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12.01.2004 11:04

Neujahrsempfang an der Universität Hannover

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Präsident Prof. Ludwig Schätzl fordert mehr
    Ressourcen für die Hochschulen

    Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen zu erhalten, sei nicht nur eine verbesserte Finanzierung, sondern auch eine tiefgreifende Reform des Hochschulsystems nötig. Dies betonte der Präsident der Universität Hannover, Prof. Ludwig Schätzl, in seiner Rede zum Neujahrsempfang. Fast 900 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren am 9. Januar seiner Einladung in den Lichthof des Welfenschlosses gefolgt. Für 2004, sagte der Präsident, wünsche sich die Universität von der Politik drei Dinge:
    1. einen Vertrag, der die Hochschulen in der laufenden Legislaturperiode vor weiteren Haushaltskürzungen schütze;
    2. den Mut, einen Einstieg in leistungs- und belastungsorientierte Ressourcensteuerung zu wagen und
    3. eine Perspektive aufzuzeigen, die es den Hochschulen ermögliche, im Interesse der vielbeschworenen Steigerung der nationalen und internationalen Konkurrenzfähigkeit, die leistungsstarken Fächer zu fördern.

    Langfristig, so betonte Professor Schätzl, benötigten die Hochschulen in Deutschland mehr finanzielle Ressourcen, um die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. Gefordert wird von den Hochschulen mehr Studierende als heute auszubilden, die Studienzeiten deutlich zu verringern sowie bis 2010 neue Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge zu entwickeln und gleichzeitig eine forschungsbasierte Lehre auf internationalen Niveau zu erbringen, in der Grundlagenforschung und in der angewandten Forschung Leistungen zu erbringen, die mit jenen ausländischen Spitzenuniversitäten vergleichbar sind. Zudem sollten die Hochschulen die Umsetzung der Forschungsergebnisse in neuartige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen unterstützen.

    Doch trotz dieser vielfältigen Aufgaben und der Forderung nach mehr Leistung, kürzten die Landerregierungen ?flächendeckend von Berlin bis Bayern? die Bildungsetats, sagte Professor Schätzl. Trotzdem stellten sich die deutschen Hochschulen dem Wettbewerb mit den finanziell deutlich besser ausgestatteten Spitzenuniversitäten der USA, indem sie wenige in der Regel bereits leistungsstarke Bereiche zu international konkurrenzfähigen Schwerpunkten ausbauen.

    Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen zu erhalten beziehungsweise wiederzuerlangen, sind nicht nur eine verbesserte Ressourcenausstattung notwendig, sondern auch tief greifende Reformen des Hochschulsystems. Professor Schätzl empfiehlt in das im Kern staatlich gelenkte deutsche Hochschulsystem verstärkt wettbewerbliche Steuerungselemente einzuführen. Echter Wettbewerb würde bestehende Qualitätsunterschiede sichtbar machen, die finanzielle Situation in Lehre und Forschung leistungsstarker Hochschulen beziehungsweise Fächer verbessern und im Extremfall auch zur Schließung leistungsschwacher Standorte führen.

    Grundsätzlich sei angesichts leerer Kassen die Haushaltskonsolidierungspolitik der Landesregierung zu begrüßen, sagte Professor Schätzl. Niedersachsen brauche mittelfristig wieder verfassungskonforme Haushalte. Auch die Hochschulen hätten sich bereit erklärt, einen angemessenen Beitrag zu leisten. Die Umsetzung des HOK bedeute für die Universität Hannover, ab 2004 sechs Prozent ihres Personalbestandes (150 Stellen à 45.000 Euro) dauerhaft zu verlieren. Außerdem werde erwartet, ab 2006 weitere 100 Stellen für die Optimierung des Hochschulsystems bereitzustellen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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