idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.06.2020 09:17

Galvanikbranche: Forscher wollen Fachkräftemangel in Thailand lindern

Hannes Weik Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Thailands Galvanikbranche findet nicht genug qualifizierte Mitarbeiter. Das zeigte sich in der Zusammenarbeit des Fraunhofer IPA mit dem Metallurgy and Materials Science Research Institute (MMRI) an der Chulalongkorn Universität Bangkok. Das Projekt »SCHOOLPLATE« soll den Fachkräftemangel lindern.

    Die verchromte Zierleiste am Auto, die verzinkten Schrauben im Hobbykeller oder die vernickelten Komponenten der Festplatte im Laptop: Galvanotechnik begegnet uns im Alltag ständig. Unternehmen dieser Branche sind oft unverzichtbarer Bestandteil internationaler Lieferketten. Das Fraunhofer IPA und das MMRI treiben Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Galvanotechnik gemeinsam voran, um dieser weltweiten Bedeutung künftig besser Rechnung zu tragen.

    Dazu führten die beteiligten Wissenschaftler zusammen mit dem neu gegründeten Industrieverband »Thailand Electroplating Professional Network« (TEPNET) eine Befragung und verschiedene Workshops durch, um den Problemen der Branche auf den Zahn zu fühlen. Dabei wurde auch die berufliche (Aus-)Bildung diskutiert. Die thailändische Seite berichtete von fehlenden Fachkenntnissen ihrer Belegschaft und von zu wenigen und zu schlecht ausgestatteten Ausbildungseinrichtungen.

    Duale Ausbildung in Thailand

    In Thailand sind Berufsschulen, die sogenannten Technical und Vocational Colleges, zwar fester Bestandteil des Bildungssystems. Abschlüsse sind über einen rein schulischen Weg, eine duale Ausbildung und mittels verschiedener Kurzprogramme möglich. »Bei der dualen Ausbildung sind Kooperationen mit Unternehmen aus der Galvanikbranche aber nicht so etabliert wie etwa bei uns in Deutschland«, sagt Dominique-Navina Pantke von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA. Das erkläre den Fachkräftemangel zumindest auf den ersten Blick. Außerdem genießen Hochschulabschlüsse in Thailand generell ein höheres Ansehen als eine berufliche Ausbildung, weshalb viele junge Menschen diesen Weg erst gar nicht einschlagen.

    Um den Fachkräftemangel zu lindern, haben die Wissenschaftler am Fraunhofer IPA das Projekt »Berufliche Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Galvanotechnik in Thailand« (SCHOOLPLATE) ins Leben gerufen. Unter Federführung der Stuttgarter Forschungseinrichtung arbeitet das Team, das auch aus Kollegen vom MMRI und vom
    Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn besteht, an einem zukunftsfähigen Konzept.

    Erste Projektphase ermittelt Fachkräftebedarf

    Das Projekt SCHOOLPLATE ist in mehrere Phasen unterteilt. In der laufenden Sondierungsphase soll bis zum Jahresende zunächst ermittelt werden, wie viele Unternehmen in welchen Regionen wie viele Mitarbeiter benötigen und welchen Wissenstand sie im Idealfall mitbringen oder aufholen müssen, wenn sie bei einem einschlägigen Unternehmen anfangen. Wegen der aktuellen Reisebeschränkungen muss das hauptsächlich per Online-Fragebogen erfolgen. Die notwendige Validierung durch Besuche vor Ort will das Team später nachholen.

    In einer angestrebten zweiten Projektphase wollen die Forscher anschließend konkrete Möglichkeiten für eine Ausbildungsgestaltung erarbeiten und erproben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dominique-Navina Pantke | Telefon +49 711 970-1439 | dominique-navina.pantke@ipa.fraunhofer.de | Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik
    und Automatisierung IPA | www.ipa.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://s.fhg.de/5yt - Weitere Informationen zum Projekt SCHOOLPLATE


    Bilder

    Auftakttreffen im Januar 2020 und gemeinsame Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Vertreter des Bundesinstitut für Berufsbildung und des Fraunhofer IPA.
    Auftakttreffen im Januar 2020 und gemeinsame Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Vertreter ...

    BIBB


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Chemie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Auftakttreffen im Januar 2020 und gemeinsame Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Vertreter des Bundesinstitut für Berufsbildung und des Fraunhofer IPA.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).