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26.01.2004 13:31

RUB-Musikwissenschaft: CD-Rom "Historische Orgeln im Ruhrgebiet" erschienen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Eine neue CD-Rom dokumentiert alle "historischer Pfeifen" des Ruhrgebiets. Rund 176 Orgeln aus der Zeit vor 1945 - mehr als erwartet - fanden Musikwissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum auf ihrer Recherchetour durch das Revier. Die CD "Historische Orgeln im Ruhrgebiet" enthält eine musikwissenschaftliche Einleitung und umfangreiches Datenmaterial etwa zu Geschichte, Erbauer, Standort, Register- und Manualanzahl, dazu rund 2.500 Fotos.

    Bochum, 26.01.2004
    Nr. 25

    Von alten Pfeifen und Registern
    CD-Rom zu "Historischen Orgeln im Ruhrgebiet"
    RUB-Musikwissenschaftler durchforsteten Kirchen

    Eine neue CD-Rom dokumentiert alle "historischer Pfeifen" des Ruhrgebiets. Rund 176 Orgeln aus der Zeit vor 1945 - mehr als erwartet - fanden Musikwissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum auf ihrer Recherchetour durch das Revier in den Grenzen des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (KVR). Die aktuelle CD-Rom von Prof. Dr. Christian Ahrens, Sven Dierke und Stefan Gruschka "Historische Orgeln im Ruhrgebiet" (Institut für Musikwissenschaft der RUB) enthält eine musikwissenschaftliche Einleitung und umfangreiches Datenmaterial etwa zu Geschichte, Erbauer, Standort, Register- und Manualanzahl sowie Baujahr der Orgeln, dazu rund 2.500 Fotos. Der Clou: Alle Register können nun die Nutzer selbst ziehen - die Benutzeroberfläche gleicht einem Orgelspieltisch. Unterstützt wurde das Projekt mit rund 20.000 Euro von der Fritz Thyssen Stiftung.

    Ein Prachtwerk bei Krupp

    Allein 19 der 176 historischen Orgeln fanden die Wissenschaftler in Bochum. Im benachbarten Essener Dom spürten sie aber die älteste Orgel des Reviers auf. Diesem 1664 von Heinrich Springhorum erbauten Instrument setzte der Holzwurm im Laufe der Jahrhunderte so stark zu, dass 1934 die letzten originalen Windladen, Pfeifen sowie Teile des Spieltisches entfernt werden mussten. Erst in den 1960er Jahren baute der Kevelaer Orgelbauer Romanus Seifert neue Pfeifen in das historische Gehäuse ein. Auch außerhalb des liturgischen Raums wurden die Bochumer Musikwissenschaftler fündig, so in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund (DASA), in der eine Kinoorgel aus dem Jahr 1928 ausgestellt ist. Gebaut wurde sie für das New Yorker Temple Theatre, Ithaca, und von 1935 bis 1960 in der benachbarten Methodistenkirche bespielt. Die Orgel kam 1993 über Umwege ins Ruhrgebiet, sämtliche ihrer historischen Register sind noch vorhanden. Sogar eine Hausorgel mit Selbstspielvorrichtung entdeckten die Forscher - in der Kruppschen Villa Hügel. Der Hersteller schrieb damals dem Industriellen, sie sei "ein Prachtwerk" und werde "sicherlich den Beifall" der Familie finden.

    Unschätzbare Datenbasis für Forscher und Kirchenmusiker

    Orgelsachverständige der evangelischen und der katholischen Kirchen sowie die Gemeinden und Küster vor Ort halfen dem Bochumer Team bei der akribischen Dokumentation. Mit dieser CD-Rom steht nun eine umfangreiche Materialbasis für die orgelkundliche Forschung bereit. Zugleich will sie Kirchenmusiker auch für den Wert ihrer Instrumente sensibilisieren. Angesichts oft willkürlich und unsachgemäß durchgeführter "Modernisierungen" plädieren die Herausgeber in ihrer Dokumentation "für einen respektvollen Umgang mit deren historischer Substanz".

    Bezug und Titelaufnahme

    Historische Orgeln im Ruhrgebiet, CD-Rom herausgegeben von Christian Ahrens, Sven Dierke und Stefan Gruschka, 2003. Die CD-Rom ist zum Preis von 30 Euro plus Versandkosten über die Herausgeber zu beziehen.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Christian Ahrens, Musikwissenschaftliches Institut der Ruhr-Universität Bochum, GA 04/48, Tel. 0234/32-22394, E-Mail: christian.ahrens@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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