Verwittert, zerstört, kaum noch zu erkennen – so sehen viele jüdische Friedhöfe in der deutsch-polnischen Grenzregion aus. Ihre Dokumentation und damit der Erhalt jüdischen Kulturerbes stehen im Mittelpunkt eines internationalen Workshops für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, zu dem die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) einlädt. Von Sonntag, den 20. September, bis Freitag, den 25. September 2020 erlernen die Teilnehmenden im polnischen Międzyrzecz und Umgebung Grundlagen der Friedhofsdokumentation und dokumentarisch arbeiten.
Interessierte können sich bis Mittwoch, den 10. Juni, für den Workshop anmelden. Da die Plätze begrenzt sind, wird um eine E-Mail mit Lebenslauf sowie um eine kurze Darstellung des besonderen Interesses an dem Workshop-Thema gebeten. Ansprechpartnerin: Anke Geißler-Grünberg, Lehrstuhl für Denkmalkunde: Geissler-Gruenberg@europa-uni.de.
Veranstalter des Workshops sind neben dem Lehrstuhl für Denkmalkunde der Viadrina das Institut für Judaistik der Jagiellonen-Universität Krakau, die Juniorprofessur für Jüdische Studien und der Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam, das Institut für angewandte Geschichte sowie das Museum des Meseritzer Landes. Workshop-Sprachen sind Polnisch und Deutsch.
Weitere Informationen: https://www.kuwi.europa-uni.de/de/studium/master/sek/_downloads/aktualles/Ankuen...
Hintergrund
Der Workshop findet statt im Rahmen des Forschungsprojektes „Juden im historischen Ostbrandenburg – eine Online-Dokumentation der jüdischen Friedhöfe“ an der Professur für Denkmalkunde der Europa-Universität Viadrina. Seit November 2019 werden Grabsteine und Friedhofsbauten auf über 30 jüdischen Begräbnisplätzen der historischen Provinz Brandenburg, die sich seit 1945 in Polen befinden, dokumentiert. Ziel des Projektes ist es, die Grabsteine und Friedhofsanlagen erstmals vollständig zu erfassen, um sie als Quelle für die historische Forschung zu erhalten.
Die Friedhöfe gehören zu den wenigen materiellen Hinterlassenschaften jüdischen Lebens in der Grenzregion. Ihr Zustand ist unterschiedlich; viele sind stark verwahrlost, so dass eine rasche Dokumentation der Grabsteine dringend erforderlich geworden ist. Das Vorhaben wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.
Anke Geißler-Grünberg, Geissler-Gruenberg@europa-uni.de
https://www.kuwi.europa-uni.de/de/studium/master/sek/_downloads/aktualles/Ankuen...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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