Verlag Herder-Institut veröffentlichte kürzlich zwei spannende Tagungsbände:
Interregna im mittelalterlichen Europa. Konkurrierende Kräfte in politischen Zwischenräumen
Herausgegeben von Norbert Kersken und Stefan Tebruck
Marburg 2020, VIII, 292 S., ISBN 978-3-87969-434-1, Preis 45,– Euro
Mehrsprachigkeit in Ostmitteleuropa (1400-1700). Kommunikative Praktiken und Verfahren in gemischtsprachigen Städten und Verbänden
Herausgegeben von Hans-Jürgen Bömelburg und Norbert Kersken
Marburg 2020, VI, 246 S., ISBN 978-3-87969-435-8, Preis 45,– Euro
Der Begriff „Interregnum“ wird in der deutschsprachigen Mediävistik fast ausschließlich auf die Jahre zwischen dem Tod Kaiser Friedrichs II. (1250) und der Wahl Rudolfs von Habsburg zum römisch-deutschen König (1273) bezogen. In den Beiträgen dieses Bandes wird der Versuch unternommen, den Begriff kritisch auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen und dabei der Untersuchung von Fallbeispielen aus dem römisch-deutschen Reich vergleichbare Konstellationen aus West- und Ostmitteleuropa gegenüberzustellen.
Die Beiträge widmen sich deshalb ausgewählten Konflikten um Herrscher- und Dynastiewechsel während des 12. bis 15. Jahrhunderts im Reich (Österreich, Böhmen und Brandenburg) sowie in Ungarn, Polen, Pommerellen und Frankreich.
Darüber hinaus lenken zwei Beiträge den Blick auf die Problematik kirchlicher Sedisvakanzen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den hier diskutierten Beispielen eröffnen den Blick auf eine Typologie prekärer Herrschaft, in die sich das Interregnum, der Thronstreit, die weltliche Herrschaftsvakanz und die kirchliche Sedisvakanz verorten lassen. Die europäisch ausgreifende Perspektive verspricht darüber hinaus neue Einblicke in die verschiedenen Einzelfälle.
Historische Mehrsprachigkeit ist ein aktuelles Thema, deren Besonderheiten aber oft nicht erkannt werden: Nebeneinander werden sakrale Sprachen wie Latein, Griechisch oder Kirchenslavisch, standardisierte Sprachen wie das frühneuzeitliche Französisch, nicht standardisierte Sprachen wie das ältere Deutsche oder Italienische verwandt
und gemischt.
Im östlichen Europa fehlte eine allgemein verbindliche Verkehrssprache, was die Mehrsprachigkeit beförderte, aber auch ein Nichtverstehen zur Folge haben konnte.
Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert bietet Ostmitteleuropa faszinierende Fallstudien, die von international renommierten Historikern, Sprach- und Literaturwissenschaftlern und Pädagogen in diesem Band analysiert werden.
Die Neuerscheinungen sind erhältlich unter vertrieb@herder-institut.de
https://www.herder-institut.de/go/bCt-bbc01Neuerscheinung in unserem Verlag: Interregna im mittelalterlichen Europa
https://www.herder-institut.de/go/bCs-ba346 Neuerscheinung in unserem Verlag: MEHRSPRACHIGKEIT IN OSTMITTELEUROPA (1400-1700)
Buchtitel Interregna im mittelalterlichen Europa
Verlag Herder-Institut
Buchtitel Mehrsprachigkeit in Ostmitteleuropa (1400-1700)
Verlag Herder-Institut
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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