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27.01.2004 09:15

UniLab der Humboldt-Universität zu Berlin präsentiert Experimente für Schüler

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Physik einmal anders begreifen | Faszinierendes Umfeld in altem Windkanal | Interesse für Naturwissenschaften wecken

    Spannende Experimente bietet die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) Schülerinnen und Schülern aus Berlin und Brandenburg. Am 28. Januar 2004 öffnet das UniLab seine Räume über dem historischen Windkanal auf dem Campus Adlershof. Junge Menschen könne dort experimentieren und ungewöhnliche Einblicke in naturwissenschaftliches Forschen gewinnen.

    UniLab ist eine Initiative der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Gemeinsam mit Lehrern und Lehramtsstudenten wurden in den vergangenen zwei Jahren Lernmodule entwickelt und getestet. Im UniLab können Schülerinnen und Schüler Fragen nachspüren wie zum Beispiel: "Warum schillern die Seifenblasen bunt?", "Wie kann man einfachen Metallrohren harmonische Klänge entlocken?", "Wie kommt der Schall an unser Ohr?", oder "Wie entsteht ein Hologramm auf dem Computer? Außerdem hält das UniLab für Lerngruppen der Oberstufe einen Pool physikalischer Geräte bereit, die in vielen Schulsammlungen fehlen.

    Die Schülergruppen werden von Lehrern und Lehramtsstudenten betreut. Die zukünftigen Lehrer können im UniLab unkonventionelle Unterrichtsmethoden erarbeiten und mit fachdidaktischer Begleitung erproben. Warum gibt es das UniLab?Die Bedeutung außerschulischer Lernorte rückt immer mehr in den Mittelpunkt fachdidaktischer Diskussionen, sobald diese sich mit den Defiziten naturwissenschaftlicher Bildung befassen. Von diesen Einrichtungen erhoffen sich Wissenschaftler und Pädagogen Impulse für eine Modernisierung und Qualitätsverbesserung des Schulunterrichts. Aus diesem Grund unterstützen nicht nur das Präsidium Humboldt-Universität, sondern zum Beispiel auch die Robert-Bosch-Stiftung, die Behnken-Berger-Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft das UniLab.

    Was bietet das UniLab?
    Das UniLab bietet Lernmodule an, wie das folgende Beispiel zeigt: Zunächst machen die Mitarbeiter des UniLab die Schüler mit einem Naturphänomen (zum Beispiel: Strom oder Wärme) bekannt. In kleinen Gruppen erarbeiten die Schüler durch selbstständiges Experimentieren das Verständnis der Phänomene. Das UniLab stellt ihnen dafür Material, Geräte und Hilfestellung durch Mitarbeiter zur Verfügung. In einigen Modulen werden Geräte gebaut, die mit nach Hause genommen werden können - ebenso wie die Dateien, die bei der Auswertung der Ergebnisse an den neuen Laptops im UniLab entstanden sind. Die Betreuung im Schülerlabor ist intensiv, die Ausstattung hochwertig, wie sie Schulen häufig nicht bieten können. "Das Konzept des Schülerlabors stützt sich nicht nur auf unsere Erfahrungen mit phänomenorientierten Lernformen, sondern es verbindet mit diesem Ansatz auch wichtiger werdende Schlüsselkompetenzen wie die Fähigkeiten zum vernetzten Lernen und zur Quellenerschließung. Der Mut zum Experiment, zum Irrtum und zum Risiko, Eigeninitiative und Teamgeist werden genauso gefördert wie wissenschaftliche Qualifikationen", resümiert Lutz-Helmut Schön, Professor für Fachdidaktik der Physik an der HU und Initiator des UniLab.

    Wie ist das UniLab ausgestattet?
    Erste Ausbaustufe des Unilab ist das Schülerlabor. Zu diesem Zweck wurde der Messraum oberhalb des ehemaligen großen Windkanals auf dem Adlershofer Campus der HU aufwändig hergerichtet. Der Windkanal war in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) errichtet worden. Diese hatte damals ihren Sitz in Adlershof am Rande des Flugplatzes Johannisthal. Heute gehört dieses Zeugnis deutscher Luftfahrtgeschichte zum naturwissenschaftlichen Campus der HU und ist wesentlicher Bestandteil von Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark.
    Die HU-Berlin investierte bislang etwa eine halbe Million Euro in das UniLab. Die Räume wurden den Bedürfnissen der Schüler angepasst. Die Inneneinrichtung kann den Erfordernissen einzelner Lernmodule angepasst werden. So wird mit jungen Schülern mehr gebastelt, während ältere schon den einen oder anderen komplizierten Versuchsaufbau benötigen.Zur Ausstattung konnten etliche prominente Sponsoren gewonnen werden, darunter die Leybold Didactic GmbH, die Wilkening+Hahne GmbH und der Cornelsen Verlag. "Weitere Sponsoren sind selbstverständlich willkommen", erklärt Andreas Palmer. Der promovierte Physiker ist Leiter des UniLab. Gemeinsam mit einer Kollegin und drei Studenten betreut er die Schulklassen. Vor allem die Studenten, die sich auf ihren Beruf als Physiklehrer vorbereiten, nutzen das UniLab, um schon während ihrer Ausbildung Unterrichtserfahrung zu sammeln. Außerdem ist vorgesehen, dass zwei Lehrer, die von der Senatsverwaltung für Jugend, Schule und Sport freigestellt werden, halbtags im UniLab arbeiten.

    Was hat das Unilab noch vor?
    In den kommenden Wochen werden die Lernmodule erstmalig in den neuen Räumen erprobt. Die frisch ausgepackten Experimentiergeräte sind mit ausführlichen Anleitungen versehen und so aufgebaut, dass Lehrer und Schüler sie ohne fremde Hilfe nutzen können. Studenten richten 15 drahtlos vernetzten Computer so ein, dass alle UniLab-Benutzer Internetzugang haben und ihre Experimente unmittelbar auswerten und dokumentieren können. Voraussichtlich ab März 2004 wird der Regelbetrieb beginnen, in dem jede Woche zunächst drei, später fünf Schülergruppen das UniLab besuchen. In einer zweiten Ausbaustufe soll ab 2006 eine wissenschaftliche Galerie in der Messhalle des Großen Windkanals untergebracht werden. Dazu Lutz-Helmut Schön: "Zur akademischen Ausbildung gehört heute zunehmend die Kompetenz, Absichten und Ergebnisse von Forschungsvorhaben zielgruppenadäquat darzustellen. Hierfür ist nicht nur eine didaktische Anleitung erforderlich, sondern auch Raum und Fläche zur Präsentation der entwickelten Exponate." In der Messhalle und in der großen Röhre des Windkanalgebäudes sollen zukünftig innovative Veranstaltungen stattfinden, die Kunst und Wissenschaft miteinander verbinden.

    Informationen Prof. Dr. Lutz Schön,Institut für Physik, Didaktik der Physik, Newtonstr. 15, 12489 Berlin
    Telefon, Fax T: [030] 2093-7945; F: [030] 2093-7795
    e-mail info@unilab-adlershof.de
    Internet www.unilab-adlershof.de


    Weitere Informationen:

    http://www.unilab-adlershof.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
    regional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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