In der Epoche des Soziologen Max Weber (1864 bis 1920) bedeutete „Moderne“ die rapide Ausbreitung des globalen Kapitalismus, die tägliche Konfrontation gegensätzlicher religiöser Werte, politischer Ideen und wirtschaftlicher Interessen sowie die Entstehung von Massendemokratie und staatlicher Leistungsverwaltung. Wie Weber als „Sohn der modernen europäischen Kulturwelt“ diese Moderne erfahren und erforscht hat, ist Thema einer im Livestream übertragenen Podiumsdiskussion, zu der die Universität Heidelberg am Montag, 15. Juni 2020, einlädt.
Pressemitteilung
Heidelberg, 9. Juni 2020
Max Weber als Interpret der Moderne
Podiumsdiskussion im Livestream – Weitere Vorträge als Aufzeichnungen im Studium Generale – Weber-Tagung des Uni-Archivs im digitalen Format
In der Epoche des Soziologen Max Weber (1864 bis 1920) bedeutete „Moderne“ die rapide Ausbreitung des globalen Kapitalismus, die tägliche Konfrontation gegensätzlicher religiöser Werte, politischer Ideen und wirtschaftlicher Interessen sowie die Entstehung von Massendemokratie und staatlicher Leistungsverwaltung. Wie Weber als „Sohn der modernen europäischen Kulturwelt“ diese Moderne erfahren und erforscht hat, ist Thema einer Podiumsdiskussion, zu der die Universität Heidelberg am Montag, 15. Juni 2020, einlädt. Unter dem Oberthema „Im Fokus: Max Weber“ ist die im Livestream übertragene Diskussionsrunde Teil des Studium Generale, das sich im Sommersemester aus Anlass seines 100. Todestages mit Werk und Wirkung Webers beschäftigt. Sie bildet zugleich die Brücke zu einer Weber-Tagung, die ursprünglich Mitte Juni im Universitätsarchiv stattfinden sollte. Die Tagungsbeiträge werden nun aufgezeichnet und sind dann wie die Vorträge der Studium-Generale-Reihe sowie die Podiumsdiskussion über das Portal heiONLINE abrufbar.
Über Max Webers kritische Sicht auf die Moderne und auf die „großen Kulturprobleme“, die seine Zeit beherrschten, diskutieren drei Experten für Webers Biographie und Gesamtwerk: Zu Gast sind die Soziologen Prof. Dr. Dirk Kaesler (Marburg) und Prof. Dr. Wolfgang Schluchter (Heidelberg) sowie der Journalist Jürgen Kaube, der einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist. Die Podiumsdiskussion „Max Weber: Interpret der Moderne. Person und Werk“ moderiert der Historiker Prof. Dr. Gangolf Hübinger von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Zusammen mit Prof. Schluchter gehört er zum Herausgebergremium der Max-Weber-Gesamtausgabe, die 2020 nach 45-jähriger Arbeit mit 47 Bänden abgeschlossen werden konnte. In die Diskussionsrunde einführen wird Prof. Dr. Manfred Berg, Historiker an der Universität Heidelberg. Die Veranstaltung im Livestream beginnt um 19.30 Uhr und ist über das Portal heiONLINE oder direkt unter dem Link www.youtube.com/user/UniHeidelberg/live erreichbar.
Max Weber kam als 18-Jähriger für drei Semester zum Jurastudium an die Universität Heidelberg. Neben seinem eigentlichen Studienfach hörte er auch Vorlesungen in Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie. Nach seiner Habilitation 1891 und Stationen in Berlin und Freiburg übernahm er 1897 an der Universität Heidelberg die Professur für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Wegen einer Erkrankung musste der Wissenschaftler seine Lehrtätigkeit jedoch früh einschränken und 1903 ganz aufgeben, blieb aber als Privatgelehrter einflussreich und präsent. Als Ersatz für das ihm fehlende Seminar richtete seine Frau Marianne einen regelmäßigen Gesprächszirkel im Salon ihres Heidelberger Hauses ein. An ihm nahmen Freunde und Kollegen sowie jüngere Wissenschaftler und ausgewählte Studenten teil. Die sonntäglichen Treffen waren die Keimzelle des vielzitierten „Mythos von Heidelberg“.
Aus Anlass seines 100. Todestages steht der als einer der Gründerväter der deutschen Soziologie noch heute einflussreiche Max Weber im Mittelpunkt des Studium Generale, das die Universität Heidelberg im Sommersemester 2020 im digitalen Format veranstaltet. Die Reihe trägt den Titel „Entfesselt: Kapitalismus, Religion und Demokratie“ und thematisiert die breite wissenschaftliche Rezeption Webers. Insbesondere biographischen Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der ursprünglich im Universitätsarchiv geplanten Tagung „Max Weber in Heidelberg“. Die Vorträge im Rahmen des Studium Generale und die Beiträge der Tagung werden aufgezeichnet und sind dann über heiONLINE abrufbar. Das zentrale Portal der Ruperto Carola versammelt Vorträge, Diskussionsrunden und Podcasts, die sich an die Öffentlichkeit wenden und aktuell in Online-Formaten angeboten werden.
Kontakt:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/de/heionline
http://www.youtube.com/user/UniHeidelberg/live
Plakat zur Podiumsdiskussion
Universität heidelberg – Kommunikation und Marketing
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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