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02.06.2020 15:52

DFG bewilligt Matthias Müller Forschungsprojekt zu den Kunstsammlungen des Dresdner „Grünen Gewölbes“

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Kooperation des Mainzer Kunsthistorikers mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Direktor des „Grünen Gewölbes“ und dem Kunsthistorischen Museum in Wien

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr. Matthias Müller von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein dreijähriges Forschungsprojekt zu den weltweit bekannten Kunstsammlungen des Dresdner „Grünen Gewölbes“ bewilligt. Der Mainzer Kunsthistoriker wird dieses Projekt gemeinsam mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem Direktor des „Grünen Gewölbes“, Prof. Dr. Dirk Syndram, ab Juli 2020 durchführen. Kooperationen bestehen darüber hinaus mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien, zu dessen Sammlungen auch die berühmten Kunstkammerbestände des habsburgischen Kaiserhauses gehören. Das im Dresdner Schloss befindliche „Grüne Gewölbe“ war zuletzt im November 2019 wegen des spektakulären Juwelenraubs in die Schlagzeilen geraten. Die damals gestohlenen Schmuckgarnituren sind Teil der materiell wie kulturell unschätzbar wertvollen Sammlungsbestände des „Grünen Gewölbes“. Diese wurden im Laufe mehrerer Jahrhunderte durch die sächsischen Kurfürsten, darunter August der Starke und sein Sohn, teilweise gezielt von Spezialisten angefertigt oder über ein internationales Händlernetzwerk angekauft oder gelangten als Geschenke von befreundeten Herrschern aus der ganzen Welt, darunter auch die Medici, in die Sammlung.

    Das Forschungsprojekt wird sich jetzt erstmals mit den besonderen Strukturen und Ordnungskategorien der Sammlungsbestände und den Veränderungen und Neuarrangements unter den verschiedenen sächsischen Kurfürsten befassen. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk auch der Rolle der Kurfürstinnen beim Aufbau der Sammlungen und ihren speziellen Interessen. Bereits der Gründer, Kurfürst August von Sachsen (1526-1586), wollte mit der Dresdner Kunstkammer nicht nur einen Ort herrschaftlicher Repräsentation, sondern zugleich auch einen Ort der kulturgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Forschung schaffen. Die im Dresdner Residenzschloss aufbewahrten Sammlungsobjekte dienten daher einerseits der repräsentativen höfischen Prachtentfaltung und wurden in exklusiver Weise Gästen und Gesandtschaften vorgeführt, und andererseits künstlerischen und wissenschaftlichen Studien. Diese reichten von der Drechsel- und Automatenkunst über Geologie, Geographie und Kartographie bis hin – eine Spezialität der Dresdner Sammlung – zur Entwicklung von neuartigen Obst- und Ackerbaugeräten. Zu Studienzwecken konnten daher nach Voranmeldung selbst Bürger oder Studenten die Dresdner Kunstkammer besichtigen.

    Die DFG fördert die Forschungen zu den Sammlungen des Dresdner „Grünen Gewölbes“ mit insgesamt 500.000 Euro über drei Jahre. Das an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angesiedelte Forschungsprojekt trägt den Titel „Ordnung und Aura höfischer Dinge: die Dresdner Kunstkammer des 16. und 17. Jahrhunderts als Ort politischer Interaktion, dynastischer Memoria und fürstlicher Wissenspraxis“.

    Bildmaterial:
    http://download.uni-mainz.de/presse/07_kunstgeschichte_gruenes_gewoelbe_dfg.jpg
    Große Fregatte aus Elfenbein, von Neptun getragen
    1620 von Jacob Zeller in Dresden angefertigt
    Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Grünes Gewölbe
    Foto/©: Matthias Müller

    Weiterführende Links:
    https://www.kunstgeschichte.uni-mainz.de/

    Lesen Sie mehr:
    https://www.uni-mainz.de/presse/76002.php - Pressemitteilung „Internationales Forschungsprojekt untersucht mittelalterliche Architektur in Livland“ (19.07.2016)
    https://www.uni-mainz.de/presse/71299.php - Pressemitteilung „Mainzer Studentinnen forschen in Kooperation mit UNESCO an Wernerkapelle in Bacharach“ (26.06.2015)
    https://www.uni-mainz.de/presse/57857.php - Pressemitteilung „Neues Forschungsprojekt zur mittelalterlichen Sakralarchitektur im UNESCO-Welterbe Mittelrheintal am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft“ (11.10.2013)
    https://www.uni-mainz.de/presse/50324.php - Pressemitteilung „Mainzer Kunsthistoriker an neuem Akademieprojekt zur Geschichte der Residenzstädte beteiligt“ (03.02.2012)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Matthias Müller
    Abteilung Kunstgeschichte
    Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-32258 oder 39-30178
    Fax +49 6131 39-30136
    E-Mail: mattmuel@uni-mainz.de
    https://www.kunstgeschichte.uni-mainz.de/univ-prof-dr-matthias-mueller/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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