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22.01.2004 15:44

Protestaktion der Studierenden gegen die Sparbeschlüsse des Landes

Prof. Joerg M. Fliege Abteilung Kommunikation und Marketing
Hochschule Mannheim - University of Applied Sciences

    Durch einen dramatischen Einschnitt wurden im Rahmen der Haushaltssparbeschlüsse die Sachmittel der Fachhochschulen in Baden-Württemberg um mehr als 50 % gekürzt. Zusätzlich müssen innerhalb der nächsten fünf Jahre 50 Mitarbeiterstellen eingespart werden. Diese Kürzungen bedrohen die Qualität der Ausbildung in Forschung und Lehre an den Fachhochschulen. Rund ein Drittel der Studierenden in Baden-Württemberg sind an den Fachhochschulen eingeschrieben, alle 23 staatlichen Fachhochschulen des Landes zusammen erhalten aber nur Mittel in Höhe der Haushaltsmittel einer einzelnen großen Landesuniversität.

    Am Mittwoch, den 21.01.2004 fand in Baden Württemberg ein landesweiter Aktionstag der Allg. Studierendenausschüsse der Hochschulen des Landes gegen diese Haushaltskürzungen statt. Der AStA der Fachhochschule Mannheim weist mit einem großen Transparent, das am Hochhaus befestigt wurde und bis zum kommenden Montag hängen bleibt, auf die dramatische Lage der Fachhochschulen hin.

    Entsprechend der Zielsetzung der Landesregierung wurde die Studierendenzahl im Fachhochschulbereich des Landes in den letzten Jahren auf über 30 % der Studierendenzahl aller Hochschulen gesteigert. Diese Entwicklung hat den Standort Baden-Württemberg im nationalen und internationalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt. Demgegenüber sind die Sachmittel für Lehre und Forschung an den Fachhochschulen etwa im gleichen Zeitraum um 1/3 verringert worden. Die verbliebenen Mittel wurden jetzt um weitere 50% gekürzt. Diese Maßnahmen stellen eine existenzielle Gefährdung des Fachhochschulbereiches dar, in deren Folge für den Arbeitsmarkt nicht mehr ausreichend viele qualifizierte Absolventen ausgebildet werden können. Die Rektorenkonferenz der baden-württembergischen Fachhochschulen sieht hierin eine Bedrohung der dringend benötigten Innovationskraft des Landes.

    Die Fachhochschulen in Baden-Württemberg haben sich im nationalen und globalen Wettbewerb der Hochschulen gut positioniert und bei den Unternehmen sowie bei der jungen Generation eine hervorragende Akzeptanz erreicht. Durch die geschilderte Haushaltsentwicklung wird die umfangreiche Aufbau- und Ausbauarbeit des Landes im Fachhochschulbereich in den letzten 30 Jahren nicht nur gefährdet, sondern ein Hochschulsystem, das auch international aufgrund seines anwendungsorientierten Profils in Lehre, Forschung und Technologietransfer hohe Anerkennung gefunden hat, nachhaltig geschädigt.

    Die baden-württembergische Wirtschaft wird insbesondere von den Innovationen mittelständischer Unternehmen getragen, die vor allem auf die Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen angewiesen sind. Wenn die vorgesehenen Einsparungen Erfolg und Bestand der Fachhochschulen im dargestellten Ausmaß gefährden, hat dies für die Qualität des Standortes Baden-Württemberg und die Innovationskraft des Landes dramatische Auswirkungen, die die Rektoren der baden-württembergischen Fachhochschulen, so ihr Vorsitzender, Prof. Dr. h.c. Dietmar v. Hoyningen-Huene, nicht verantworten können.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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