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Nachrichten, Termine, Experten
Nachrichten, Termine, Experten
(ukg) Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In Deutschland stehen Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung auf hohem Niveau. Die Qualität kann durch die Verbesserung der Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen und Experten, die sich mit der Erkennung und Behandlung von Brustkrebs befassen, gesteigert werden. Mit diesem Ziel haben sich im Universitätsklinikum Göttingen folgende Einrichtungen zu einem interdisziplinären Brustzentrum zusammengeschlossen:
* Abt. Diagnostische Radiologie
* Abt. Gynäkologie und Geburtshilfe
* Abt. Allgemeinchirurgie
* Abt. Strahlentherapie und Radioonkologie
* Abt. Hämatologie und Onkologie
* Abt. Nuklearmedizin
* Abt. Pathologie
* Betriebseinheit Tumorzentrum
* Abt. Plastische Chirurgie des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende
Die offizielle Eröffnung des Brustzentrums durch die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Dr. Ursula von der Leyen, findet statt am Mittwoch, 14.01.2004 um 17 Uhr im Universitätsklinikum Göttingen, Hörsaal 542.
Im letzten Jahr haben die Ärztinnen und Ärzte dieser Einrichtungen gemeinsam verbindliche Leitlinien für die Erkennung und Behandlung von Brustkrebs im Universitätsklinikum Göttingen erarbeitet. Diese Leitlinien entsprechen dem aktuellem Stand der medizinischen Wissenschaft.
Die Brustkrebserkrankung jeder Patientin, die sich im Universitätsklinikum behandeln lässt, wird auf einer interdisziplinären Fallkonferenz besprochen. Auf dieser wöchentlichen Konferenz legen Experten aus den Fachbereichen Diagnostische Radiologie, Frauenheilkunde, Allgemeinchirurgie, Pathologie, Strahlentherapie, Plastische Chirurgie und Hämatologie/Onkologie gemeinsam ein für die Patientin individuelles, optimales Therapiekonzept fest. Ziel ist, durch die Vernetzung der beteiligten Abteilungen eine strenge Qualitätskontrolle und weitere Prozessoptimierung zu erreichen. Das Brustzentrum der Universität Göttingen bereitet derzeit die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft vor.
Im Brustzentrum werden jedes Jahr bei über 7.300 Frauen Mammografien und bei über 1.000 Patientinnen Kernspinuntersuchungen der Brust durchgeführt. Über 9.400 Frauen erhalten eine Ultraschalluntersuchung der Brust. 290 Patientinnen mit neu aufgetretenem Brustkrebs werden operiert, 340 erhalten eine Strahlentherapie. Über 1.000 Chemotherapien werden bei Brustkrebspatientinnen im Klinikum durchgeführt. Diese hohen Fallzahlen dokumentieren das erforderliche Expertenwissen.
Die am Brustzentrum der Universität Göttingen beteiligten Einrichtungen forschen intensiv an der Verbesserung der Diagnostik und Behandlung des Brustkrebses und sind an der bundesweiten Verbesserung der Versorgung von Brustkrebspatientinnen beteiligt. Sie können deshalb moderne Verfahren (z.B. Digitale und MR-Mammografie, Vakuumstanzbiopsien, Wächterlymphknotenbiopsien) anbieten. Das Brustzentrum steht allen Frauen offen, bei denen der Verdacht auf eine Brustkrebserkrankung aufgetreten ist. Hat eine Frau selbst einen verdächtigen Befund bemerkt oder wurde ein nicht sicher gutartiger Befund durch eine/n niedergelassene/n Ärztin/Arzt festgestellt, kann sie sich an die Brustsprechstunde der Frauenklinik oder der Abteilung für Diagnostische Radiologie wenden. Ist die Diagnose Brustkrebs schon gesichert, kann sofort die stationäre Aufnahme in der Frauenklinik, Klinik für Allgemeinchirurgie, Klinik für Plastische Chirurgie Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende vereinbart werden. Für gesunde Frauen, in deren Familien häufiger Krebserkrankungen aufgetreten sind, steht eine Spezialsprechstunde für erbliche Brustkrebserkrankungen zur Verfügung, in der sie sich beraten und gegebenenfalls untersuchen lassen können (Gentest).
Leistungen des Brustzentrums im Rahmen des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgen auf Krankenschein.
Das Brustzentrum der Universität Göttingen strebt an, mit qualifizierten Praxen für die Früherkennung, Chemotherapie und Nachsorge Kooperationsverträge abzuschließen. Diese kooperierenden Praxen werden an den Qualitätssicherungsmaßnahmen des Brustzentrums beteiligt (Teilnahme an den interdisziplinären Fallkonferenzen, Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft). Auf diese Weise soll eine flächendeckende Optimierung der Diagnostik und Therapie des Brustkrebses in der Region erreicht werden.
Angestrebt wird auch eine enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen für betroffene Frauen. Das Brustzentrum der Universität wird Fortbildungsveranstaltungen für Ärztinnen und Ärzte sowie Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung durchführen.
Kontakt:
Brustsprechstunde Frauenklinik und Abt. Diagnostische Radiologie: Tel. 0551/39-6516 und -6382
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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