniger düster, aber dennoch pessimistisch. So rechnen 42,4 Prozent mit Wachstumseinbußen zwischen 0,5 Prozentpunkten und einem Prozentpunkt. Sehr viel geringer sollten nach Ansicht der Umfrageteilnehmer/innen die negativen Wirkungen auf das BIP der USA und Japans sein. In diesen beiden Ländern könnte sich demnach ein durch die Corona-Pandemie bedingter Wachstumsrückgang um bis zu 0,5 Prozentpunkte ergeben.

    „Die Umfragewerte sind deutlich, müssen aber mit großer Vorsicht interpretiert werden. Der Anteil der Finanzmarktexperten und -expertinnen, die relativ starke negative Wirkungen für das reale weltweite BIP befürchten, ist im Laufe der Umfrage gestiegen. Da sich momentan die medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen in vielen Ländern außerhalb Asiens weiter verschärfen, dürften die Ergebnisse der Umfrage nur eine Momentaufnahme darstellen. Mit weiteren Verschlechterungen des wirtschaftlichen Ausblicks ist zu rechnen“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph. D.

    Mit Blick auf Deutschland gehen die Erwartungen der Befragten für fast alle Branchen stark auseinander. Unternehmen, die von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind, finden sich nach Meinung von mehr als der Hälfte der Experten/-innen vor allem im Fahrzeug- und Maschinenbau, bei den Banken sowie im Stahlgeschäft. Für einige Branchen sehen die Umfrageteilnehmer/-innen allerdings auch positive Wirkungen aufgrund steigender Nachfrage. Das gilt vor allem für die Pharmaindustrie, aber auch für die Informationstechnologie, die Telekommunikation sowie den Konsum beziehungsweise Handel.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Michael Schröder
    Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich
    "Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement"

    Tel.: +49 (0)621 1235-368
    michael.schroeder@zew.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).