Mit »Freiheit: Heimat, Gefängnis, Exil und die Welt« ist im April 2020 das erste Buch des syrischen Intellektuellen Yassin Al-Haj Saleh in deutscher Sprache in der Schriftenreihe des Forum Transregionale Studien bei Matthes & Seitz Berlin erschienen.
In seinem Essay reflektiert Yassin Al-Haj Saleh über Freiheit als Veränderung, als Bewegung, über Geschichte, Religion und Staat als Gefängnisse. Er entwirft eine Utopie in humanen Dimensionen – von Heimaten, mit offenen Türen. Freiheit, so schreibt er, ist Ausgang, Abweichung, die Möglichkeit zur Rückkehr; Freiheit ist riskant. Yassin Al-Haj Saleh schreibt aus der Erfahrung seines Lebens im Widerstand gegen die Unfreiheit, den Erfahrungen von 16 Jahren in den Gefängnissen des Assad-Regimes und Jahren des Exils. Sein Essay ist ein Plädoyer gegen Parochialismus und Aufklärungsmüdigkeit, für offene Heimaten und eine Welt als universales Interesse.
Yassin Al-Haj Saleh wurde 1961 in Raqqa, Syrien, geboren, 1980 als 19-jähriger Medizinstudent und Mitglied des demokratischen Flügels der Kommunistischen Partei Syriens für seine Opposition gegen die Tyrannei in seinem Land verhaftet, als 36-Jähriger 1996 entlassen. Zu Beginn der syrischen Revolution 2011 ist er in den Untergrund gegangen. Seit 2013 lebt er im Exil, zunächst in Istanbul. 2017-19 war Al-Haj Saleh zwei Jahre Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und wurde anschließend mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung als Senior des Forschungsprogramms Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa (EUME) an das Forum Transregionale Studien berufen. Seit Dezember 2019 ist er Stipendiat des »Writers in Exile«-Programms des deutschen PEN.
»Freiheit: Heimat, Gefängnis, Exil und die Welt« erschien zuerst 2016 in arabischer Sprache auf dem von ihm mitbegründeten E-Journal al-Jumuriyya (die Republik), dessen Redaktion nun von Berlin aus erfolgt. Die Übersetzung des Essays wurde von Günther Orth besorgt. Wolf Lepenies ergänzt den Text mit einem Portrait des Autors.
Der Essay von Yassin Al-Haj Saleh folgt auf die ersten drei Bände der Schriftenreihe, »Jüdischer Islam« von Susannah Heschel, »Philologie und Freiheit« Von Sheldon Pollock und »Globale Sammlungen für globalisierte Städte« von Neil MacGregor. Alle drei sind in der Zwischenzeit auch als Open-Access-Publikation über unsere Homepage einsehbar.
Das Forum wurde im Oktober 2009 mit dem Auftrag gegründet, zur inhaltlichen Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften beizutragen, Weltwissen in die universitäre und allgemeine Öffentlichkeit zu tragen. Mitglieder sind Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Berlin und dem Bundesgebiet. Das Forum wird von der Senatskanzlei des Landes Berlin und im Rahmen einer Kooperation mit der Max Weber Stiftung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Yassin Al-Haj Saleh, Freiheit: Heimat, Gefängnis, Exil und die Welt (Schriftenreihe des Forum Transregionale Studien, Bd. 4), Matthes & Seit Berlin, 2020, ISBN 978-3-95757-880-8, 120 Seiten, 12 Euro.
Kontakt:
Dr. Moritz Buchner
Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen
presse@trafo-berlin.de
030 / 89001-422
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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