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30.04.2020 16:25

Corona: Deutsches BIP sinkt in Q1 um 2,4 Prozent

Mathias Rauck Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft bereits im ersten Quartal deutlich ausgebremst, obwohl die Folgen der Corona-Pandemie hierzulande lediglich in der zweiten Märzhälfte voll zum Tragen kamen. Das Bruttoinlandsprodukt ist mit 2,4 Prozent wohl so stark zurückgegangen wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr. Darauf lassen heute veröffentlichte Zahlen von Eurostat schließen. Im europäischen Vergleich ist der Rückgang dabei sogar noch moderat. Sehr viel deutlicher dürfte der Einbruch der deutschen Wirtschaft dann im zweiten Quartal ausfallen, für das ein zweistelliger Rückgang droht.

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist nach einer aktuellen Berechnung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal deutlich um 2,4 Prozent eingebrochen. Das legt die heute vorgelegte Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat nahe, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum insgesamt um 3,8 Prozent gesunken ist, der stärkste jemals für den Euroraum gemessene Rückgang.

    Die Schätzung basiert auf Angaben von 16 Mitgliedstaaten, die 93 Prozent der Wirtschaftsleistung des Währungsraums abdecken. Eingeflossen sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP. Die Bekanntgabe der amtlichen Schnellschätzung zu den deutschen Zahlen erfolgt in knapp zwei Wochen durch das Statistische Bundesamt.

    Stefan Kooths, Konjunkturchef am IfW Kiel: „Die negative BIP-Rate im ersten Quartal ist nur ein milder Vorbote für das, was uns im zweiten Quartal erwartet. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung hat sich vor allem auf die zweite Märzhälfte konzentriert, als die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie voll zum Tragen kamen und die ökonomische Aktivität drastisch ausgebremst hat. Angesichts der Belebung zum Jahresauftakt in den Monaten Januar und Februar war der Einbruch in der zweiten Märzhälfte wohl zweistellig. Der Tiefpunkt der Krise dürfte mit dem April jetzt zwar hinter uns liegen, der Anstieg wird sich aber nur allmählich vollziehen, und von Normalität kann noch für längere Zeit keine Rede sein. So deuten die Frühindikatoren darauf hin, dass das BIP im zweiten Quartal nochmals drastisch um über 10 Prozent nachgibt. Das wäre der schärfste Einbruch in einem 3-Monatszeitraum seit Bestehen der Bundesrepublik.“

    Rückschlüsse aus Schätzungen für Euroraum

    Bereits veröffentlichte preis- und saisonbereinigte Expansionsraten für Frankreich (-5,8 Prozent), Italien (-4,7 Prozent), Spanien (-5,2 Prozent), Belgien (-3,9 Prozent) und Österreich (-2,5 Prozent), die zusammen mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Euroraums ausmachen, lassen recht verlässliche Rückschlüsse auf die deutsche BIP-Entwicklung zu, so die IfW-Forscher. Für die neben Deutschland neun Länder, für die ebenfalls noch keine Schnellschätzungen vorliegen, wurde ein identischer Rückgang des Bruttoinlandsprodukts unterstellt. Für Deutschland errechnet sich damit ein saison- und kalenderbereinigter BIP-Rückgang von -2,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im europäischen Vergleich ist der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts damit sogar noch moderat ausgefallen.

    Medienkontakt:
    Mathias Rauck
    Pressesprecher
    +49 431 8814-411
    mathias.rauck@ifw-kiel.de

    Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 (431) 8814-0
    F +49 (431) 8814-500

    www.ifw-kiel.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Stefan Kooths
    Leiter Prognosezentrum
    +49 431 8814-579
    +49 30 2067-9664
    @StefanKooths
    stefan.kooths@ifw-kiel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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