Entdecken Sie die aktuellen Pressehighlights des Wissenschaftsjahres 2020 – Bioökonomie
Berlin, 18. Mai 2020 – Die Corona-Pandemie bestimmt unseren Alltag. Und auch wenn durch die ersten Lockerungen wieder etwas Normalität zurückkommt – Corona hat unsere Gesellschaft geprägt und verändert. So werden zunehmend Stimmen laut, die aktuelle Krise zu nutzen, um unsere Wirtschaft widerstandsfähiger und nachhaltiger auszurichten. Die Bioökonomie hält dafür innovative Lösungen bereit. Mehr dazu erfahren Sie in unserer neuen Themenvorschau, mit spannenden Interviewpartnern und Projektbeispielen für Ihre Beiträge:
Thema 1: Wir müssen jetzt umdenken!
27 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind davon überzeugt, dass die Corona-Pandemie einen Perspektivwechsel fördert, hin zu einem klimaschonenderen Wirtschaftssystem. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Wissenschaftsjahres 2020. Prof. Dr. Markus Vogt ist davon überzeugt, dass diese Krise die Gesellschaft stärkt und sie für neue Aufgaben wappnet. „Wir haben viele Konjunkturprogramme, um die Wirtschaft wiederzubeleben. Es geht jetzt darum, das Geld nicht in veraltete Strukturen zu investieren, sondern in die Wirtschaft, die wir in Zukunft brauchen“, erklärt der Umwelt- und Wirtschaftsethiker von der LMU München. Als Mitglied im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern ist er davon überzeugt, dass die Bioökonomie u. a. durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe ein entscheidender Faktor bei der Neuausrichtung unseres Wirtschaftssystems ist. Aktuell untersucht Prof. Vogt, welchen ethischen Maximen Innovationen für eine nachhaltige Wirtschaft folgen sollten. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft sieht er als enorme Chance für Effizienz und Umweltschutz. Seine These: Umbruch zum Aufbruch nutzen.
Thema 2: Versorgungssicherheit? So kann’s gehen!
Die aktuelle Krise zeigt: Das, was immer da war, muss nicht immer da sein. Wie sicher ist unsere Versorgung mit frischen und hochwertigen Nahrungsmitteln? Wie nachhaltig sind unsere Lieferketten? Welche Herausforderungen kommen auf die Nahrungsmittelproduktion zu? Am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik beschäftigt sich Volkmar Keuter mit diesen Themen. Klimaschutz spielt bei seiner Arbeit eine wesentliche Rolle. Er will nicht nur eine stabile Nahrungsmittelversorgung fördern, sondern auch die Umweltbelastung senken. Ein Schlüssel: Ressourceneffizienter und platzsparender Pflanzenanbau am Ort des Bedarfs. Sein Projekt SUSKULT soll genau das möglich machen. In Indoor-Farmen können in seinem „Agrarsystem der Zukunft“ Pflanzen ganz ohne Erde wachsen und gedeihen. Statt sie in Erde zu pflanzen, werden die Keimlinge passgenau mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Im Sinne eines nachhaltigen Kreislaufes können die Nährstoffe aus biologischen Abfallstoffen gewonnen und umweltschonend wieder in den Nahrungsmittelanbau zurückgeführt werden. Ist dieses lokale Anbausystem eine Option, um die Bevölkerung in urbanen Regionen zukünftig zu versorgen?
Thema 3: Widerstandsfähige Wirtschaft? Was tun?
Bereits seit einigen Jahren fördert das Bundesforschungsministerium Wissenschaftsprojekte zur Resilienz – also zur Widerstandsfähigkeit – vor allem in Bezug auf die Folgen des Klimawandels. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass nicht nur der Klimawandel, sondern auch Pandemien neue Anforderungen an die Resilienz stellen. Gerade in einem Hochtechnologieland wie Deutschland sind möglicherweise neue Formen der Abhängigkeit und Verwundbarkeit auf verschiedenen Ebenen entstanden. So rücken Forschungsansätze in den Fokus, die neben den einzelnen Teilen auch gesamte Systeme in den Blick nehmen. Prof. Dr. Peter Feindt von der Humboldt-Universität Berlin ist Experte für Agrarökonomie und untersucht, wie die Bioökonomie Schockereignissen begegnen kann. Ob durch strategische Instrumente zur Früherkennung wie Horizon Scanning, Foresight- oder Szenarienanalysen, die dabei helfen Trends zum Zustand der Umwelt zu offenbaren, er weiß was uns dabei hilft, resilientere Versorgungssysteme für die Zukunft aufzubauen. Hierfür vergleicht er die verschiedenen Bioökonomiestrategien und ihren Umgang mit Krisen weltweit. „Man kann systematisch solche Auffälligkeiten aufspüren – was passiert z. B. bei zwei Schocks: Klimawandel und Finanzkrise?“
Gern stellen wir jederzeit einen Kontakt zu den genannten Experten her und lassen Ihnen auf Anfrage auch detaillierte Ergebnisse der Meinungsumfrage zukommen. Weiterhin finden Sie Bildmaterial anbei, das Sie für Ihre Berichterstattung unter Angabe des jeweiligen Copyrights nutzen können.
Pressekontakt
Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2020 – Bioökonomie
Oliver Wolff
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Telefon: +49 30 818777-164
Telefax: +49 30 818777-125
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Wissenschaftsjahr 2020 – Bioökonomie
Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
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Salatkopf ohne Erde
© Fraunhofer UMSICHT
SUSKULT, Prototyp Indoor Farm
© Fraunhofer UMSICHT
Copyrightangaben zum Bildmaterial:
Bild 1: "Salatkopf ohne Erde" – Copyright © Fraunhofer UMSICHT
Bild 2: "SUSKULT, Prototyp Indoor Farm" – Copyright © © Hochschule Osnabrück
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie, Energie, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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