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18.03.1998 00:00

Perspektiven der Organtransplantationen - Symposium an der MHH

Christa Möller Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    18. März 1998

    Perspektiven der Organtransplantation

    Symposium an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am 30. und 31. Maerz 1998

    Die Transplantation ist zu einer klinischen Behandlungsmethode mit breitem Einsatzspektrum geworden; hilfreich bei vielen Formen des chronischen Versagens lebenswichtiger Organe. Trotz grosser Fortschritte bei der Immunsuppression bleiben jedoch die Abwehrreaktionen des Organismus weiterhin ein zentrales Problem der Verpflanzung. Die komplexen Zusammenhaenge zu erforschen hat sich - in enger Verzahnung von klinischer und Grundlagenforschung - der Sonderforschungs-bereich SFB 265 "Immunreaktionen und Pathome anismen bei Organtransplantation" zum Ziel gesetzt. Dessen Sprecher war der im vergangenen Jahr verstorbene Professor Dr. Rudolf Pichlmayr. Sein wissenschaftliches Lebenswerk soll nun mit einem Symposium unter dem Titel "Current State and Perspectives of Organ Transplantation" am 30. und 31. Maerz 1998 in der MHH gewuerdigt werden. Das Who is Who der Transplantationsmedizin wird sich an diesen beiden Tagen in Hannover zusammenfinden.

    In fuenf Sitzungen sollen alle wesentlichen Aspekte der interdisziplinaeren Transplantationsmedizin eroertert werden. Das erste Schwerpunktthema "Immungenetik und Toleranz" befasst sich mit dem Verstaendnis und den genetischen Ursachen von Abstossungsreaktionen sowie den Massnahmen, diese zu unterdruecken. Moeglichkeiten der Immunmodulation bei Organ- und Knochenmarktransplantationen behandelt die zweite Sitzung: Wie laesst sich die immunologische Antwort des Koerpers auf fremdes Gewebe beeinflussen, wie die Akzeptanz erhoehen? In einem Rundtischgespraech wird die Lebendorganspende diskutiert. Sie ist von erheblicher Bedeutung fuer solche Laender, in denen aus religioesen Gruenden das Gewebe Verstorbener nicht verpflanzt werden darf - und auch hierzulande liesse sich die Organknappheit so zumindest mildern.

    Der Lebendorganspende ist ausserdem ein Vortrag im Rahmen des Schwerpunktes "Spezielle klinische Aspekte" gewidmet; vor allem die Teillebertransplantation von Muettern auf ihre erkrankten Kinder steht hierbei im Mittelpunkt des Interesses. Weitere Themen sind die Organverpflanzung beim akuten Leberversagen und die noch ganz an ihrem Beginn stehende Uebertragung von Teilen des Duenndarms.

    Besondere Gesichtspunkte in der fachuebergreifenden Zusammenarbeit kommen in der vierten Sitzung zur Sprache: Warum wird eine "neue" Leber wieder von Krebs befallen, obwohl vor der Transplantation keinerlei Tumorabsiedlungen ausserhalb der Leber im Koerpe nachweisbar waren? Ein anderes Thema ist die Mikrozirkulation, die Durchblutung in den kleinsten Gefaessveraestelungen eines verpflanzten Organes.

    Der abschliessende Teil des Symposiums gilt dem hochaktuellen Gebiet der Xenotransplantation, der Uebertragung von tierischem Gewebe auf Menschen. Sie koennte Abhilfe schaffen beim bestehenden Organmangel, wirft jedoch eine Fuelle schwerwiegender ethischer Bedenken und medizinischer Fragen auf. Wie beispielsweise lassen sich die Abstossungsreaktionen beherrschen? Wie verlaufen die Immunreaktionen beim Aufeinandertreffen von tierischem und menschlichem Gewebe? In juengster Zeit wird eindringlich vor moeglichen Risiken gewarnt: Viren koennten vom Tier auf den Menschen uebertragen werden und dabei bislang unbekannte Krankheiten hervorrufen. Solche ungeklaerten Probleme gilt es zu loesen, bevor eine klinische Anwendung der Xenotransplantation beim Menschen realisiert werden kann.

    Das Symposium beginnt am Montag, dem 30. Maerz, um 10 Uhr im Hoersaal F, Klinisches Lehrgebaeude der MHH. Auf Wunsch uebersenden wir gern das ausfuehrliche Programm und vermitteln Gespraechspartner.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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