Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat zum zweiten Mal den „Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (German African Innovation Incentive Award – ‚GAIIA‘)“ an sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afrika für ihre herausragenden Forschungsleistungen mit hohem Verwertungspotenzial vergeben. Als deutscher Kooperationspartner an einem als exzellent bewerteten deutsch-afrikanischen Forschungs- und Innovationsprojekt wurde Prof. Dr. Dieter Bryniok von der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) bereits Mitte März geehrt. Eine Preisverleihungszeremonie fand bedingt durch die Coronavirus-Pandemie nicht statt. Zum 1. Juni hat das Projekt nun seine Arbeit aufgenommen.
Für das Projekt „Lokalisierung, Quantifizierung, und Verwertung von Wasserhyazinthen im Volta-Fluss auf der Basis von Fernerkundungsdaten erhielten Dr. Richard Arthur von der Koforidua Technical University (KTU) und Prof. Bryniok von der Hochschule Hamm-Lippstadt die Auszeichnung.
Die Verbreitung der Wasserhyazinthen in vielen afrikanischen Ländern und auch auf dem Volta-Fluss in Ghana verursacht in der Region schwere ökologische und wirtschaftliche Schäden. Die Pflanzen breiten sich sehr schnell aus, verdrängen heimische Arten und behindern Schifffahrt, Fischereiwirtschaft und auch Stromerzeugung in Wasserkraftwerken. „Das Projekt zielt auf die Biogaserzeugung aus Wasserhyazinthen zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung ländlicher Gebiete entlang des Flusses Volta in Ghana ab. Damit soll einerseits die Invasion von Wasserhyazinthen auf den Gewässern bekämpft werden, andererseits sollen Siedlungen am Volta, die bisher nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, mit Energie versorgt und die Lebensbedingungen ihrer Einwohner nachhaltig verbessert werden“, so Prof. Dr. Dieter Bryniok.
Um die Invasion der Pflanze einzudämmen und die Lebenssituation der Bevölkerung zu verbessern, wird in diesem Projekt mithilfe von Satellitendaten und einer von Dr. Arthur entwickelten Methode die Wasserhyazinthen-Biomasse lokalisiert. In Laborversuchen wird ermittelt, wie viel Biogas und Methan potentiell aus den Wasserhyazinthen gewonnen werden kann. Gleichzeitig wird der Strombedarf der ansässigen Bevölkerung ermittelt. Einwohner und Behörden werden frühzeitig in das Projekt eingebunden, um geeignete Standorte für Demonstrationsprojekte zu finden. Als Fernziel des Projektes sollen die Gemeinden am Volta mit Strom und Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Außerdem wird die Invasion von Wasserhyazinthen eingedämmt und ihre Auswirkungen auf die Umwelt werden verringert. „Es ist ein Projekt, das der Umwelt und den Menschen in gleichem Maße zu Gute kommt. Wir freuen uns sehr, dass dieses Vorhaben mit dem Innovationsförderpreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gewürdigt wird“, sagt Prof. Bryniok.
Die Wasserhyazinthen verursachen auf dem Volta-Fluss schwere ökologische und wirtschaftliche Schäden ...
Dr. Richard Arthur
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Die Wasserhyazinthen verursachen auf dem Volta-Fluss schwere ökologische und wirtschaftliche Schäden ...
Dr. Richard Arthur
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