Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert ab dem ersten April 2020 das Forschungsvorhaben "DigPion – Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung", das am Fachgebiet Regionalplanung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU) angesiedelt ist.
Die Finanzmittel in Höhe von 263.000 Euro stammen aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE), das den ländlichen Raum stärken und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land beitragen soll.
Digitale Vorreiter
Dabei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle: Das Forschungsvorhaben analysiert Netzwerke digitaler Pioniere – also nicht-öffentlicher Akteur*innen, die in ländlichen Räumen bereits neue Technologien für soziale Innovationen und Regionalentwicklung nutzen. In einer vergleichenden Fallstudie in zwei Modellregionen Deutschlands sollen diese Pioniere identifiziert und ihre Netzwerke und Kooperationen untersucht werden. Basierend auf diesen Vernetzungsstrukturen der digitalen Vorreiter können konkrete Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger von nationaler bis zur kommunalen Ebene abgeleitet werden, wie zu einer nachhaltigeren Raumentwicklung und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen beigetragen werden kann.
Basierend auf Ressourcen wie Wissen, Kreativität und/oder technisch-digitale Kompetenz setzen digitale Pioniere innovative Impulse für regionale Entwicklung in Räumen mit besonderem Bedarf an Erneuerung. Sie können über individuelle oder kollektive Organisationsformen konstituiert sein und nutzen aktiv Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) für ihre Wirkung in soziokulturellen, ökonomischen und/oder ökologischen Handlungszusammenhängen.
Aus den Ergebnissen der Grundlagenforschung werden Empfehlungen für eine Politikgestaltung im Sinne einer nachhaltigen Raumentwicklung abgeleitet.
Hintergrund
Die raumbezogene Pionierforschung in ländlichen Räumen steht noch am Anfang. Während in urbanen Metropolen die Netzwerke und Kooperationsstrategien digitaler Pioniere in unterschiedlichen Forschungssträngen analysiert werden, ist bisher unklar, inwiefern diese Ansätze auf ländliche Räume übertragbar sind.
„DigPion“ ist von der These geleitet, dass digitale Vorreiter Wissen, Ressourcen, Netzwerke und soziale Innovationen in die Regionen tragen und Stadt-Umland-Beziehungen entscheidend beeinflussen. Zugleich erfolgt durch Offenheit und Innovationskapazität der Regionen eine Rückkopplung in die netzwerkartigen Verflechtungen der digitalen Pioniere.
Das Fachgebiet Regionalplanung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg leistet über die Erforschung integrierter Ansätze digitaler ländlicher Regionen einen entscheidenden Beitrag zu einem erweiterten Verständnis von Digitalisierung im ländlichen Raum jenseits technikzentrierter Diskurse.
Kooperationen
Das Vorhaben wird an der BTU Cottbus–Senftenberg durchgeführt und von der Regionalen Planungsstelle Lausitz-Spreewald und dem intermediären Netzwerk Neuland 21 unterstützt, das digitale Raumpioniere in ländlichen Räumen fördert.
Pressekontakt
Kathrin Schlüßler
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-2115
kathrin.schluessler(at)b-tu.de
Dr. phil. Julia Binder
Regionalplanung
T +49 (0) 355 69-3434
binder(at)b-tu.de
Vernetzung: Das Projekt soll digitale Pioniere im ländlichen Raum identifizieren und fördern.
Abbildung: BTU Cottbus - Senftenberg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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