Das Corona-Virus hält Deutschland und die Welt in Atem. Neben den unmittelbaren gesundheitlichen Folgen treten zunehmend die Probleme des „Lockdowns“ in den Vordergrund. Politikerinnen und Politiker müssen schnell Entscheidungen von großer Reichweite treffen. Ein Netzwerk aus rund 20 Fachgesellschaften, koordiniert (auch) von Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, soll helfen, die Grundlagen dieser Entscheidungen zu verbessern.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit in der ganzen Welt verbreitet. Weltweit sind inzwischen über 1,5 Millionen der Menschen mit dem Virus diagnostiziert worden, an der Erkrankung COVID-19 sind annähernd 100.000 gestorben. In Deutschland wurden weit über 100.000 Menschen positiv getestet, eine große Dunkelziffer wird angenommen. Das öffentliche Leben ist in fast allen Ländern Europas praktisch zum Stillstand gekommen.
Entscheidungen und offene Fragen
Nach wie vor sind viele Fragen zu den genauen Übertragungswegen, der Infektions- und Sterblichkeitsrate oder der besten Therapie offen. Was klar ist: COVID-19 wird uns über Monate, wenn nicht Jahre beschäftigen. Ein dauerhafter „Lockdown“ ist keine Option: Kinder müssen wieder in die Schule gehen, Arbeitsplätze gesichert und die Versorgung gewährleistet werden. Politiker in aller Welt suchen nach den besten Lösungen, um die Krankheit einzudämmen, und gleichzeitig die Schäden ihrer Maßnahmen gering zu halten. Dabei werden sie mit vielen, häufig widersprüchlichen Informationen und Forderungen konfrontiert.
Kompetenznetz “Public Health zu COVID-19“
Aktuell besteht ein großer Bedarf an möglichst gesichertem, interdisziplinärem Wissen. Das Kompetenznetz “Public Health zu COVID-19“ mit bisher 20 Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde gegründet, um gebündeltes Expertenwissen einzubringen. Professor Ansgar Gerhardus vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Public Health und einer der Gründer des Netzwerks: „Uns war es wichtig, sehr schnell aktuelle und interdisziplinäre Expertise zu COVID-19 für die aktuelle Diskussion und Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen. Dafür stellen wir in thematischen Arbeitsgruppen den besten Stand der Wissenschaft als kurz zusammengefasste Informationen zur Verfügung“. Professor Hajo Zeeb, Wissenschaftler an der Universität Bremen und dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS ergänzt: „Die Stärke des Kompetenznetzwerks Public Health ist die kombinierte methodische, epidemiologische, statistische, sozialwissenschaftliche und (bevölkerungs-)medizinische Expertise von mehreren Tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“
Wie hilft das Kompetenznetz?
Mitglieder des Kompetenznetzes stehen in direktem Austausch mit Entscheidungsträgern in Ministerien und Bundesbehörden. Alle Ergebnisse werden unmittelbar auf der Webseite veröffentlicht. Dort können sich auch andere Akteure aus gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen informieren.
Prof. Dr. med. Ansgar Gerhardus, M.A., MPH
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Tel: 0421-218 688 00
Email: ansgar.gerhardus@uni-bremen.de
Prof. Dr. med. Hajo Zeeb
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS
Telefon: +49 (0)421 218-56902
Email: zeeb@leibniz-bips.de
https://www.public-health-covid19.de/
http://www.uni-bremen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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