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21.01.2004 10:22

Globale Forschungsallianz

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Vom 25. bis 27. Januar trifft sich die Global Research Alliance GRA im Forschungszentrum Birlinghoven der Fraunhofer-Gesellschaft in St. Augustin. Die Vertreter neun führender Organisationen für angewandte Forschung und Entwicklung kommen aus allen Kontinenten zu ihrem Jahrestreffen zusammen. Auf dem Programm steht zum einen, erste Ergebnisse zu den Themen Wasser und Energie zu analysieren, zum anderen Projektvorschläge vorzubereiten, die die Lebensqualität gerade in Entwicklungsländern deutlich verbessern helfen sollen.

    In Zeiten der Globalisierung sind zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen: 1,7 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von verschmutztem Wasser und fehlender Hygiene - neun von zehn davon sind Kinder. Das Internet verbindet zwar 120 Millionen Computer, tatsächlich werden damit aber weniger als zwei Prozent der Weltbevölkerung erreicht. Dieser "digitale Graben" verstärkt das Gefälle zwischen Industrie- und sich entwickelnden Nationen. An diesen beiden Beispielen wird klar, welche Anstrengungen in Forschung und Entwicklung nötig sind, um hier etwas zu verbessern. Orientiert am Johannesburger Gipfel zur nachhaltigen Entwicklung 2002 setzten sich die Gründer der GRA daher das Ziel, durch die internationale Vernetzung führender Einrichtungen für Forschung und Entwicklung zum Nutzen der Bevölkerung in aller Welt zu wirken.

    Im Führungsgremium der GRA ist die Fraunhofer-Gesellschaft durch Prof. Dr. Dennis Tsichritzis, ihrem Vorstand für Internationales und Chief Information Officer (CIO) vertreten. "Ausgelöst durch die zunehmende Globalisierung und die vielen Probleme, mit denen alle - vor allem aber Entwicklungsländer konfrontiert sind - begannen wir vor zweieinhalb Jahren in Pretoria mit einem Brainstorming. Die Ergebnisse führten zu einer gemeinsamen Erklärung zur Zusammenarbeit, der Pretoria-Deklaration", so Prof. Tsichritzis. "Unser erklärtes Ziel ist es, in groß angelegten Projekten vernetzt zum Nutzen der Gesellschaft zu arbeiten. Globale Probleme brauchen global verfügbares Wissen für lokal optimale Lösungen."

    Fünf Grundsätze sind Inhalt der Pretoria-Deklaration: Die internationalen Partner wollen Projekte mit hohem Nutzen für die Gesellschaft realisieren. Sie erzielen Synergieeffekte, indem sie die Kompetenzen, Möglichkeiten und Einrichtungen aller Beteiligten zusammenführen. Es werden neue globale Fördermaßnahmen gesucht und akquiriert; Projekte mit hohem Innovationspotenzial gefördert und globale Wissensnetzwerke für die Wirtschaft und ihre Branchen entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

    Nachdem sich die Partner über die Grundsätze und Ziele der Pretoria-Deklaration geeinigt hatten, gründeten sie im Januar 2003 in Neu-Delhi offiziell und formal die globale Forschungsallianz, die GRA. Als vorrangig zu bearbeitende Themen wurden Wasser, Gesundheit, Energie, Transport und der "digitale Graben" festgelegt. Auf dem Treffen im Forschungszentrum Birlinghoven wird die Gründungsphase beendet und der Arbeitsalltag eingeleitet. Aufgabe ist nun, den Boden für konkrete Projekte zu bereiten und insbesondere deren finanzielle Fördermöglichkeiten auszuleuchten. "Die GRA hat sich ungewöhnlich schnell entwickelt", fasst Prof. Tsichritzis zusammen. "Vor allem wenn man bedenkt, dass Partner aus neun Nationen unterschiedlichster Erdteile mit teilweise sehr unterschiedlichen Kulturen und Wertesystemen beteiligt sind." Um ihre Ziele zu erreichen, kann die GRA auf die Kompetenz und das Wissen von 50 000 Forschern und Entwicklern aus vielfältigen wissenschaftlich-technischen Bereichen in Entwick-lungs- und Industriestaaten zurückgreifen. Hiermit bietet sich die Chance einer Erfolg versprechenden, bisher noch eher seltenen Zusammenarbeit über bestehende Kulturgrenzen hinweg.

    Die Aktionen der GRA werden vom Nerve Center in Südafrika koordiniert. Ein erfolgreicher Start ist bereits gelungen: In einem ersten Projekt geht es um die Entwicklung einer strategischen Planung der Wasserressourcen in einer asiatischen Region. Weitere Projekte, zum Beispiel die Evaluation des Wasser- und Sanitärprogramms der Weltbank, ein größeres Straßenbauprojekt in der Volksrepublik China und die Umweltplanung und -strategie in Malaysia sind in Vorbereitung.

    Die Partner in der Global Research Alliance GRA:
    * Australian Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation
    * Battelle, USA
    * Council for Scientific and Industrial Research India
    * Council for Scientific and Industrial Research South Africa
    * Danish Technological Institute
    * Fraunhofer-Gesellschaft
    * Netherlands Organisation for Applied Scientific Research
    * SIRIM Berhad, Malaysia
    * Technical Research Centre of Finland

    Ansprechpartner:
    Dr. Eckart Bierdümpel
    Telefon 0 22 41 / 14-22 56, Fax -22 88, bierduempel@zv.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.research-alliance.net
    http://www.fraunhofer.de/presseinfo


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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