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30.06.2020 12:02

DFG fördert Biodiversitäts-Konsortium: Münchner SNSB IT-Zentrum ist Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Dr. Eva-Maria Natzer Öffentlichkeitsarbeit
Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns

    In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur für Biodiversität (NFDI4BioDiversity) sind die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) mit ihrem IT-Zentrum eine von 13 Partnerinstitutionen. NFDI4BioDiversity ist eines von neun Konsortien, die auf Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Den Beschluss hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz vergangene Woche bekannt gegeben. Das Konsortium wird am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen koordiniert. Das SNSB IT-Zentrum leitet die Bereiche Langzeitmanagement und -archivierung von Forschungs- und Sammlungsdaten, Werkzeugen und Diensten sowie Zertifizierung von Datenzentren.

    Wissenschaft basiert auf Daten. Diese Forschungsdatensätze werden immer umfangreicher und komplexer. Weil sich Methoden und Herangehensweisen mit der Zeit ändern und weiterentwickelt werden, können neue Analysen auch neue Erkenntnisse aus alten Datensätzen fördern. Grundlage dafür ist allerdings, dass qualitätskontrollierte Daten gut aufbewahrt und kuratiert werden sowie nach Bedarf auch schnell gefunden werden. Mit wachsenden Datensätzen muss also auch die Dateninfrastruktur weiterentwickelt werden.

    „Unsere Rolle in NFDI4BioDiversity ist für Datenerzeuger und Datenzentren unterschiedlicher Schwerpunkte von großer Bedeutung. Wir wollen bestehende deutsche Infrastrukturen und Datenpipelines unterstützen und ausbauen, um eine langfristige Bewahrung, Archivierung und Veröffentlichung von Daten zu gewährleisten“, so Dr. Dagmar Triebel, Leiterin des IT-Zentrums an den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). „Ziel ist eine Professionalisierung von fachspezifischen Datenrepositorien um u.a. durch deren Zertifizierung nach internationalen Standards zur nachhaltigen Qualitätssicherung von Datensammlungen und technischen Diensten am Forschungsstandort Deutschland beizutragen.“

    2016 hat der Rat für Informationsinfrastrukturen empfohlen, eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) einzurichten – als Basis des Forschungsdatenmanagements in Deutschland. Ziel ist es, ein dynamisches, wachsendes Kooperationsnetzwerk zu schaffen, das aus verschiedenen spezialisierten Knotenpunkten, den einzelnen Konsortien, besteht. Jedes einzelne thematische Konsortium kümmert sich darum, dass die Daten konsistent und kompatibel aufbewahrt werden. Dabei gelten die Prinzipien des „FAIR Data“. In diesem Zusammenhang steht FAIR für „Findable, Accessible, Interoperable and Re-usable”, also auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar. Dies sei besonders wichtig, betont der Koordinator des Konsortiums NFDI4BioDiversity Prof. Frank Oliver Glöckner vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, da die meisten Forschungsdaten aus öffentlich finanzierter Forschung erhoben würden. Dass sie dann auch von allen genutzt werden könnten, sei daher selbstverständlich.

    Im NFDI4BioDiversity-Konsortium kooperieren Partnereinrichtungen aus den Bereichen Biodiversität, Ökologie und Umweltdaten. Hinter Biodiversität verbirgt sich allerdings mehr als „nur“ die Vielfalt der Arten. Biodiversität umfasst hier auch die genetische Vielfalt, die funktionelle Vielfalt, die Interaktionen und die Vielfalt ganzer Ökosysteme. „Wir beobachten im Globalen wie im Regionalen langfristige Änderungen der Umwelt und der Artenvielfalt. Daher ist der Zugang zu umfangreichen, qualitätsgesicherten Datensammlungen aus der Grundlagenforschung, von Bürgerwissenschaftlern in biologischen Fachgesellschaften, aus dem amtlichen Naturschutz wie auch aus naturhistorischen Sammlungen gleichermaßen entscheidend für die jetzt anstehenden Entscheidungen in Politik und Gesellschaft“, sagt Dr. Dagmar Triebel.

    Die DFG fördert bereits seit 2013 das Projekt GFBio (German Federation for Biological Data). GFBio umfasst technische, organisatorische, finanzielle und wissenschaftliche Aspekte, um das Bewusstsein für das Forschungsdatenmanagement in der Biodiversitätsforschung und den Umweltwissenschaften zu schärfen. Auf diesen Erfahrungen baut die NFDI4BioDiversity ebenso auf wie auf der Gemeinschaft der Nutzerinnen und Nutzer. GFBio umfasst bereits Datenzentren für Nukleotid- und Umweltdaten sowie die sieben etablierten Datenzentren der größten naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Deutschlands, zu denen auch die SNSB mit ihrem IT-Zentrum gehören, Museen und die weltweit vielfältigste mikrobiologische Ressourcensammlung. Das Netzwerk wird nun um das Netz der Botanischen Gärten und die größten Sammlungen von Nutzpflanzen und deren wilden Verwandten erweitert.

    Das Konsortium NFDI4BioDiversity wird ab Herbst 2020 mit bis zu 25 Millionen Euro für zunächst fünf Jahre gefördert. Beteiligt sind 49 universitäre und außeruniversitäre Partnereinrichtungen in ganz Deutschland.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Dagmar Triebel
    SNSB IT Zentrum und Botanische Staatssammlung München (SNSB-BSM)
    Menzinger Straße 67, 80638 München
    Tel.: 089-17861-265
    Email: triebel@snsb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.snsb.de - Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns (SNSB)
    http://www.snsb.info - SNSB IT-Zentrum
    http://www.nfdi4biodiversity.org - Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) - Konsortium für Biodiversität


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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