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21.01.2004 09:18

Leibniz-Gemeinschaft wendet sich gegen einseitige Wissenschaftsbegutachtung

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Hans-Olaf Henkel: "Eine Evaluierung, die lediglich auf die Zerschlagung der Leibniz-Gemeinschaft zielt, lehnen wir ab."

    Berlin. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat am 20. Januar in einem Vortrag an der Humboldt-Universität den einseitigen Rückzug aus der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Institute angekündigt. Sie werde den Wissenschaftsrat bitten zu prüfen, wie die 80 Leibniz-Institute anderen Forschungsorganisationen, der Ressortforschung und den Hochschulen zugeordnet werden könnten.

    Hierzu stellte der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Hans-Olaf Henkel am selben Tag fest:
    "Die Leibniz-Gemeinschaft wird jedes Bestreben konstruktiv unterstützen, Leistungsfähigkeit und Qualität des deutschen Forschungssystems insgesamt zu steigern. Dazu wäre eine unabhängige, neutrale und ergebnisoffene Begutachtung aller außeruniversitären Forschungseinrichtungen und deren Zuordnung zu den Wissenschaftsorganisationen ein geeigneter Weg. Eine einseitige Evaluierung, die lediglich auf die Zerschlagung der Leibniz-Gemeinschaft zielt, lehnen wir ab.
    Alle Leibniz-Institute unterziehen sich seit 1995 einem in seiner Strenge und Konsequenz in Deutschland einzigartigen Begutachtungsverfahren. Dabei wird von externen Sachverständigen geprüft, ob die Voraussetzungen für die Bund-Länder-Förderung der Institute und die Mitgliedschaft in der Leibniz-Gemeinschaft vorliegen - für die 80 Leibniz-Institute bisher stets mit positivem Ergebnis. Auch wird in jedem einzelnen Fall geprüft, ob eine Eingliederung in eine Hochschule wissenschaftlich sinnvoll ist. Noch in der letzten Mitteilung der Bund-Länder-Kommission über die Aufnahme von vier weiteren Instituten in die gemeinsame Förderung heißt es: "Wegen ihrer spezifischen Thematik bzw. ihres Umfangs lassen sich die Aufgaben der Leibniz-Institute nicht in Hochschulen realisieren" (PM 35/2003 der BLK).
    Alle unlängst veröffentlichten Studien zur Leistungsfähigkeit der deutschen Forschung zeigen, dass die Leibniz-Institute bei der Vernetzung mit Hochschulen und anderen Forschungsinstituten Maßstäbe setzen (z. B. durch 150 gemeinsame Berufungen mit Hochschulen) und im Wettbewerb um Drittmittel exzellente Ergebnisse erzielen. Die Vorbehalte der Bundesforschungsministerin sind mir unbegreiflich."

    Das Förder-Ranking 2003 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zeigte, dass Leibniz-Institute zwischen 1999 und 2001 knapp 20 Prozent der DFG-Mittel für sich verbuchen konnten, die in die außeruniversitäre Forschung flossen. Gemessen am Gesamtbudget hat die Leibniz-Gemeinschaft damit alle außeruniversitären Forschungsorganisationen, einschließlich der Max-Planck-Gesellschaft, hinter sich gelassen. Von den 40 außeruniversitären Forschungsinstituten mit der größten DFG-Mitteleinwerbung gehörten 10 Institute zur Leibniz-Gemeinschaft. Die DFG ist der größte Drittmittelgeber für die Forschung in Deutschland. Die Einwerbung von Fördermitteln gilt als ein wichtiger Maßstab für die Qualität der Forschung.

    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 80 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Leibniz-Institute arbeiten nachfrageorientiert, interdisziplinär und im gesamtstaatlichen Interesse. Die Institute beschäftigen rund 12.400 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt 950 Millionen Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert.

    Kontakt:
    Dr. Frank Stäudner
    Tel. 030/20 60 49 42, Fax 030/20 60 49 55, E-Mail staudner@wgl.de


    Weitere Informationen:

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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