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25.06.2020 12:22

Neues aus der Forschung | Aktuelle Publikationen aus dem UKE

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) veröffentlichen neueste Erkenntnisse aus klinischer und Grundlagenforschung. Hier einige Hinweise auf aktuelle Publikationen und Forschungsprojekte.

    Studie 1 | Online-Studie zum Wohlbefinden und zum Umgang mit der COVID-19 Pandemie

    Stressforscherinnen und -forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchen in einer Studie, wie es den Menschen in Deutschland und in weiteren zehn Ländern während der Corona-Pandemie geht, welche Schwierigkeiten sie haben und was sie aktuell am meisten brauchen, um mit den Belastungen umzugehen. Die Ergebnisse dieser Studie unter Leitung von Dr. Annett Lotzin aus der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sollen dabei helfen, Lösungen zu finden, die Belastungen der Pandemie zu verringern. Die Online-Umfrage dauert etwa 25 Minuten. Interessierte ab 18 Jahren können bis Ende Juli daran teilnehmen.

    Link: https://lime2.zis-hamburg.de/index.php/217383?lang=de

    Kontakt für Rückfragen: Dr. Annett Lotzin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie; Lotzin@uke.de

    Studie 2 | Familienstudie: Belastungen und Wohlbefinden in Zeiten von COVID-19

    Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters im UKE führt eine aktuelle Umfrage zu familiären Belastungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie durch. Es wird untersucht, wie Familien mit den COVID-19-bedingten Einschränkungen des täglichen und öffentlichen Lebens umgehen und umgegangen sind und wie sich die Belastungen auf familiäre Beziehungen auswirken. An der Studie teilnehmen können Familien, die aus mindestens einem Kind oder Jugendlichen und einer erwachsenen Bezugsperson, die im gleichen Haushalt leben, bestehen. Die anonyme Umfrage dauert etwa 20 Minuten. Die Erhebung ist bis zum 19. Juli geplant.

    Link: https://www.limesurvey.uni-hamburg.de/index.php/823571?lang=de

    Kontakt für Rückfragen: Dr. Christiane Baldus und Simone Franz, Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters

    Studie 3 | Online-Befragung zur Veränderung sexueller Interessen während der Corona-Pandemie

    Ein Team des Instituts für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie sowie der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie untersucht in einer 30- bis 40-minütigen anonymen Online-Befragung, ob die kontaktbeschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit einem veränderten sexuellen Erleben und Verhalten einhergehen. Interessierte ab 18 Jahren können teilnehmen. Für die Teilnahme ist es nicht notwendig, sexuell aktiv oder in einer Partnerschaft zu sein. Die Online-Befragung schließt voraussichtlich am 15. Juli.

    Link: https://ogy.de/sexualitaet

    Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Daniel Schöttle, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

    Publikation 1 | Online-Publikation zur Entscheidungsfindung

    Viele Entscheidungen werden getroffen, indem mehrdeutige Informationen mit Vorwissen kombiniert werden. Während der Entscheidungsfindung wird ein System des Hirnstamms aktiviert, welches das allgemeine Erregungsniveau des Gehirns bestimmt. Diese Aktivierung beeinflusst den Ausgang der Entscheidung: Bei hoher Erregung hängt das Wahlverhalten von Versuchsteilnehmenden eher von den momentan verfügbaren Informationen und weniger von Vorwissen und Einstellungen ab. Das hatte ein Forscherteam unter Leitung von Prof. Dr. Tobias Donner aus dem Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) bereits herausgefunden.

    Nun konnte dasselbe Team zeigen, dass diese Beziehung von Erregungsniveau und Wahlverhalten ein allgemeines Prinzip darstellt, das für verschiedene Spezies und Arten von Entscheidungen gilt. Insbesondere fanden die Forschenden heraus, dass die Erregung des Gehirns auch dann die Beeinflussung von Entscheidungen durch Vorerwartungen reduziert. Diese Einsichten haben praktische Implikationen für die Optimierung von Alltagsentscheidungen (z. B. ärztliche, wirtschaftliche oder juristische Entscheidungen). Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Online-Journal eLife veröffentlicht.

    Literatur: https://doi.org/10.7554/eLife.54014

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Tobias H. Donner, Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie

    Publikationen 2+3 | Neue Erkenntnisse zur Darmkrebsentstehung und -kontrolle

    Der Botenstoff Interleukin 22 (IL-22) spielt einerseits eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und bei der Abwehr von Infektionen. Andererseits kann IL-22 auch die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Samuel Huber, I. Medizinische Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat herausgefunden, dass IL-22 vermehrt im Darmkrebs produziert wird und zwar von einem bestimmten Subtyp von Immunzellen, den TH17 Zellen. Kontrolliert wird dieser Botenstoff durch das Signalmolekül TGF-beta1, das mit TH17 Zellen interagiert und somit direkt die Produktion von IL-22 stimuliert. „Diese Daten bilden die Grundlage, um TH17 Zellen und deren Produktion von IL-22 gezielt manipulieren zu können. Weitere Arbeiten sind jedoch nötig, um diese Ergebnisse in die klinische Versorgung von Patienten mit Darmkrebs zu überführen“, erklärt Prof. Huber.

    Literatur: https://doi.org/10.1038/s41467-020-16363-w

    Darüber hinaus hat sich das Forscherteam um Prof. Huber damit beschäftigt, die Aktivität des Botenstoffs IL-22 zu kontrollieren. Diese Kontrolle erfolgt durch das Bindeprotein IL-22BP. Im Darmkrebs herrscht ein Ungleichgewicht zwischen IL-22 und IL-22BP. Ein niedriges IL-22BP ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine höhere Sterblichkeit. Die Wissenschaftler haben einen Mechanismus identifiziert, wie IL-22BP im Tumor reguliert wird. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines Biomarkers. „Damit wollen wir Patienten identifizieren, bei denen IL-22 nicht ausreichend kontrolliert wird und die folglich von einer IL-22-Blockade profitieren würden“, erläutert Prof. Huber.

    Literatur: https://doi.org/10.1053/j.gastro.2020.06.033

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Samuel Huber, I. Medizinische Klinik und Poliklinik


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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