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16.01.2004 12:06

Den Krebsgenen auf der Spur

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Deutsche Hypothekenbank vergibt Johann-Georg-Zimmermann-Preise
    Einladung zur Verleihung am 21. Januar in der MHH

    Eine der höchsten Auszeichnungen in Deutschland für Verdienste in der Krebsforschung geht an Wissenschaftler aus Frankfurt und Bonn: Die Deutsche Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft), Hannover, vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis in diesem Jahr an Privatdozent Dr. med. Wolf-Karsten Hofmann, Oberarzt der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Frankfurt/Main. Der 36-jährige Nachwuchswissenschaftler hat ein Verfahren entwickelt, um das individuelle Krankheitsrisiko von Blutkrebs-Patienten abzuschätzen und somit in Zukunft die Erkrankten noch erfolgreicher zu behandeln. Professor Dr. med. Peter Propping (63), Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Bonn und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der "Dr.-Mildred-Scheel-Stiftung für Krebsforschung", erhält die mit 5.000 Euro dotierte Johann-Georg-Zimmermann-Medaille für seine herausragenden Verdienste in der genetischen Erforschung des Darmkrebses sowie von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen.
    Die Preisverleihung findet im feierlichen Rahmen statt

    - am Mittwoch, 21. Januar 2004,
    - um 16 Uhr
    - im Hörsaal R der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Theoretische Institute II (Gebäude J 6), Carl-Neuberg-Straße 1 in Hannover.

    Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie herzlich zur Berichterstattung ein.

    Die Auszeichnung wurde 1972 von der Deutschen Hypothekenbank, Hannover, gestiftet und zählt zu den ältesten und bestdotierten ihrer Art in Deutschland. Bislang ist eine Vielzahl deutscher und internationaler Forscher geehrt worden. Zu den Preisträgern zählten in den vergangenen Jahren Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Christian Herfarth, Heidelberg, Professor Dr. Michael Bamberg, Tübingen, Professor Dr. Volker M. Diehl, Köln, Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Bonn, Professor Dr. Hartmut M. Rabes, München, und Professor Dr. Dieter Hoelzer, Frankfurt am Main.

    Die Preisträger 2003/2004:

    Privatdozent Dr. med. Wolf-Karsten Hofmann

    Wolf-Karsten Hofmann wurde 1967 in Dresden geboren und studierte von 1988 bis 1994 Medizin an der Universität Jena. Nach der Promotion arbeitete er in der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Frankfurt/Main und ging 1999 für einen zweijährigen Forschungsaufenthalt an das Cedars Sinai Medical Center (UCLA School of Medicine) in Los Angeles, USA. 2002 erwarb er den Facharzt für Innere Medizin und habilitierte sich mit dem Thema: "Molekular-genetische Untersuchungen bei Patienten mit myelodysplastischem Syndrom unter besonderer Berücksichtigung der Megakaryopoese". Heute ist er Oberarzt der Medizinischen Klinik III in Frankfurt und dort unter anderem für die hämatologische Ambulanz und die Einheit für Stammzell-Transplantation zuständig.

    Seit Oktober 2001 leitet Dr. Hofmann eine eigene wissenschaftliche Arbeitsgruppe mit den Schwerpunkten Molekulargenetik und Genexpression. Darin untersucht er, wie man bei Patienten mit einer Leukämie das individuelle Krankheitsrisiko besser abschätzen kann. Zurzeit besteht die Diagnostik bei diesen Patienten aus der mikroskopischen Untersuchung, der immunologischen Analyse und der Darstellung der Chromosomen der Blutkrebszellen. Damit ist es allerdings nicht immer möglich, den Subtyp und insbesondere auch das Risiko der Erkrankung zu bestimmen. Seit Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts führen Ärzte schrittweise eine neue Technik in die Diagnostik von Krebserkrankungen ein: Mit dem so genannten DNA-Chip untersuchen sie die Regulation aller menschlichen Gene und erhalten so ein genaues Abbild der Erkrankung. Dieses spezifische Gen-Profil hilft den Ärzten, verschiedene Diagnosegruppen zu unterscheiden. Es kann mit dieser Technik gelingen, schon zu Beginn der Therapie vorherzusagen, ob der Patient auf eine Behandlung gut ansprechen wird oder nicht. Dies wird in Zukunft die individualisierte und damit wirksamere Behandlung von Patienten mit Leukämien ermöglichen.

    Professor Dr. med. Peter Propping

    Peter Propping wurde 1942 in Berlin geboren. Von 1962 bis 1968 studierte er Medizin an der Freien Universität Berlin. Nach der Promotion war er als wissenschaftlicher Assistent im Institut für Anthropologie und Humangenetik der Universität Heidelberg tätig. 1976 habilitierte er sich dort für das Fach Humangenetik mit dem Thema: "Pharmakogenetische Untersuchungen über den Einfluss von Alkohol auf das Zentralnervensystem. Eine Studie an normalen Zwillingen". Als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitete er von 1980 bis 1983 gleichzeitig am Institut für Humangenetik der Universität Heidelberg und am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim. Ein Jahr später wurde er C4-Professor für Humangenetik und übernahm die Leitung des Instituts für Humangenetik der Universität Bonn. Professor Propping ist Mitglied im Nationalen Ethikrat, im Projektkomitee des Nationalen Genomforschungsnetzes, im Direktorium des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften und Vorsitzender des Medizinischen Beirates der Deutschen Krebshilfe. Zudem ist er Sprecher des Graduiertenkollegs "Pathogenese von Krankheiten des Nervensystems", Sachverständiger für Humangenetik beim Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen und war Dekan der Medizinischen Fakultät (1990 bis 1992) sowie Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (1994 bis 1996) der Universität Bonn.

    Wenn Professor Propping am 21. Januar 2004 die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille verliehen wird, wird Professor Dr. Jörg Schmidtke, Direktor der MHH-Abteilung Humangenetik, die Laudatio halten: "Professor Propping ist ein Pionier bei der Suche nach den genetischen Ursachen psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen und von Tumoren. Menschen, in deren Familien Krebs gehäuft auftritt, bot er als erster in Deutschland eine Genuntersuchung an - um das Krebsrisiko abzuschätzen und eine vorbeugende Operation zu ermöglichen. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist heute die Rolle genetischer Faktoren bei der Entstehung komplexer psychiatrischer Erkrankungen."

    Weitere Informationen geben gern

    Privatdozent Dr. Wolf-Karsten Hofmann, Telefon: (069) 6301-4802, E-Mail: w.k.hofmann@em.uni-frankfurt.de und
    Professor Dr. Peter Propping, Telefon: (0228) 287-2346, E-Mail: propping@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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