Covid-19-Fälle in Europa: Datenbank ermöglicht tagesgenaue Übersicht zu stationär und intensivmedizinisch behandelten Patient*innen
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Reinhard Busse macht entscheidungsrelevante Daten für das Gesundheitssystem zugänglich
In der jetzigen Situation der Covid-19-Pandemie ist es wichtig, die Anzahl der (Neu-)Infizierten zu beobachten und ihren Anstieg zu begrenzen, um die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überfordern. Um zu messen und vorherzusagen, wie viele Patient*innen stationär und insbesondere intensivmedizinisch behandelt werden können, sind Daten zur Wahrscheinlichkeit der Krankenhausaufnahme und der Dauer der Behandlung erforderlich – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern.
Das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. med. Reinhard Busse hat deshalb eine Datenbank aufgebaut, in der für derzeit 15 europäische Länder täglich erfasst wird, wie hoch die absoluten und prozentualen Zahlen der Krankenhaus- und Intensivpatient*innen sind. Die Daten stammen von den Gesundheitsministerien, nationalen Gesundheitsbehörden und intensivmedizinischen Vereinigungen.
Dabei zeigt sich, dass in den 15 Ländern Ende März über 20.000 Patient*innen mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt wurden, davon jeweils über 5000 in Spanien und Frankreich sowie über 4000 in Italien. Dies waren doppelt so viele wie noch eine Woche zuvor. Dass die Prozentsätze der positiv getesteten Patient*innen, die intensivmedizinisch versorgt werden, so stark variieren (von 2 Prozent in Österreich und 3 Prozent in Deutschland und Portugal bis 9 Prozent in den Niederlanden und über 10 Prozent in Frankreich), erklärt Reinhard Busse nicht nur mit dem unterschiedlichen Stadium der Epidemie in den verschiedenen Ländern, sondern insbesondere auch mit der Anzahl der insgesamt getesteten Personen. Dort, wo wenig getestet wird, liegen relativ viele Patient*innen im Krankenhaus – in Spanien über 50 Prozent und in Frankreich über 40 Prozent, während es in Deutschland derzeit „nur“ rund 10 Prozent sind.
Diese Datenbank ist einmalig in Europa und ist Teil der Bemühungen des Fachgebietes, nationalen Gesundheitsministerien Daten und Fakten für eine verbesserte evidenz-informierte Gesundheitspolitik zur Verfügung zu stellen.
Das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen von Prof. Dr. med. Reinhard Busse beteiligt sich deshalb auch maßgeblich am Aufbau der Webseite https://www.covid19healthsystem.org/ des European Observatory on Health Systems and Policies, auf der unter anderem für die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische Kommission der Umgang mit Prävention und Testung in allen europäischen Ländern vergleichend dargestellt wird. Derzeit liegen für 18 Länder Informationen vor.
Zugang zur Datenbank:
http://www.tu-berlin.de/?49992
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. med. Reinhard Busse
TU Berlin
Fachgebiet Management im Gesundheitswesen
Tel.: 030 314-28420
E-Mail: mig@tu-berlin.de oder rbusse@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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