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26.01.2004 12:16

Geusndheitsreform und Interessenverbände

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Vorstandsvorsitzender der AOK Dr. Ahrens spricht zur Ringvorlesung an der Universität Erfurt

    In den vergangenen 15 Jahren haben Geschwindigkeit und Ausmaß, mit der an der Spirale der Gesetzgebung im Bereich der Gesundheitspolitik gedreht wird, stark zugenommen. Im Vordergrund standen dabei Maßnahmen zur Dämpfung und Eingrenzung der Kosten. "Die Halbwertzeit dieser gesetzlichen Eingriffe wird ständig kürzer, weil sich die wirtschaftlichen Probleme des Landes zusehends verschärfen", stellt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Dr. Hans Jürgen Ahrens fest. Auf Einladung der Universität Erfurt wird er am morgigen Dienstag, dem 27. Januar 2004 um 18.00 Uhr zur Ringvorlesung "Reformen in Deutschland" im Rathausfestsaal sprechen. Sein Vortrag widmet sich dem Thema "Gesundheitsreform und Interessenverbände".

    Die Gründe für die finanzielle Notlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sieht Ahrens u.a. in der demographischen Entwicklung, der steigenden Arbeitslosigkeit, medizinisch nicht notwendigen Ausgabensteigerungen und strukturellen Defiziten in der medizinischen Versorgung. Wolle man sicherstellen, dass auch in Zukunft "unabhängig vom individuellen Geldbeutel alle medizinisch notwendigen Leistungen erbracht werden und sich gleichzeitig die Qualität der Versorgung erhöht", brauche es Reformen auf der Einnahmen-, aber auch auf der Strukturseite der GKV in Deutschland. Die aktuell beschlossenen Reformen in der gesetzlichen Krankenversicherung seien zum Großteil von den Versicherten zu tragen, so Ahrens. Das Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) unternehme zwar erste Schritte in Richtung, zu mehr Wettbewerb unter den Leistungserbringern im Gesundheitswesen, diese seien jedoch nicht ausreichend. "Nach der Reform ist vor der Reform. Die aktuelle Gesundheitsreform wird der GKV finanziell nur eine kurzfristige Atempause verschaffen", erklärt Ahrens. Die Politik müsse daher zügig die Frage der nachhaltigen finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung klären und Entscheidungen treffen. Dazu bedürfe es eines "zielführenden und praktikablen Konzepts", wie es ebenso für die Pflegeversicherung erforderlich sei.

    Ahrens, studierter Jurist (Jhg. 1941), ging nach seiner Promotion und der 2. Juristischen Staatsprüfung 1973 in den Landesdienst Schleswig-Hollstein. Zuletzt war er dort Ministerialdirigent und Leiter einer Abteilung im Ministerium für Arbeit und Soziales, wo er sich schwerpunktmäßig den Themen Sozialversicherung, Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsgerichtsbarkeit sowie sozialer und medizinischer Arbeitsschutz widmete. Seit dem Wintersemester 1992/93 übt er einen Lehrauftrag für Öffentliches Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel aus. Am 1. März 1994 wurde er Geschäftsführer des AOK-Bundesverbandes. Seit Jahresbeginn 1996 ist er Vorstandsvorsitzender. Er ist auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der August-Bier-Klinik in Malente.

    Die siebte öffentliche Ringvorlesung der Universität Erfurt widmet sich im Wintersemester 2003/ 2004 dem Thema "Reformen in Deutschland". Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. und der Stadtverwaltung veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet in insgesamt 13 Veranstaltungen Vorträge und ein abschließendes Diskussionspodium mit prominenten Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie Professoren mehrerer deutscher Universitäten.

    Nächster Termin in der Reihe: 3.2.2004, 18.00 Uhr, Rathausfestsaal, Dr. Georg Fischer, Europäische Kommission, "Der Deutsche Arbeitsmarkt und Europa".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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