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13.01.2004 11:07

Wissenschaftlich belegt: Theater arbeiten häufig nicht kosteneffizient

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Auf eine Größenordnung von wenigstens elf bis 19 Prozent ist das mittlere Einsparpotenzial an den öffentlichen Theatern in Deutschland zu beziffern. Dies ist das Ergebnis einer Dissertation, die am Graduiertenkolleg "Allokationstheorie, Wirtschaftspolitik und kollektive Entscheidungen" der Universitäten Bochum und Dortmund entstanden ist.

    "Kosteneffizientes Theater? Deutsche Bühnen im DEA-Vergleich" hat Stefan Tobias seine soeben publizierte Arbeit genannt. Darin wendet er das nicht parametrische Effizienzmessverfahren "data envelopment analysis" (DEA) auf entsprechend aufbereitete Daten aus der Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins an. Dieses Verfahren liefert nicht nur Prozentzahlen, sondern im Fall eines ineffizienten Theaters auch jeweils eine "Benchmark" - eine spezifische Kombination effizienter Bühnen, die als Vorbild für Verbesserungen an dem ineffizienten Theater gelten kann.

    Es zeigt sich: Viele Theater sind nicht kosteneffizient, d.h. sie könnten den gleichen Output an Vorstellungen und Inszenierungen mit geringerem Inputeinsatz erstellen. Bei einigen Häusern reicht die Ineffizienz gar über 50 Prozent hinaus. Im Mittel liegt sie immerhin bei elf bis 19 Prozent, absolut gesehen bei insgesamt mindestens 300 Mio. Euro pro Jahr, die bei gleichbleibendem Angebot eingespart werden könnten. Zieht man auch die Möglichkeit einer Privatisierung in Betracht, könnten diese Werte noch um gut 22 Prozent höher liegen. Dies zeigt ein Vergleich mit den privaten Theatern. Neben der größtmöglichen Erfassung der einzelnen Theater werden auch kleinere Teilbereiche untersucht (etwa Technik oder Verwaltung), um Ineffizienz ggf. genauer zu lokalisieren.

    Die Arbeit ist als pdf-Dokument abrufbar unter http://eldorado.uni-dortmund.de:8080/FB11/LS10/Forschung/2003/Tobias

    Kontakt:
    Prof. Dr. Wolfgang Leininger
    Sprecher des Graduiertenkollegs "Allokationstheorie, Wirtschaftspolitik und kollektive Entscheidungen" der Unis Bochum und Dortmund,
    Ruf: (02 31) 7 55 - 32 97, E-Mail: W.Leininger@wiso.uni-dortmund.de

    Dr. Stefan Tobias
    Hochschul-Informations-System GmbH Hannover
    Ruf: (05 11) 1 22 02 21, E-Mail: tobias@his.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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