Der historische Studentenkarzer der Ruperto Carola wird restauriert, um vor allem die außergewöhnlichen Wand- und Deckenmalereien im Innern des ehemaligen Studentengefängnisses der Universität Heidelberg zu sichern und zu erhalten. Das Projekt mit Gesamtkosten von rund 2,1 Millionen Euro wird im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms der Bundesregierung mit 500.000 Euro gefördert. Das Gebäude wird während der notwendigen Sanierungsmaßnahmen, deren Start für 2021 vorgesehen ist, für Besucherinnen und Besucher weiterhin geöffnet bleiben.
Pressemitteilung
Heidelberg, 15. Mai 2020
Heidelberger Universitätskarzer wird saniert
Wand- und Deckenmalereien des historischen Studentengefängnisses sollen erhalten werden
Der Karzer befindet sich in der Heidelberger Altstadt im oberen Stockwerk eines denkmalgeschützten Gebäudes auf der Rückseite der Alten Universität. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts besaß die Universität noch eine eigene Gerichtsbarkeit und unterhielt Arrestzellen für Studenten, die sich kleinerer Delikte wie etwa Schlägereien oder nächtlicher Ruhestörungen schuldig gemacht hatten. Die Zeit dort verbrachten sie unter anderem damit, Wände, Decken und Türen mit bunten Malereien, Zeichnungen und Inschriften zu versehen, um sich damit auf ihre Weise zu verewigen; die ältesten dieser Spuren stammen aus dem 18. Jahrhundert. Sie zählen zu den besonderen Attraktionen des als Museum genutzten Gebäudes, das jährlich rund 80.000 Besucher aus aller Welt anzieht.
Der historische Studentenkarzer der Ruperto Carola wird restauriert, um vor allem die außergewöhnlichen Wand- und Deckenmalereien im Innern des ehemaligen Studentengefängnisses der Universität Heidelberg zu sichern und zu erhalten. Das Projekt mit Gesamtkosten von rund 2,1 Millionen Euro wird im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms der Bundesregierung mit 500.000 Euro gefördert. Das Gebäude wird während der notwendigen Sanierungsmaßnahmen, deren Start für 2021 vorgesehen ist, für Besucherinnen und Besucher weiterhin geöffnet bleiben.
Aufgrund natürlicher Verfallserscheinungen, klimatischer Verhältnisse und letztlich auch der Nutzung durch die Besucher sind mittlerweile umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen notwendig geworden, um vor allem die Wand- und Deckenbemalungen zu erhalten. Die vorgesehenen Maßnahmen umfassen die Malschicht- und Putzsicherung, die Ergänzung von Fehlstellen sowie Retuschen. Fenster, Türen und Vergitterungen müssen teilweise erneuert und lackiert werden. Die Sanierung betrifft auch Dach und Fassade. Darüber hinaus werden Vorkehrungen für eine bessere Besucherlenkung getroffen, um zukünftig einen besseren Schutz der Innenräume zu gewährleisten.
Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, dankte den Heidelberger Bundestagsabgeordneten Dr. Franziska Brantner, Prof. h.c. Dr. Karl Lamers und Dr. Lothar Binding, die sich gemeinsam für eine Förderung der Sanierung im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms eingesetzt haben. Die Restaurierungsarbeiten, die im Frühjahr 2021 starten, werden von Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg durchgeführt und sollen voraussichtlich noch 2022 abgeschlossen werden. Der Studentenkarzer bleibt dabei für den Besucherverkehr geöffnet. Die insgesamt sechs Zellenräume und der Abort sind mit halbhohen Gittern verschlossen und von außen einsehbar. Die Räume wurden seit 1886 kaum verändert, das Mobiliar stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert.
https://www.uni-heidelberg.de/de/einrichtungen/museen-und-sammlungen/studentenka...
Heidelberger Studentenkarzer
P. Dorn/Universität Heidelberg
Universität Heidelberg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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