Schwimmende Windenergieanlagen und laserbasierte Windmesstechnologien stehen im Mittelpunkt von zwei neuen, internationalen Promotionsprogrammen, an denen das Zentrum für Windenergieforschung (ForWind) der Universität Oldenburg beteiligt ist.
Wie lässt sich die Windenergie noch effizienter nutzen? Das Promotionsprogramm „LIdar Knowledge Europe (LIKE)“ fördert 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an unterschiedlichen europäischen Standorten. Die Doktoranden forschen künftig daran, laserbasierte Windmesstechnologien für vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten im industriellen Bereich weiterzuentwickeln. Das Ziel des Aus- und Weiterbildungsprogramms „FLOAting Wind Energy netwoRk (FLOAWER)“ ist es hingegen, mittels leistungsstarker, schwimmender Windturbinen die Kosten für Windstrom zu senken. Das Programm fördert die Ausbildung von insgesamt 13 Doktoranden in sieben europäischen Ländern. Die Universität Oldenburg ist eine von jeweils zehn internationalen Ausbildungsstätten, die die beiden Promotionsprogramme anbieten. Die EU fördert die Vorhaben vier Jahre lang im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen als sogenannte Innovative Training Networks (ITN).
„Für die Universität Oldenburg sind die beiden Programme eine Chance, sich im Bereich der Windenergieforschung noch besser zu vernetzen. Durch einen regen interdisziplinären Austausch und durch Forschungsaufenthalte bei Projektpartnern werden unsere Doktorandinnen und Doktoranden enge Beziehungen zwischen Wissenschaft und Industrie aufbauen“, sagt Prof. Dr. Martin Kühn, Vorstandsmitglied von ForWind und Leiter des Arbeitsbereichs „Network Training“ im Programm LIKE.
Bei LIKE geht es darum, durch genaue Windmessungen die Leistung in Windparks zu optimieren, aber auch neue industrielle Anwendungen zu erschließen. Genauere Messungen der Windbedingungen ermöglichen es beispielsweise, Flughäfen besser zu überwachen oder das Design von Hängebrücken zu verbessern. Dabei haben sich in den letzten Jahren sogenannte Lidar-Geräte bewährt. Sie messen die Luftströmungen, indem sie die Geschwindigkeiten winziger Partikel und Tröpfchen in der Luft aus der Ferne mit Hilfe von Laserstrahlen ermitteln. Innerhalb von LIKE werden drei Promotionen an der Universität Oldenburg gefördert. Dabei wird jeweils ein Doktorand an der Universität Oldenburg, beim Fraunhofer Institut für Windenergiesysteme (IWES), Bremerhaven, und beim Unternehmen UL International in Oldenburg, forschen. Die Themen reichen von der Untersuchung der Nachlaufströmungen von Windenergieanlagen und Windparks bis hin zur Erkundung der Windressource durch Messungen auf regelmäßig verkehrenden Fährschiffen.
Im Ausbildungsprogramm FLOAWER stehen schwimmende Offshore-Windenergieanlagen im Fokus. Weil der Platz für Windparks an Land immer knapper wird, bieten sie großes Potenzial. Doch bislang sind die Energiekosten höher als bei ihren Pendants an Land. Gleichzeitig fehlt es an qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern, um die Entwicklung voranzutreiben.
Ein Doktorand soll künftig am Oldenburger ForWind-Standort die Dynamik der schwimmenden Turbinen untersuchen. Weil sich die Anlagen durch Wellen und den einströmenden Wind ständig bewegen, sind sie mechanisch sehr belastet und ihre Leistung schwankt stark. Um die Technologie auszubauen, ist es deshalb nötig, diese Bewegungen besser zu verstehen. Experimente mit Modellwindturbinen auf beweglichen Plattformen im Oldenburger Windkanal sollen die Bedingungen auf See simulieren. Ziel der Untersuchungen ist es, das Verständnis der Technologie zu verbessern. Die Ergebnisse sollen später in Computersimulationen einfließen.
Jana Stone, Tel.: 0441/798-5083, E-Mail: jana.stone@forwind.de
http://www.forwind.de/
https://www.msca-like.eu/
https://www.floawer-h2020.eu/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Kooperationen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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