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26.01.2004 10:39

Uni Kassel entwickelt Verfahren zur Analyse ökologischer und konventioneller Lebensmittel

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Neue wissenschaftliche Methoden können ökologische von konventionellen Lebensmitteln aus Anbauversuchen unterscheiden. Mit ihren Ergebnissen bot eine Gruppe von Forschern der Universität Kassel und anderer Einrichtungen auf der europäischen Wissenschaftskonferenz "New Approaches in Food Quality Analysis" Mitte November 2003 in Berlin reichlich Diskussionsstoff.

    Kassel/Witzenhausen. Neue wissenschaftliche Methoden können ökologische von konventionellen Lebensmitteln aus Anbauversuchen unterscheiden. Mit ihren Ergebnissen bot eine Gruppe von Forschern der Universität Kassel in Witzenhausen und von privaten Forschungseinrichtungen, der KWALIS Qualitätsforschung Fulda GmbH, Dipperz, und der EQC GmbH, Weidenbach, auf der europäischen Wissenschaftskonferenz "New Approaches in Food Quality Analysis" Mitte November 2003 in Berlin reichlich Diskussionsstoff. Bislang konnte die Produktqualität von Lebensmitteln der beiden Produktionsverfahren analytisch nicht unterschieden werden. Die vorhandenen Methoden waren nicht geeignet, neue und komplementäre Methoden hingegen nicht ausreichend überprüft.
    In dem vorgestellten Projekt validierten die Forscher die neuen bildschaffenden, spektral-analytischen und elektro-chemischen Methoden nach der Norm ISO 17025. Es gelang ihnen bei standardisierten ökologischen und konventionellen Weizen- sowie Möhrenproben aus Anbauversuchen des schweizerischen Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) signifikante Unterschiede der Anbausysteme zu belegen. Zentrale Rolle spielt dabei die Methode der Kupfer-chlorid-Kristallisation: In ökologischen und konventionellen Produktproben entstehen bei der Analyse signifikant unterschiedliche Kristallmuster. Diese wurden mit einem Computerprogramm ausgewertet.

    Unter Anwesenheit von Staatssekretär Alexander Müller vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) diskutierten rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der universitären, freien und der Ressortforschung acht europäischer Länder die Ergebnisse der neuen Methoden. Diese können durchaus als Meilenstein in der Qualitätsforschung bezeichnet werden, so Dr. Johannes Kahl, Mitarbeiter des in Witzenhausen ansässigen Fachgebiets Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel. Ziel ist, künftig ökologische und konventionelle Lebensmittel am Produkt zu unterscheiden. Damit würde das gegenwärtige Kontrollverfahren zur Sicherstellung der Prozesse ergänzt und die Verbrauchersicherheit sowie das Vertrauen in die Produktherkunft gestärkt.
    Allerdings müssen die neuen Methoden noch verfeinert und überprüft werden, bis es möglich sein wird, generell ökologische und konventionelle Produkte auf analytischem Wege zu unterscheiden. Hier kann die Variation der Produktproben aufgrund der unterschiedlichen Wachstums- und Standortbedingungen eine Rolle spielen, so Kahl. Dieser Aufgabe stellen sich die Forscher nun in Zusammenarbeit mit Bundesforschungseinrichtungen.

    Die Versuche zu diesem Forschungsprojekt wurden im Jahr 2002 unter Koordination von Prof. Dr. Angelika Meier-Ploeger, Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel, mit Unterstützung des Instituts für ökologischen Landbau der FAL (OEL-FAL), Trenthorst, und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz begonnen. Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau hat diese Forschungen finanziell unterstützt.

    Bewertung von Lebensmitteln verschiedener Produktionsverfahren - Statusbericht 2003
    Tauscher, B., Brack, G., Flachowsky, G., Henning, M., Köpke, U., Meier-Ploeger, A., Münzing, K., Niggli, U., Pabst, K., Rahmann, G., Willhöft, C., Mayer-Miebach, E. (2003):, www.bmvel-forschung.de, pp 161

    Beate Deuker
    3.378 Zeichen

    Info Universität Kassel
    Prof. Dr. Angelika Meier-Ploeger
    Fachbereich 11
    tel (05542) 98 1714
    mail amp@wiz.uni-kassel.de

    Dr. Johannes Kahl
    Fachbereich 11
    tel (05542) 98 1715
    mail kahl@wiz.uni-kassel.de

    Institut für ökologischen Landbau der FAL
    Prof. und Dir. PD Dr. Gerold Rahmann
    tel (04539) 8880 200
    mail oel@fal.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bmvel-forschung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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