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20.01.2004 13:31

Podiumsdiskussion "Open Source contra proprietäre Software"

Thoralf Dietz Abteilung Kommunikation
Universität Passau

    Professor Dr. Dirk Heckmann, Inhaber des Lehrstuhls für öffentliches Recht der Universität Passau, lädt am Montag, 26. Januar, zu einer Podiumsdiskussion "Open Source contra proprietäre Software" ein. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Hörsaal 14 (Innstraße 39). Dort diskutieren Amnon Harman (Mitglied des Vorstandes der SuSe Linux AG, Nürnberg) und Dr. Andreas Krumpholz (Senior Attorney, Microsoft Deutschland GmbH, Unterschleißheim) über Vor- und Nachteile der beiden Produkte. Die Veranstaltung ist der diesjährige Höhepunkt der Vortragsreihe "Internetrecht pur - Praxis und Rechtswissenschaft im Dialog".

    Open Source boomt: Im Jahr 2002 entschied der Deutsche Bundestag innerhalb der Bundestagsverwaltung anstelle der bisher üblichen Microsoft-Produkte Linux-Betriebssysteme einzusetzen. Seitdem hat sich die Debatte um Chancen und Risiken der Open-Source-Software zu einem Politikum auch außerhalb der sonst üblichen Computer-Fachkreise entwickelt.
    Unternehmen wie IBM oder aber der weltweit führende Online-Buchhändler amazon vertrauen auf Open-Source-Technologie. In den Amtsstuben zahlreicher Städte wie München, Wien oder Schwäbisch Hall wird derzeit an Umzugsstrategien gearbeitet. Die Devise lautet: Weg von proprietärer Software, weg von Microsoft und Co. Der Begriff "Open Source" steht hierbei für eine Softwarealternative, bei der der Quellcode jedermann frei zugänglich ist und eben auch einer Fortentwicklung durch jedermann offen steht. Open Source verspricht eine kostengünstige und zukunftssichere Alternative zu etablierten proprietären Softwaresystemen.

    Aus der Sicht zahlreicher Cyberromantiker wird der Begriff jedoch auch verklärt und steht für eine bessere Computerwelt schlechthin. Die Vorstellung einer weltweit über das Internet miteinander kommunizierenden Nutzergemeinschaft, die alle gemeinsam an der Entwicklung besserer, kommerzfreier Softwareprodukte arbeiten, entspricht aber bei weitem nicht mehr den realen Verhältnissen. Mittlerweile hat sich auch die Open Source Technologie zu einem florierenden weltweiten Markt entwickelt, auf dem Unternehmen wie etwa die SuSE Linux AG mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellen um Marktanteile kämpfen.

    Open Source ist damit mehr als nur eine Glaubensfrage. Es geht um nicht weniger, als um die Vorherrschaft auf dem weltweiten Softwaremarkt. So ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet der für die Informationsgesellschaft zuständige EU-Kommissars Erkki Liikanen in der Open Source-Technik eine besondere Chance der europäischen Softwarebranche sieht, erstmals den USA und hier v.a. Microsoft die Marktführerschaft mittelfristig streitig zu machen.

    Dem Lehrstuhl von Professor Heckmann ist es gelungen, erstmals die führenden Vertreter beider Lager an einen Tisch zu bringen, um über die Chancen und Perspektiven der weltweiten Softwarebranche zu diskutieren.

    Amnon Harman
    Amnon Harman studierte in München Luftfahrzeugtechnik und Wirtschaftsingenieurwesen. Seine Karriere startete er 1991 bei Arthur D. Little International Inc., im Bereich Operations Management. 1997 wechselte er zur Deutschen Bank, wo er sich zuletzt als Chief Operating Officer (COO) im europäischen Filialnetz der Deutschen Bank mit rund 6500 Mitarbeiter in 16 Filialen verantwortlich zeichnete.
    Ab Oktober 2000 war Amnon Harman am Aufbau des Venture Capital-Funds e-millennium 1 (eM1) beteiligt. Seit September 2001 begleitete Amnon Harman als Investmentmanager von SuSes Lead-Investor e-millennium 1 die Arbeit und Entwicklung der Unternehmensgruppe.
    Im Juli 2003 trat Harman in den Vorstand von SuSe Linux ein. Als Chief Operating Officer stellt er sicher, dass die Ablauf- und Aufbauorganisation kontinuierlich an die stetig steigenden Anforderungen von Kunden, Partnern und Anteilseignern angepasst und damit stetig verbessert werden. Weiterhin verantwortet er strategische und operative Projekte und die interne IT.

    Dr. Andreas Krumpholz
    Nach dem Jura-Studium und der anschließenden Promotion zum völkerrechtlichen Thema "Apartheid und Sport" in Bonn, war Dr. Krumpholz zunächst in der Anwaltskanzlei Graf von Westphalen & Partner in Köln tätig. Von dort wechselte er als Sportkoordinator zum TV-Sender Sat 1 und schließlich in die Rechtsabteilung der UFA GmbH (später CLT/UFA).
    Seit Februar 1998 ist er bei der Microsoft Deutschland GmbH beschäftigt, vor allem im Bereich der Abwicklung des Lizenz- und Services-Geschäfts und im Bereich Marketing.
    Zusätzlich zur deutschen Tochtergesellschaft verantwortete Dr. Krumpholz zeitweise auch die Betreuung des kommerziellen Geschäftes der Microsoft-Tochtergesellschaft in der Schweiz, Österreich und Osteuropa.

    Die Moderation übernehmen Dr. Peter Bräutigam (Rechtsanwaltskanzlei Nörr Stiefenhofer Lutz, München) und Prof. Dr. Dirk Heckmann (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Uni Passau).
    Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Mitteilung über ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung empfehlenswert (fusarri@uni-passau.de,
    jungwirth@uni-passau.de oder telefonisch unter 0851/509-2291).

    Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte Frau Nadia Fussari (Tel. 0851/509-2296 , E-Mail: fussari@uni-passau.de) oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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