Die europäischen Empfehlungen zur Behandlung von Brustkrebs und die gemeinsamen Leitlinien von Deutscher Gesellschaft für Senologie (DGS) und Deutscher Krebsgesellschaft (DKG) sollen zukünftig einander angenähert werden. "Letztendlich haben wir alle das gleiche Ziel, nur eben unterschiedliche Herangehensweisen", erklärt Professor Dr. med. Diethelm Wallwiener, Vorsitzender der DGS und Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik Tübingen. Für die Brustkrebstherapie in Deutschland soll zukünftig ein inhaltlicher Abgleich der verschiedenen Handlungsempfehlungen zusätzliche Transparenz schaffen.
Das Europäische Parlament orientiert sich in der Behandlung von Frauen mit Brustkrebs an den Richtlinien der European Society of Mastology (EUSOMA). Diese EUSOMA-Richtlinien sind parallel zu den deutschen Leitlinien von DGS und DKG entstanden. "Um qualitätsorientierte Handlungsempfehlungen möglichst effizient in die Praxis umsetzen zu können, ist es sinnvoll die beiden Leitlinien einander anzunähern", kündigt Professor Wallwiener an. Deshalb sei eine Synopse geplant, in der sich diese optimal ergänzen.
In den vergangenen Monaten kamen wiederholt Unterschiede zwischen den europäischen und den Leitlinien von DKG und DGS zur Sprache. Umstritten war unter anderem die Mindestanzahl operativer Eingriffe, die ein Brustkrebs-Operateur jährlich durchführen sollte. Einvernehmen besteht dagegen darüber, dass Interdisziplinarität maßgebend für eine hochwertige Behandlung ist. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Therapie senkt die Sterberate um 18 Prozent. Dies hat eine Studie zur Mortalität von Brustkrebs gezeigt. "Wichtig ist deshalb vor allem das Team, nicht allein der Operateur" betont Professor Wallwiener.
Deshalb spielen Brustzentren zukünftig eine besondere Rolle. Hier arbeiten Experten verschiedener Fachrichtungen Hand in Hand. Doch ausschließlich Zentren, die bestimmte Standards einhalten, ermöglichen Patientinnen eine hochwertige Behandlung. Dies garantiert ein Zertifikat, das DGS und DKG seit diesem Jahr vergeben. Zusätzlich erfolgt eine Qualitätsmanagement-Überprüfung nach international geltenden technischen Standards. Das Zertifikat stellt sicher, dass die Brustzentren die vorgegebene Qualität erbringen. DGS und DKG haben dafür zusammen mit weiteren Fachgesellschaften in den vergangenen Jahren die Leitlinien zur Zertifizierung von Brustzentren erarbeitet.
Die Zertifizierung ist bislang freiwillig. Lediglich in Nordrhein-Westfalen sind die Kliniken dazu verpflichtet. Wallwiener fordert von den Politikern ein einheitliches Verfahren: "Die Fachgesellschaften erbringen mit den von ihnen entwickelten Leitlinien die medizinisch-wissenschaftliche Grundlage für die Zertifizierung." Ein vereinheitlichtes Zertifizierungsverfahren zu schaffen, sei jedoch die zukünftige Aufgabe, erklärt der DGS-Vorsitzende.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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