Zweite Ausgabe des „BfR-Corona-Monitors“ zeigt, dass die Gefahr in der Öffentlichkeit unvermindert präsent ist
Das Coronavirus versetzt die Bevölkerung in Deutschland in zunehmende Besorgnis. Das geht aus dem „Corona-Monitor“ hervor, einer wöchentlichen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Danach sank gegenüber der Vorwoche der Anteil der Befragten, die sich nicht schützen, um zehn Prozent. „78 Prozent der Umfrageteilnehmer geben sich besondere Mühe, um sich nicht mit dem Virus anzustecken“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Das zeigt, dass das Risiko durch Coronaviren sehr genau gesehen wird.“
BfR-Corona-Monitor - Stand 31. März 2020
https://www.bfr.bund.de/cm/343/200331-bfr-corona-monitor.pdf
Das Meiden der Öffentlichkeit war nach wie vor die von den Befragten am häufigsten spontan genannte Schutzmaßnahme. Eine größere Bedeutung als in der Vorwoche hatte dagegen das Tragen von Schutzkleidung wie Masken oder Handschuhe. Während in der letzten Woche nur rund sechs Prozent der Befragten Schutzkleidung als Maßnahme gegen eine Ansteckung nannten, lag der Anteil in dieser Woche bereits bei 16 Prozent. Auch das Nutzen von Desinfektionsmitteln wurde von den Teilnehmern der Umfrage häufiger angegeben. Zudem sank der Anteil der Personen, die sich nicht sicher sind, dass sie sich vor einer Ansteckung schützen können, im Vergleich zur Vorwoche um zehn Prozentpunkte auf 29 Prozent.
Dagegen sind weniger Menschen bereit, die Eindämmungsvorschriften zu befürworten. Während das Absagen von Veranstaltungen, das Einschränken von Reisen sowie Quarantänemaßnahmen weiterhin von mehr als 90 Prozent der Befragten als angemessen bewertet wurden, sanken die Akzeptanz der Ausgangssperre und des Kontaktverbotes ab. So wurde ein Kontaktverbot von 88 Prozent als angemessen beurteilt, die Zustimmung zur Ausgangssperre verringerte sich auf 67 Prozent.
Die Nähe zu anderen Personen (79 Prozent) und Türklinken (63 Prozent) werden nach wie vor von den meisten Interviewten als wahrscheinliche Übertragungswege einer Corona-Infektion gesehen. Doch auch Lebensmittel rücken als Übertragungsweg anscheinend mehr in den Fokus: Während in der vorigen Woche nur zwölf Prozent der Befragten hierin ein hohes Übertragungsrisiko sahen, lag der Wert diese Woche bei 18 Prozent. Ein solcher Infektionsweg ist nach heutigem Wissensstand jedoch unwahrscheinlich und durch Hygiene zu vermeiden (siehe untenstehender Link).
Die Einschätzung der gesundheitlichen Auswirkungen einer Corona-Infektion sowie die „gefühlte“ Informiertheit der Befragten blieben gegenüber der Vorwoche weitgehend unverändert. Auffällig ist jedoch, dass sich die Umfrageteilnehmer mehr über Medien informieren, während soziale Kontakte – vermutlich auch auf Grund der vorgeschriebenen Kontakteinschränkungen – an Bedeutung verloren haben.
In der sich dynamisch verändernden Situation aktualisiert das BfR kontinuierlich seine FAQs zum Thema Coronavirus.
https://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und...
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Seit dem 24. März 2020 werden dazu jeden Dienstag rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu den von ihnen getroffenen Schutzmaßnahmen befragt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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