Digitalisierte Lehr-, Lern- und Prüfungsformen werden mit Hochdruck entwickelt / Berliner Hochschulen rufen zu solidarischem Handeln auf
Landeskonferenz der Rektor*innen und Präsident*innen der Berliner Hochschulen (LKRP)
Die Mitglieder der Berliner Landeskonferenz der Rektor*innen und Präsident*innen danken dem schnellen und umsichtigen Agieren des Wissenschaftssenators Michael Müller und dessen Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung Steffen Krach im Interesse der Gesundheit der Bürger*innen. Mit ihrem Entschluss, den Berliner Hochschulen eine zusätzliche finanzielle Unterstützung und damit eine zügige Weiterentwicklung und Umsetzung digitalisierter Lehr-, Lern- und Prüfungsformen zu gewähren, setzen sie zugleich für den größten Hochschulstandort Deutschlands ein wichtiges Zukunftssignal.
Die Berliner Hochschulen werden alles in ihrer Macht Stehende organisieren, um für die mehr als 150.000 Studierenden kontaktlose Formate zu entwickeln und, wo möglich, beginnend zum 20. April 2020 umzusetzen. Wir sind beeindruckt von der Kreativität in unseren Hochschulen. Das Engagement unserer Lehrenden und Forschenden, so viele neue Formate und Veranstaltungen wie möglich anzubieten, ist für uns alle herausragend und Motivation zugleich.
Die Hochschulen setzen dabei auf schon vorhandene Formate, werden neue entwickeln und bewährte Formate für den breiten Zugang vieler Student*innen ermöglichen. Das beinhaltet auch die Bemühungen, Veranstaltungen, die Präsenz erfordern, wie Praktika oder Exkursionen, unter anderen Bedingungen stattfinden zu lassen oder zu ersetzen. Sie könnten beispielsweise unter bestimmten Vorgaben zeitversetzt in Blockveranstaltungen stattfinden.
Dabei ist es klar, dass alle Hochschulmitglieder und damit die Hochschulen mit ihren Studiengängen insgesamt an ihre Grenzen stoßen und gleichzeitig aber auch Neues entwickeln werden. Nicht nur in Lehre und Forschung, auch in unseren Verwaltungen werden wir teilweise neue Wege beschreiten müssen. Auch erfordert der Transfer ins Digitale gerade für künstlerische Hochschulen eine neue Unterrichtsweise, die sich nicht am analogen Erlebnis messen kann und stattdessen eigenständige Ausdrucksformen suchen muss. Wir begreifen dies aber als Einladung zum Experiment und nicht als grundsätzliche Absage an die Lehre. Daher wird dieses für uns alle herausfordernde Sommersemester ein Besonderes sein.
Die Berliner Hochschulen rufen ihre Mitglieder zu solidarischem Handeln untereinander und in Bezug auf Orte und Personen in der Stadt auf, die besonderer Unterstützung bedürfen. Wir danken allen, die sich hierbei verantwortlich einbringen und werden auch deren Situation entsprechend berücksichtigen.
Die Berliner Hochschulen müssen und wollen über Kulanz Härten und die Folgen besonders herausfordernder Lebenslagen ausgleichen sowie eine breite Teilhabe ermöglichen. Denn wir sind uns bewusst, dass sich diese für Student*innen, Lehrende und Hochschulmitglieder auch über die individuell unterschiedlichen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten bestimmt.
Das Ausrufen eines generellen Nichtsemesters halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für kontraproduktiv. Das Signal der Berliner Hochschulen heißt stattdessen: Ermöglichung und digitaler Aufbruch.
Prof. Dr. Christian Thomsen, Vorsitzender der Berliner LKRP und Präsident der TU Berlin, im Namen seiner Berliner Kolleg*innen.
https://www.lkrp-berlin.de/
Weitere Informationen erteilt Ihnen:
Stefanie Terp
Pressesprecherin der TU Berlin
Tel.: 0172 314 6639
E-Mail: steffi.terp@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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