Sondereinsatz wegen Corona-Krise
Auf dem Forschungsschiff POLARSTERN sitzen seit Anfang März rund 100 Forschende und Besatzungsmitglieder fest. Das Schiff befindet sich auf einer einjährigen Expedition im Arktischen Ozean und sollte in dieser Zeit mithilfe von Eisbrechern und Flugzeugen versorgt werden. Da viele Häfen und Flughäfen der Region wegen der Corona-Pandemie gesperrt sind, koordiniert die Universität Hamburg nun eine Versorgung der POLARSTERN von Deutschland aus und sendet die Forschungsschiffe SONNE und MARIA S. MERIAN in die Arktis.
Vom Herbst 2019 bis zum Herbst 2020 soll das deutsche Forschungsschiff POLARSTERN Daten im arktischen Ozean sammeln und sich dabei vom Eis einschließen lassen. Die Besatzung sollte während der Expedition etwa alle zwei Monate wechseln, Menschen und Material mit Eisbrechern und Flugzeugen vom und zum Schiff gebracht werden. Insgesamt die aufwendigste Arktisexpedition seit Jahrzehnten.
Da jedoch viele Häfen und Flughäfen der Region wegen der Corona-Pandemie gesperrt wurden, ist die Versorgung der POLARSTERN nicht wie geplant möglich. Deshalb wurde nun kurzfristig beschlossen, die Forschungsschiffe SONNE und MARIA S. MERIAN zu einer Versorgungsfahrt in die Arktis zu schicken. „Einen solchen Einsatz und ein Treffen von drei deutschen Forschungsschiffen auf See hat es noch nie gegeben“, erklärt Prof. Dr. Christian Betzler von der Universität Hamburg. Der Geologe ist wissenschaftlicher Leiter der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe an der Universität Hamburg. Sie betreut die deutschen Forschungsschiffe SONNE, MARIA S. MERIAN und METEOR. Der Forschungseisbrecher POLARSTERN wird vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, betrieben.
Die SONNE und die MARIA S. MERIAN starten voraussichtlich am 18. Mai in Bremerhaven. Sie bringen Ausrüstung und Lebensmittel zur POLARSTERN – sowie bis zu 104 Expeditionsmitglieder, die die Crew beziehungsweise Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bord ablösen sollen. „Für den Transport der vielen Menschen mussten wir extra acht hochseetaugliche Wohncontainer auf verschiedene Decks der MARIA S. MERIAN montieren“, erklärt Andrea Gerriets, operative Leiterin der Leitstelle. „Zudem mussten alle, die an der Fahrt teilnehmen, zwei Wochen vor der Abreise in Quarantäne und wurden mehrfach auf das neuartige Coronavirus getestet.“
Da SONNE und die MARIA S. MERIAN keine Eisbrecher sind, sollen sich die beiden Schiffe südlich der Eisgrenze mit der POLARSTERN treffen, voraussichtlich in einem eisfreien Fjord der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen. Die Übergabe des Materials und der Austausch der Teilnehmenden wird nicht in einem Hafen erfolgen; stattdessen sollen sich die Fahrzeuge nebeneinander legen und mit Hilfe ihrer Bordkräne auch schwerere Ausrüstungsgegenstände übergeben. Zwischen dem 4. und 7. Juni soll die POLARSTERN ihre vorherige Position im arktischen Ozean wieder erreichen – und die SONNE und MARIA S. MERIAN sollen zurück in Deutschland sein.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Christian Betzler
Universität Hamburg
Wissenschaftlicher Leiter der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe
Tel.: +49 40 42838-5011
E-Mail: christian.betzler@uni-hamburg.de
Andrea Gerriets
Universität Hamburg
Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe
Tel: +49 40-42838-3640
E-Mail: leitstelle.ldf@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Christian Betzler
Universität Hamburg
Wissenschaftlicher Leiter der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe
Tel.: +49 40 42838-5011
E-Mail: christian.betzler@uni-hamburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Geowissenschaften
überregional
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Deutsch
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