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13.01.2004 13:34

Neue Stiftungsprofessur für Klinische Neuroonkologie an der Uni Bonn

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Mit Mitteln der Bruno und Helene Jöster-Stiftung wurde an der Universität Bonn zum 15. November 2003 eine neue C3-Professur für Klinische Neuroonkologie eingerichtet. Damit schafft das Klinikum einen interdisziplinären Schwerpunkt für die Therapie von Hirntumoren, der deutschlandweit Modellcharakter hat. Dieser soll künftig den erheblichen Beratungsbedarf von Betroffenen und Ärzten besser decken, bestehende Therapieangebote bündeln und neue Behandlungsmethoden für Gehirntumoren entwickeln. Nach einer fünfjährigen Anschubfinanzierung durch die Jöster-Stiftung wird die Universität die Professur dauerhaft übernehmen.

    In Deutschland erkranken jährlich etwa 10.000 Personen an einem Tumor des Gehirns; die Zahl der Patienten, bei denen eine Krebserkrankung anderer Organe Metastasen im Gehirn bildet, liegt noch höher. "Die Erkrankung ist sehr vielgestaltig", erklärt Professor Dr. Uwe Schlegel, der auf die Stiftungsprofessur berufen wurde. "Die Patienten werden während ihrer Therapie von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen betreut." So stellen Neurologen die Symptome fest, die der Tumor verursacht, Radiologen weisen mit modernen Methoden den Sitz der Geschwulst nach, Neurochirurgen entfernen dann, wenn möglich, das erkrankte Gewebe und Neuropathogen stellen die feingewebliche Diagnose. Abhängig vom Ergebnis behandeln schließlich Strahlentherapeuten, Onkologen und Neurologen verbliebene Tumorzellen mit einer Strahlen- und Chemotherapie. "Häufig fehlt jedoch ein zentraler Ansprechpartner, der die Betroffenen während ihrer gesamten Therapie und der praktisch immer erforderlichen Nachsorge betreut."

    Der Krebsforscher soll einen neuen Funktionsbereich "Klinische Neuroonkologie" aufbauen, in dem die einzelnen Therapieschritte besser koordiniert werden. Ziel ist es zudem, neue Therapieverfahren zu entwickeln, die mit weniger Nebenwirkungen verbunden sind. "Einige Therapien bekämpfen zwar die Gehirntumoren sehr wirksam, sind andererseits aber so belastend, dass die Patienten erheblich an intellektueller Leistungsfähigkeit einbüßen können", so Professor Schlegel. Seine Arbeitsgruppe konnte kürzlich nachweisen, dass eine in Bonn entwickelte Form der Chemotherapie bestimmte Tumoren genauso sicher zerstören kann wie alternative Verfahren, das Gehirn dabei aber kaum in Mitleidenschaft zieht.

    Uwe Schlegel wurde am 12.03.1958 in Ilshofen geboren. Von 1977 bis 1983 studierte er Humanmedizin in Essen und Berlin, zwischen 1984 und 1988 arbeitete er an der Neurologischen Universitätsklinik Bonn. Nach der Facharztanerkennung absolvierte er 1989 und 1990 einen Forschungsaufenthalt in den Cotzias Laboratories of Neuro-Oncology in New York am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG unterstützt wurde. 1993 wurde Dr. Schlegel Oberarzt in Bonn und habilitierte sich 1994 für das Fach Neurologie. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Entwicklung schonenderer Therapien für Hirntumoren, der Erforschung experimenteller Behandlungsverfahren und der Analyse molekulargenetischer Veränderungen in bestimmten Krebsarten des Gehirns. Die Jöster-Stiftung trägt über fünf Jahre die Personalkosten für die neue C3-Professur in Höhe von knapp 400.000 Euro; das Klinikum stellt neben den Räumlichkeiten zusätzliche Sach- und Personalmittel.

    Ansprechpartner:
    Professor Dr. Uwe Schlegel
    Neurologische Klinik der Universität Bonn
    Telefon: 0228/287-6848
    E-Mail: uwe.schlegel@uni-bonn.de


    Bilder

    Prof. Dr. Uwe Schlegel
    Prof. Dr. Uwe Schlegel

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Uwe Schlegel


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