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13.01.2004 15:16

Joachim Morschhäuser erforscht gefährliche Hefepilze

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    An der Uni Würzburg ist Joachim Morschhäuser kein Neuling: Er hat einige Jahre als Spezialist für krankheitserregende Pilze am Zentrum für Infektionsforschung gearbeitet, bevor er Anfang 2002 an die Uni München wechselte. Nun ist er einem Ruf an seine alte Wirkungsstätte gefolgt: Seit 1. Januar hat er in Würzburg eine C3-Professur für Molekulare Infektionsbiologie inne.

    Pilze hatten als Krankheitserreger lange Zeit relativ wenig Bedeutung, da sie im allgemeinen kaum aggressiv sind und vom Abwehrsystem eines gesunden Menschen gut in Schach gehalten werden. Doch dieses Bild hat sich, unter anderem bedingt durch die zunehmende Zahl von Patienten mit Immundefekten, radikal gewandelt.

    Der wichtigste Krankheitserreger unter den Pilzen ist heute der Hefepilz Candida albicans. Bei gesunden Menschen kommt er als harmloser Bewohner der Schleimhäute vor, doch bei abwehrgeschwächten Patienten verursacht er teils lebensbedrohliche Infektionen. "In meiner Arbeitsgruppe wird untersucht, wie dieser Pilz sich an seinen Wirt anpasst, auf welche Weise er Infektionen verursacht und wie er resistent gegen Medikamente wird", so Morschhäuser.

    Während einer Infektion wechselt Candida von der Hefeform - dabei sind die Zellen rundlich - zu einer Fadenform und kann dann tief ins Gewebe eindringen. Dieser Übergang wird durch Signale aus der Umgebung gesteuert, beispielsweise von der Temperatur des menschlichen Körpers oder durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen. Die neun Forscher in Morschhäusers Arbeitsgruppe wollen herausfinden, wie der Pilz diese Signale wahrnimmt und daraufhin seine Wachstumsform wechselt.

    Hinzu kommt, dass Candida sowohl in der Hefe- als auch in der Fadenform jeweils ganz besondere Eigenschaften hat, die für seine Aggressivität wichtig sind. Morschhäuser: "Wir untersuchen die Regulation dieser Faktoren, um den Infektionsprozess besser zu verstehen und ihn so letztlich blockieren zu können. Es stehen derzeit nämlich nur relativ wenige Medikamente zu Verfügung, mit denen sich Pilzinfektionen bekämpfen lassen." Gegen diese Arzneistoffe kann der Pilz zudem resistent werden, indem er Pumpen aktiviert, welche die Medikamente aus seiner Zelle hinaus transportieren. Die Würzburger Biologen untersuchen deshalb auch, wie diese Pumpen angeschaltet werden. Ihre Arbeiten werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union gefördert.

    Für die Studierenden hält Morschhäuser ab dem Sommersemester eine Vorlesung und ein Fortgeschrittenenseminar über aktuelle Forschungsarbeiten zur Molekularbiologie krankheitserregender Pilze. In Mikrobiologie bietet er einen Kurs zur Biologie und Genetik von Candida albicans sowie ein fünfwöchiges Praktikum an, in dem ein Teilaspekt eines laufenden Forschungsprojekts bearbeitet werden kann.

    Joachim Morschhäuser, 1963 in Hammelburg geboren, studierte Biologie in Frankfurt und Würzburg, wo er 1993 auch promovierte. Anschließend war er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als Leiter einer Nachwuchsgruppe am Zentrum für Infektionsforschung der Uni Würzburg tätig. Mit einem Heisenberg-Stipendium der DFG forschte er dann am Würzburger Institut für Molekulare Infektionsbiologie sowie am Max-von-Pettenkofer-Institut der Uni München.

    Kurzfassung:
    Joachim Morschhäuser erforscht gefährliche Hefepilze

    An der Uni Würzburg ist Joachim Morschhäuser kein Neuling: Er hat einige Jahre als Spezialist für krankheitserregende Pilze am Zentrum für Infektionsforschung gearbeitet, bevor er Anfang 2002 nach München wechselte. Nun ist er einem Ruf an seine alte Wirkungsstätte gefolgt: Seit 1. Januar hat er in Würzburg eine C3-Professur für Molekulare Infektionsbiologie inne. Der wichtigste Krankheitserreger unter den Pilzen ist heute der Hefepilz Candida albicans. Bei gesunden Menschen kommt er als harmloser Bewohner der Schleimhäute vor, doch bei abwehrgeschwächten Patienten verursacht er teils lebensbedrohliche Infektionen. "In meiner Arbeitsgruppe wird untersucht, wie dieser Pilz sich an seinen Wirt anpasst, auf welche Weise er Infektionen verursacht und wie er resistent gegen Medikamente wird", so der neue Professor. Die Arbeiten von Joachim Morschhäuser, der 1963 in Hammelburg geboren wurde und Biologie in Frankfurt und Würzburg studiert hat, werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union gefördert.


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    Joachim Morschhäuser
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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