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25.03.2020 10:26

Anpassung an den Klimawandel: Besonders gefährdete Länder erhalten weniger deutsche Mittel als erwartet

Jelana Vajen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit, DEval

    Überflutungen, Wirbelstürme, steigende Meeresspiegel: Entwicklungsländer sind von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen. Deutschland unterstützt die Länder dabei, sich an diese Folgen anzupassen. Allerdings bekommen besonders gefährdete Länder wie kleine Inselstaaten deutlich weniger deutsche Mittel, als zu erwarten wäre. Das zeigt ein neuer Bericht des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit (DEval).

    Insgesamt vier Milliarden Euro will Deutschland im Jahr 2020 für internationale Klimafinanzierung ausgeben. Rund die Hälfte der Mittel entfällt auf Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Diese reichen von Hochwasserschutz und Frühwarnsystemen, mit denen Küstengebiete vor Flutwellen geschützt werden können, bis zu effizienteren Bewässerungssystemen in Dürreregionen.

    Das DEval hat die Programme und Maßnahmen der deutschen Klimafinanzierung, ihre Einbettung in die internationale Klimapolitik sowie die konkrete Mittelzuteilung an einzelne Länder analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass sich Deutschlands Klimapolitik eindeutig an internationalen Prioritäten orientiert: Die Höhe der finanziellen Zusagen, die Ziele zur Etablierung neuer Partnerschaften und die Unterstützung eines umfassenden Ansatzes zum Umgang mit Klimarisiken stehen im Einklang mit internationalen Vereinbarungen, etwa dem Pariser Klimaabkommen.

    Bei der tatsächlichen Mittelzuteilung ergibt sich jedoch ein differenzierteres Bild. So erhalten klimavulnerable Länder zwar mit höherer Wahrscheinlichkeit deutsche Mittel zur Anpassung an den Klimawandel als Länder, die weniger gefährdet sind; allerdings wirkt sich das Ausmaß an Vulnerabilität nicht systematisch auf die Höhe der Mittel aus. Entgegen der Ansprüche der Bundesregierung profitieren etwa kleine Inselstaaten, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, seltener und in geringerem Maße von deutschen Anpassungsmitteln als andere Staaten. Letztlich konzentrieren sich die Mittel auf Länder, in denen auch viele andere Geber im Bereich der Klimaanpassung aktiv sind. In der Gesamtschau entspricht das deutsche Anpassungsportfolio daher nur teilweise den eigenen und internationalen Ansprüchen an das klimapolitische Engagement der Bundesregierung.

    Der Bericht „Evaluierung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Portfolio- und Allokationsanalyse“ ist der erste von mehreren Berichten, die das DEval im Rahmen seiner Evaluierung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erstellt. Der Bericht ist auf der Website des DEval verfügbar.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Sven Harten
    Leiter Kompetenzzentrum Methoden/
    Stellvertretender Direktor des DEval

    Telefon: +49 (0)228 336907-950
    sven.harten@DEval.org


    Originalpublikation:

    Noltze, M., und M. Rauschenbach (2019), Evaluierung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Portfolio- und Allokationsanalyse. Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), Bonn.

    http://www.deval.org/files/content/Dateien/Evaluierung/Berichte/2020/DEval-2019-...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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