Die Pflicht zum jährlichen Mähen und Mulchen von Stilllegungsflächen ist das Todesurteil für viele Niederwild- und Vogelarten
Hamburg, den 20.01.04: Agrarflächen, die zur Begrenzung der Überproduktion stillgelegt werden oder aus ökonomischen Gründen brach fallen, bieten in der heutigen Agrarlandschaft oft den einzigen Rückzugsraum für viele Wildtierarten. Hier können sie Junge zur Welt bringen und ihren Nachwuchs aufziehen. Dieser Lebensraum ist nun bedroht!
Nachdem die Reform der EU-Agrarpolitik seitens der Europäischen Union beschlossen ist, sind die EU-Mitgliedländer gefordert, diese Reform in nationales Recht umzusetzen. Sie sieht vor, dass künftig alle Agrarzahlungen an bestimmte ökologische Mindeststandards gebunden sein müssen.
Der zurzeit diskutierte Gesetzentwurf zur Umsetzung der Reform der EU-Agrarpolitik in Deutschland beschreibt diese Mindeststandards. So soll u.a. künftig ein jährliches Mulchen bzw. Mähen von stillgelegten Flächen zur Pflicht werden. "Dies kommt einem Todesurteil für viele Wildtiere gleich", kritisiert Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.
Unsere aktuellen Erfahrungen vor allem aus dem Projekt "Lebensraum Brache" zeigen deutlich, dass insbesondere die Stilllegungsflächen, die mit mehrjährigen blüten- und nektarreichen Ansaatmischungen begrünt werden, eine wichtige Funktion als Lebensraum für viele Tierarten in der Agrarlandschaft übernehmen.
So gestaltete Flächen bieten ganzjährig Nahrung und Deckung und sind gerade nach der Erntezeit und während des Winters lebenswichtige Strukturen in der Agrarlandschaft. Ein jährliches Mulchen würde diese wichtigen ökologischen Effekte zunichte machen.
Weitere Informationen zum Projekt "Lebensraum Brache" finden Sie unter: www.Lebensraum-Brache.de
http://www.Lebensraum-Brache.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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