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22.01.2004 11:28

Milch jetzt noch besser: FAL entwickelt Verfahren

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig arbeiten an einem Verfahren zur frühzeitigen Erkennung der Milchqualität bereits während des Melkprozesses. Dieses Verfahren erkennt mit hoher Sicherheit bei Eutererkrankungen auftretende qualitätsmindernde Veränderungen der Milch. Damit kann der Verbraucherschutz und die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion weiter verbessert werden.

    Milch ist ein hochwertiges Lebensmittel, das viele Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) und lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe enthält. Aufgrund ihrer Zusammensetzung zählen Milch- und Milcherzeugnisse aber auch zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Dies verlangt zwangsläufig besonders hohe Anforderungen an die Qualitätssicherung.

    Ein Hauptproblem bei der Milcherzeugung stellen Eutererkrankungen bei Milchkühen dar. Aber was ist eine Eutererkrankung überhaupt? Bei der sogenannten "Mastitis" des Rindes handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Milchdrüse, die meist durch krank machende Keime verursacht wird. Vor allem bei den Streptokokken und Staphylokokken finden sich Keimarten, die als typische Euterentzündungserreger bekannt sind. Es wird grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Formen der Mastitis unterschieden, der klinischen (durch den Melker erkennbar) und der subklinischen Mastitis (nicht erkennbar). Von der subklinischen Erscheinungsform geht die größte Gefahr aus. Neben hohen finanziellen Einbußen für den Milcherzeuger (verringerte Milchleistung, reduzierte Vergütungen bis hin zur Abnahmeverweigerung durch die Molkereien) hat die Mastitis eine große Bedeutung für die lebensmittelhygienische Wertigkeit der Milch. Einige Mastitiserreger können die Gesundheit des Verbrauchers gefährden. Außerdem kann die Verwertbarkeit der Milch eingeschränkt sein. Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft schätzt die durch Eutergesundheitsstörungen verursachten finanziellen Verluste auf ca. eine Milliarde Euro im Jahr.

    Die Institute "Technologie und Biosystemtechnik" und "Betriebstechnik und Bauforschung" der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig haben im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes mit der Firma Trace Analytics GmbH (Braunschweig) einen Forschungsverbund gebildet. Das Ziel besteht darin, ein praxistaugliches Sensorsystem zur Früherkennung von Eutererkrankungen zu entwickeln. Das Sensorsystem soll in automatische und manuelle Melkanlagen integriert oder als Handmessgerät eingesetzt werden. Mit diesem Vorhaben kann neben der Steigerung der Wirtschaftlichkeit der präventive Verbraucherschutz und die Verbesserung des Tierschutzes erreicht werden.

    Kontaktadressen:
    Prof. Dr. K.-D. Vorlop
    Institut für Technologie und Biosystemtechnik
    Bundesallee 50
    38116 Braunschweig
    Tel.: 0531 596 4102
    klaus.vorlop@fal.de

    Prof. Dr. D. Ordolff
    Institut für Betriebstechnik und Bauforschung
    Bundesallee 50
    38116 Braunschweig
    Tel.: 0531 596 4487
    dieter.ordolff@fal.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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