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13.01.2004 10:44

Zehn Jahre internationale Zusammenarbeit in der Antarktis

Dipl.-Phys. Claudia Ratering Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    Das Dallmann-Labor auf King George Island in der Antarktis feiert Jubiläum: Am 19. Januar 2004 wird es zehn Jahre alt. Biologen und Geowissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) nutzen das in einer flachen Meeresbucht gelegene Labor zur Erforschung von eisfreien Flächen und küstennahem Flachwasser. Dies ist nur in wenigen antarktischen Gebieten möglich, da die meisten Küsten von dickem Schelfeis oder Gletschern bedeckt werden.

    Die Untersuchung des Ökosystems Potter Cove, einer Bucht mit einer gut ausgeprägten Gezeitenzone, ist Kernpunkt der Forschungsarbeiten des Dallmann-Labors. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen globaler Umweltveränderungen auf die antarktischen Lebensgemeinschaften. Besonders in der Antarktis ist eine Abnahme der Ozonschicht zu beobachten, wodurch mehr UV-Strahlung bis zur Erdoberfläche gelangt. Zurzeit untersucht eine Arbeitsgruppe im Dallmann-Labor die Folgen erhöhter UV-Strahlung auf Großalgengemeinschaften. Diese so genannten Algenwälder bilden die Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Eine Verringerung des Algenwachstums könnte auch einen Bestandsrückgang von Krebsen und Fischen nach sich ziehen. Im Labor konnten AWI-Wissenschaftler bereits nachweisen, dass sich eine erhöhte UV-Strahlung negativ auf das Wachstum bestimmter Algenarten auswirkt. In diesem Jahr steht nicht das einzelne Individuum im Mittelpunkt, vielmehr untersuchen die Biologinnen und Biologen Lebensgemeinschaften verschiedener Algenarten in ihrem natürlichen Lebensraum.

    An der Eröffnung und dem Betrieb des Dallmann-Labors waren und sind Forschungsinstitute aus Deutschland (AWI) und Argentinien (Instituto Antártico Argentino) beteiligt. Die Niederlande (Netherlands Geoscience Foundation) haben sich 1996 angeschlossen. Entsprechend der klimatischen Bedingungen auf King George Island ist das Dallmann-Labor im antarktischen Sommer - von Oktober bis März - geöffnet. Es ist an die ganzjährig geöffnete argentinische Station Jubany angeschlossen. Der Name des Labors erinnert an den Bremer Kapitän Eduard Dallmann, der 1873 die erste deutsche Fahrt zur Antarktischen Halbinsel leitete und die von ihm entdeckten Gebiete kartographierte. Drei Laboratorien, zwei Aquarienräume, die Werkstatt, das Lager und mehrere "Iglu-Hütten" des Dallmann-Labors bieten Wohn- und Arbeitsplätze für zwölf Personen. Im Jubiläumsjahr kommen weitere vier Laboratorien und eine neue Dekompressionskammer hinzu. So werden auch Tauchgänge in Tiefen bis zu dreißig Metern gemäß den strengen deutschen Sicherheitsbestimmungen möglich.

    Das Sozialverhalten von See-Elefanten, Kälteanpassungen antarktischer Muscheln oder die Auswirkungen von erhöhter UV-Strahlung auf Flohkrebse - dies sind Beispiele für die Themenvielfalt, die in den vergangenen zehn Jahren im Dallmann-Labor bearbeitet wurde. In dieser Zeit entstanden hier über hundert wissenschaftliche Publikationen, die in hochrangigen internationalen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Darüber hinaus gab das AWI die Ergebnisse der Zusammenarbeit im Dallmann-Labor unter dem Titel: "The Potter Cove coastal ecosystem, Antarctica" in den Berichten zur Polarforschung heraus.

    Hinweise an Redaktionen: Ein druckbares Foto finden Sie im Internet unter www.awi-bremerhaven.de/AWI/Presse/Fotoseite/Stationen/Dallmann/pics/
    Dallmann300dpi.jpg . Ihre Ansprechpartnerin ist Christine Baltz, Tel. (0471-)4831-1681 oder Mail cbaltz@awi-bremerhaven.de .


    Weitere Informationen:

    http://www.awi-bremerhaven.de/Polar/dallmann-d.html


    Bilder

    Das Dallmann-Labor des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis wird zehn Jahre alt.
    Das Dallmann-Labor des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis wird zehn Jahre alt.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Das Dallmann-Labor des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis wird zehn Jahre alt.


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