Die Ausgründung istari.ai aus dem ZEW Mannheim ist für den Leibniz-Gründungspreis 2020 nominiert. Das Start-Up-Unternehmen hat eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die hochfrequent und vollautomatisiert Unternehmensinformationen online auswertet. Die Gründung entstand aus einem Forschungsprojekt von ZEW und Justus-Liebig-Universität Gießen zu webbasierten Innovationsindikatoren, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Diese Ausgründung kommt zum richtigen Zeitpunkt. Gerade in der aktuellen Situation gibt die Technologie von istari.ai schnellen Zugang zu Unternehmensinformationen im Hinblick auf die Auswirkungen von Corona auf kleine und große Unternehmen in Deutschland. Wissenstransfer aus der Forschung heraus in die Praxis, wie er sein sollte“, erklärt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D.
Aktueller Anwendungsfall Corona-Pandemie
Während manuelle Recherche im Markt für Unternehmensinformationen bisher dominiert, durchsucht das KI-System namens webAI hochfrequent und vollautomatisiert Unternehmenswebseiten nach relevanten Informationen. So untersuchen die Gründer aktuell die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unternehmen in Deutschland. Hierzu erläutert ZEW-Ökonom und Mitgründer Jan Kinne: „Derzeit überprüfen wir über eine Million Unternehmenswebseiten zwei Mal die Woche und stellen einen stetigen Zuwachs an Meldungen zur Corona-Pandemie fest. Um tiefere inhaltliche Aussagen treffen zu können, arbeiten wir gerade unter Hochdruck an einer Erweiterung unserer webAI. Wir haben auch schon Anfragen aus dem europäischen Ausland, ob wir unser System nicht auch dort einsetzen könnten“.
Gründung aus Forschungsprojekt TOBI
Hinter istari.ai stehen die beiden Gründer Jan Kinne, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ und Doktorand an der Universität Salzburg, sowie David Lenz, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Gemeinsam arbeiten sie am Forschungsprojekt TOBI (Textdaten-basierte Output-Indikatoren als Basis einer neuen Innovationsmetrik) und haben auf Basis dieser Zusammenarbeit istari.ai gegründet. JLU-Ökonom David Lenz fasst die bisherigen Erfahrungen zusammen: „Es ist wahnsinnig spannend, im Start-Up unseren Forschungsansatz praktisch weiterzuentwickeln und als innovatives Produkt auf den Markt zu bringen. Die erste Resonanz ist sehr positiv und stimmt uns zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren weiter durchstarten können“.
Leibniz-Gründungspreis
Der mit 50.000 Euro dotierte Leibniz-Gründungspreis wird zum sechsten Mal für Gründungsvorhaben vergeben, die sich durch besondere Leistungen bei der Entwicklung von innovativen und tragfähigen Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen auszeichnen. Durch die Preisvergabe sollen Gründungsvorhaben aus Leibniz-Einrichtungen unterstützt und die Leistungen der Wissenschaft für die Allgemeinheit sichtbar werden.
Jan Kinne
Tel.: +49 (0)621/1235-297
E-Mail jan.kinne@zew.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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