Hamburg, den 3. November 1998 41/1998
Gedenken an die Reichspogromnacht
Die Legende, wonach die nationalsozialistische Herrschaft in Hamburg aufgrund der liberalen Tradition gemäßigter war als andernorts, hatte lange Bestand. In besonders krasser Weise galt das Bild von Hamburg als "Ausnahme-Stadt" für die Darstellung der Hamburger Pogromtage von 1938. Die neuere Forschung und Augenzeugenberichte zeigen jedoch, daß das Pogrom vor 60 Jahren in Ham-burg nach derselben Chonologie verlief wie in anderen Städten.
Um an die Geschehnisse zu erinnern und den Opfern zu gedenken, laden die Projektgruppe "Jüdische Kultur" an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) und andere Organisationen ein zu der
Gedenkveranstaltung "Grindel - überall in Hamburg?
Erinnerungen und Berichte 60 Jahre nach der Reichspogromnacht"
am 9. November, 12.00 Uhr auf dem Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel.
Schirmherrin der Veranstaltung ist die Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Wissenschaftssenatorin Krista Sager.
Das Programm:
· Begrüßung durch die Schirmherrin Krista Sager
· "Was geschah am 9. November 1938 in Hamburg?"
Jürgen Sielemann, Staatsarchiv Hamburg
· "Jüdische Kultur am Grindel - heute - gestern - unsere Verantwortung!?"
Prof. Dr. Peter Bendixen, Hochschule für Wirtschaft und Politik
· "Ich erinnere mich ..." Redebeitrag des Zeitzeugen Slomo Schwarzschild, Haifa
· Zum Abschluß legen die Teilnehmer/innen als sichtbare Erinnerung an die Opfer einen Stein auf den Joseph-Carlebach-Platz.
· Musikalische Umrahmung: Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Hochschule für Wirtschaft und Politik
Am Abend des 9. November, um 19.30 Uhr, lädt die HWP außerdem ein zu dem Konzert mit Lesung "Die Träume und Gebete Isaaks des Blinden" im Logensaal der Hamburger Kammerspiele (Hartungstraße). Dargeboten werden die "Ouverture sur des thèmes juifs op. 34" von Serge Prokofieff und "The dreams and Prayers of Isaac the Blind" von Osvaldo Golijov. Die Darsteller Prof. Dr. Ulrich Mückenberger von der HWP (Klarinette), Klaus Heidemann (Klavier), Stefanie Kuznik (Schauspielerin) und das Arnold Quartett der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen verbinden in der konzertant-theatralischen Aufführung die zeitgenössische Kammermusik und das, was die Juden "Klezmer" nennen.
Beide Veranstaltungen finden im Rahmen des Festprogramms zum 50jährigen Bestehen der Hoch-schule für Wirtschaft und Politik (HWP) statt. Sie bilden den Schlußpunkt eines Veranstaltungs-reigens, der im April 1998 begann und insgesamt acht Ereignisse umfaßte. Der Eintritt ist frei.
Für Rückfragen:
HWP-Pressestelle, Tel. 040/4123-2181 und -2805, Fax: 040/4123-4150
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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