idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.03.2020 15:34

KIT-Experten zu aktuellem Thema: Geothermie

Monika Landgraf Strategische Entwicklung und Kommunikation - Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

    Heute (Mittwoch 25.03.2020) hat die Landesregierung Baden-Württembergs die Rolle der Tiefen Geothermie als einen wichtigen Baustein der Energiewende für eine nachhaltige Wärme- und Stromerzeugung bekräftigt – und angekündigt, den Ausbau im Land voranzubringen. Ein entsprechender Forschungsantrag zur Entwicklung und Erprobung der Technologie durch das Landesforschungszentrums Geothermie (LFZG), an dem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) maßgeblich beteiligt ist, wurde bewilligt. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem Klimaschutzgesetzt des Landes, das eine Reduktion der Treibhausgasemission um 90 Prozent bis zum Jahr 2050 vorsieht

    „Mit dem Beschluss zur tiefen Geothermie in Baden-Württemberg hat die Landesregierung ein wichtiges Zeichen gesetzt“, findet Professor Frank Schilling, Leiter des LFZG am KIT, „dabei kommt es vor allem darauf an, die bisherige Fokussierung auf den Stromsektor bei der tiefen Geothermie um den Wärmesektor zu ergänzen. Die Geothermie kann in diesem Sektor einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten, weil Baden-Württemberg für die Wärme dringend eine umwelt- und klimafreundliche Alternative braucht. Heute wird Wärme hier immer noch überwiegend durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle gewonnen. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Spezialisten wollen wir nun eine Roadmap zur Entwicklung der Tiefen Geothermie auf den Weg bringen, damit die Wärmewende rascher gelingt.“

    Dr. Birgit Müller, die Geschäftsführerin des LFZG am KIT ergänzt: „Es ist konsequent und zielführend für Baden-Württemberg, auch im Bereich Wärme klimaschonende Technologien zu unterstützen. Mit der Tiefen Geothermie in Kombination mit Wärmenetzen haben wir zusammen mit der Oberflächennahen Geothermie hocheffiziente Optionen private Haushalte sicher und nachhaltig mit Wärme zu versorgen. Dabei müssen für jeden Standort die geeigneten Voruntersuchungen des geologischen Untergrunds erfolgen, die Bürgerschaft transparent informiert und in den Standortauswahlprozess eingebunden werden. Die Geothermie ist im Prinzip ein bewährtes Verfahren wie die jahrzehntelange Nutzung der Anlagen im Pariser Becken und die seit den Römern genutzten Thermalbäder bei uns in Baden-Württemberg zeigen. Sie muss für die aktuellen Anforderungen der Energiewende nur intensiver genutzt werden.“

    Professor Thomas Kohl vom Institut für Angewandte Geowissenschaften am KIT und Sprecher der Großforschungsinitiativen zur Geothermie am KIT betont in diesem Zusammenhang die großen Potenziale im Land: „Unter Baden-Württemberg liegen die größten bekannten thermischen Anomalien in Deutschland mit über 170 Grad Celsius in drei Kilometern Tiefe. Diese Wärme gilt es zu nutzen, zumal das Potenzial des Untergrundes – zumindest in menschlichen Maßstäben – unerschöpflich ist. Um diese Energie effizient und sicher zu nutzen, erforschen wir nun mit großen Projekten die Gegebenheiten sowie die Auswirkungen einer Nutzung auf die Umwelt. Mit innovativen Forschungsprojekten im Bereich der Tiefen Geothermie sowie mit der Ausbildung der zukünftigen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet hat sich das KIT dabei bereits seit Jahren stark positioniert.“

    Eva Schill, Professorin für Geophysik in Reservoirsystemen und Leiterin neuer Forschungsinfrastrukturen am KIT sieht neben der Gewinnung von Erdwärme auch ein enormes Wärmespeicherpotenzial in der Geothermie: „Die große Herausforderung in der Energiewende ist es, erhebliche Energiemengen vom Sommer in den Winter zu übertragen. Geothermie kann hier einen großen Beitrag leisten. Wie dies sicher und nachhaltig geht, möchten wir mit einem Demonstrationsprojekt am KIT untersuchen.“ Von großer Bedeutung sei es nun bei allen Aktivitäten die Bevölkerung einzubinden: „Es ist wichtig die Bürgerinnen und Bürger nicht nur zu informieren, sondern auch als Teil der Entwicklung an Vorhaben zu beteiligen. Das müssen wir anpacken.“

    Mehr Informationen zur Geothermieforschung am KIT:

    https://www.agw.kit.edu/251.php
    http://www.ee.kit.edu/68.php
    https://www.ine.kit.edu/107.php


    Über das Landesforschungszentrum Geothermie

    Das LFZG ist eine unabhängige Einrichtung des Landes Baden-Württemberg mit dem Ziel, Forschung, Lehre, Ausbildung und Technologieentwicklung zur Nutzung der Erdwärme im Land fachübergreifend zu fördern. Gemeinsam mit dem KIT beteiligen sich 10 Hochschulen und Forschungseinrichtung an der Einrichtung.

    Zur Webpräsenz:

    http://www.LFZG.de

    Für weitere Informationen stellt der Presseservice des KIT gern Kontakt zum Experten her. Bitte wenden Sie sich an Martin Heidelberger, Tel. +49 721 608-21169, E-Mail an martin.heidelberger@kit.edu, oder das Sekretariat, Tel. 0721 608-21105, E-Mail an presse@kit.edu

    Im Portal „KIT-Expertinnen und -Experten“ finden Sie weitere Ansprechpersonen zu Highlights aus der Forschung des KIT sowie zu tagesaktuellen Themen: https://www.sek.kit.edu/kit_experten.php

    Freundliche Grüße

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
    Strategische Entwicklung und Kommunikation (SEK)

    Monika Landgraf
    Leiterin Gesamtkommunikation
    Pressesprecherin

    Kaiserstraße 12
    76131 Karlsruhe
    Telefon: +49 721 608-21105
    E-Mail: presse@kit.edu
    http://www.kit.edu

    KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).