Die deutsche Wirtschaft wird in größerem Maße von den globalen Folgen des Klimawandels betroffen sein, als von denen im eigenen Land. Zu diesem Schluss kommt die vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie „ImpactChain: Folgen des globalen Klimawandels für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland“, an der Prof. Dr. Reimund Schwarze, Klimaökonom der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), beteiligt war.
Im Rahmen des Projektes wurde untersucht, inwieweit weltweite klimawandelbedingte Störungen Lieferbeziehungen beeinträchtigen und sich auf die deutsche Wirtschaft auswirken. So können extreme Wetterphänomene Infrastruktur wie Produktionsstätten und Lager beschädigen, Landwirtschaft beeinträchtigen und den Güterverkehr erschweren. Dabei geraten vor allem Importe aus südasiatischen Ländern in den Fokus, die von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen sind.
Die Autorinnen und Autoren empfehlen eine Stärkung des deutschen Handels mit Regionen, in denen eher geringe Auswirkungen des Klimawandels erwartet werden. Sie betonen einen verstärkten Austausch innerhalb der Europäische Union und bessere Handelsbeziehungen mit der Türkei und Nordamerika. Geraten wird zudem zu breit aufgefächerten Wertschöpfungsketten, um weniger von einzelnen Ländern abhängig zu sein. Darüber hinaus sollte Deutschland Maßnahmen zur Klimaanpassung in besonders betroffenen Schwellenländern strategisch unterstützen, so die Ansicht der Verfasserinnen und Verfasser.
Prof. Dr. Reimund Schwarze betont: „Es ist eine Politikaufgabe, das wachsende Risiko von Störungen der Lieferketten verbindlich im Rahmen der Berichtspflichten von Unternehmen zu verankern. Diese Offenlegung ist sowohl für Versicherungen, als auch für andere Kapitalmarktakteure mit Interesse an Nachhaltigkeit von entscheidender Wichtigkeit.“ Er verweist darauf, dass an der Europa-Universität Viadrina Studierende fächerübergreifend zu einer solchen integrierten Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgebildet werden.
Für Medien: Prof. Dr. Reimund Schwarze steht gern für weiterführende Interviews zur Verfügung. Wenden Sie sich bei Interesse bitte an: presse@europa-uni.de oder telefonisch unter: 0335 – 5534 4515.
Der Abschlussbericht steht zum kostenlosen Download bereit:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/folgen-des-globalen-klimawandels-fu...
Hintergrund
Seit 2016 haben sich internationale Forschende an dem vom Umweltbundesamt finanzierten Projekt beteiligt. Neben der Europa-Universität Viadrina gehören das Center für Klima und Globalen Wandel an der Universität Graz, die INFRAS AG Zürich, und Atlas Environment Law Advisory, Brüssel/Berlin zu dem Verbund.
Prof. Dr. Reimund Schwarze
schwarze@europa-uni.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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