„Globale Rezession beinahe unvermeidlich“ – österreichisches BIP sinkt um mindestens 4%
Gutachten der IESE Business School zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Weltwirtschaft
• Kosten des Ausbruchs betragen für Österreich 5.5% des Bruttoinlandsprodukts, analysiert IESE-Professor Nuno Fernandes
• Ökonomische Effekte werden unterschätzt, historische Vergleiche sind unzutreffend
• Selbst bei einem milden Verlauf wird das Bruttoinlandsprodukt um 3,5% bis 6% einbrechen, je nach Land. Nahezu alle Länder werden eine Rezession erleiden.
• Jeder weitere Monat “Shutdown” kostet circa 2.5% bis 3% des globalen GDP
Nuno Fernandes, Professor of Financial Management an der IESE Business School, hält eine globale Rezession in Folge der Corona-Krise für „beinahe unvermeidlich“. Die Kosten der Corona-Krise für Österreich taxiert Fernandes auf mindestens 5.5% des Bruttoinlandsprodukts. Das österreichische BIP für 2020 werde um mindestens 4% sinken.
Je länger die Krise dauere, desto schlimmer seien die wirtschaftlichen Folgen. Fernandes prognostiziert, dass die Beibehaltung der gegenwärtigen Krisenmaßnahmen in aller Welt über drei Monate hinweg das österreichische BIP um 8% einbrechen lässt. Werden die Maßnahmen bis Juli aufrechterhalten, falle das BIP um mehr als 13%.
Vergleiche mit dem SARS-Ausbruch und der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 hält IESE-Professor Fernandes für unzutreffend. Er wendet stattdessen ein neues Modell zur Berechnung wirtschaftlicher Folgeeffekte über Branchen und Länder hinweg an. Danach sei eine globale Rezession „beinahe unvermeidlich“.
Anders als bei früheren Krisen sehe man sich diesmal einem „kombinierten Angebots-und Nachfrageschock ausgesetzt“, hervorgerufen durch eine Vielzahl von Faktoren wie der starken Integration der Weltwirtschaft. Die globale Pandemie komme just zu einer Zeit, da die Anfangszinsen niedrig und ökonomische Mittel, die Krise zu bekämpfen, limitiert seien. „Die Zentralbanken haben ihr Pulver in guten Zeiten verschossen. Es gibt fast keinen Raum für geldpolitische Anreize, um den kommenden Risiken zu begegnen“, warnt Prof. Nuno Fernandes.
Würden extreme Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus bis Mitte Juni aufrechterhalten, prognostiziert das Gutachten einen Rückgang des österreichischen BIPs von 8%, gar über 13%, wenn der Shutdown bis Ende Juli andauere.
„Hält die Krise bis Ende des Sommers an, ist das die schlimmste Bedrohung der globalen Wirtschaft der letzten zwei Jahrhunderte“, warnt IESE-Professor Fernandes.
Full report “Economic effects of coronavirus outbreak (COVID-19) on the world economy”: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3557504
Über Nuno Fernandes
Full Professor of Finance at IESE Business School. He is also a research associate of the European Corporate Governance Institute (ECGI), Member of the Audit Committee of the European Investment Bank, and the Chairman of the Board of Auditors of the Portuguese Central Bank (Banco de Portugal). More: https://www.iese.edu/faculty-research/faculty/nuno-fernandes
Über IESE
Mit dem 2015 eröffneten Campus München etabliert sich die IESE Business School auch im deutschsprachigen Raum. IESE ist damit die erste und einzige der internationalen Top-Business-Schools mit einem Campus in Deutschland. „Mit Erfolg: 50.000 Alumni weltweit sprechen eine deutliche Sprache“, so Managing Director Dr. Michael Winkler. 2018 feierte die renommierte Graduate School der University of Navarra 60-jähriges Jubiläum. Die Financial Times listet IESE seit fünf Jahren in Folge auf Platz 1 im weltweiten Executive Education Ranking. Die IESE Business School unterhält Campus-Standorte in Barcelona, Madrid, New York City, São Paulo und München und ist mit Büros oder durch Partnerhochschulen auf vier Kontinenten vertreten. IESE bietet akademische Zusatzausbildung für Führungskräfte auf höchstem internationalem Niveau. Die Programme richten sich gleichermaßen an Großunternehmen und den Mittelstand. IESE bietet MBA-und Doktoranden-Programme, Advanced Management Programs für die Top-Führungskräfte und Management Development Programs für die mittlere Führungsebene. In sogenannten "Customized Programs" schneidet IESE seine Management-Schulungen direkt auf das Unternehmen zu. Seit über 60 Jahren sind Harvard und IESE Partner.
Ende 2019 startete auf dem Münchner IESE-Campus der erste Executive-MBA-Studiengang einer international renommierten Business School mit Campus in Deutschland. Die Teilnehmer, 20 Frauen und 40 Männer, kommen aus aller Welt, von China über Indien bis Südafrika – alle bereits in Managementpositionen bei weltweiten Top-Unternehmen wie Microsoft und Novartis. „Unser EMBA hilft Managern, ihre Fähigkeiten entscheidend weiterzuentwickeln, neue Horizonte zu erobern, begleitet von 117 Professoren mit internationalem Renommée“. Dabei werde unternehmerisches Handeln nicht nur nach dem Gewinn beurteilt, so Winkler: „Wir fragen auch, wie sich das, was Manager entscheiden, auf andere auswirkt, auf Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Nie war gesellschaftliche Verantwortung wichtiger als jetzt“.
Weitere Informationen: https://executivemba.iese.edu/en/munich/.
Markus Kurz
Pressesprecher IESE Business School München
Mobiltel.: +49 172 812 4378
E-Mail: Markus.Kurz@mkpr.info
Full report “Economic effects of coronavirus outbreak (COVID-19) on the world economy”: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3557504
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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