Mein Risiko, dein Risiko, unser Risiko?
Risikokommunikation und Risikowahrnehmung in Corona-Zeiten: Wissenschaftler*innen der TU Berlin führen eine aktuelle Studie durch
Risikokommunikation, Risikowahrnehmung und medizinische Entscheidungsfindung sind zentrale Forschungsthemen der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Markus Feufel vom Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft (IPA) an der Technischen Universität Berlin. Die aktuelle Corona-Krise nutzt der Wissenschaftler, um vom Homeoffice aus zusammen mit seinen Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen von der Charité – Universitätsmedizin Berlin eine Studie durchzuführen, die unter realen Bedingungen untersucht, wie sich schnell ändernde Risiken wahrgenommen werden und wie Menschen ihr Verhalten daran anpassen.
„Aus wissenschaftlicher Sicht können wir die aktuelle Situation nutzen, um zu lernen, wie wir auf sich schnell ändernde Risiken reagieren, wie wir sie für uns selbst und für andere bewerten und unser Verhalten entsprechend anpassen“, so der Wissenschaftler. „Bei unserer Forschung im medizinischen Umfeld dreht es sich häufig darum, wie Menschen einerseits mit konkreten persönlichen Risiken und andererseits mit abstrakteren Risiken auf Bevölkerungs- oder Populationsebene umgehen. Im Mittelpunkt steht dabei der Spagat, der auch den Umgang mit der aktuellen Pandemie prägt: Wie können Risiken so kommuniziert werden, dass der oder die Einzelne sie versteht und, darauf basierend, angemessen handelt oder behandelt wird, aber gleichzeitig die Auswirkungen auf die Allgemeinheit nicht aus dem Auge verloren werden?“
Für die aktuelle Studie rufen die Wissenschaftler*innen zur Teilnahme möglichst vieler Interessierter an einer Online-Umfrage auf. Behandelt werden Fragen wie: „Wie hoch schätzen Sie aktuell das Risiko für Ihre eigene Person, schwere gesundheitliche Probleme durch das Sars-CoV-2 Virus zu bekommen? Wie hoch schätzen Sie das Risiko für Menschen in Deutschland insgesamt? Inwieweit haben Sie Ihr Verhalten dieser Situation entsprechend angepasst?“
„Es geht uns darum zu lernen, wie die fast täglich neu kommunizierten Risiken bei der Bevölkerung wahrgenommen werden, welche Konsequenzen Menschen daraus ziehen und wie sich ihre Wahrnehmung und ihr Handeln in der weiteren Entwicklung der Pandemie verändern“, so Prof. Feufel. Geplant ist es, diese Umfrage für die Dauer der Corona-Krise aktiv zu halten und täglich auszuwerten. Im Idealfall würden die gleichen Personen den Fragebogen immer wieder im Verlauf der Pandemie ausfüllen, denn „der Vergleich mit anderen kann uns helfen, die eigenen Risiken einzuordnen und eventuell anzupassen“.
An der Online-Umfrage können Menschen aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Wissenschaftler*innen werden die Ergebnisse täglich auswerten und in Form von Grafiken auf ihrer Webseite veröffentlichen. Die Teilnahme an der Umfrage ist selbstverständlich anonym, es werden lediglich Alter, Geschlecht und Postleitzahl abgefragt. Alle Angaben sind freiwillig.
Zu der Umfrage: https://ww2.unipark.de/uc/feufel_TU_Berlin_Arbeitswissensc/6dab/
Alle Ergebnisse finden Sie hier:
https://www.awb.tu-berlin.de
https://twitter.com/berlin_tu
https://www.instgram.com/awb_tub/
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Markus Feufel
TU Berlin
Fachgebiet Arbeitswissenschaft
Tel.: 030 314-73773
E-Mail: markus.feufel@tu-berlin.de
Webseite: http://www.awb.tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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