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27.01.2004 12:24

Neue Unsicherheit auf beiden Seiten

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Harvard-Professor Charles S. Maier analysiert bei der fünften Christoph-Martin-Wieland-Vorlesung der Universität Erfurt am 29. Januar 2004 im Erfurter Rathausfestsaal die Beziehungen zwischen Europa und Amerika

    "Wir stehen nicht so sehr vor einer Krise in den Beziehungen zwischen Europa und Amerika, sondern vor einer beidseitigen Verunsicherung, vor einem tiefen Einschnitt im Vertrauen zwischen den Gesellschaften", so Prof. Charles S. Maier von der Harvard University. In seinem Festvortrag zur fünften Christoph-Martin-Wieland-Vorlesung der Universität Erfurt will er diese These begründen. Europa sei konfrontiert mit den "Herausforderungen einer veraltenden Gesellschaft, der Auflockerung alter Kulturgrenzen, und dem Unbehagen gegenüber dem amerikanischen Militärpotenzial". Die Vereinigten Staaten würden zwischen der neokonservativen Arroganz der Macht und der Suche nach traditionellen Werten hin- und hergerissen, und entdeckten ein "diffuses Anfälligkeitsgefühl". Diese "neue Unsicherheit auf beiden Seiten" sei als Phänomen seit dem Ende des Kalten Krieges zu beobachten, so der renommierte Geschichtswissenschaftler und ausgewiesene Deutschlandkenner.

    Auch Universitätspräsident Dr. Wolfgang Bergsdorf, der inzwischen zwar eine gewisse Entspannung der Krise sieht, konstatiert: "...in der Substanz hat die Beziehung zwischen Europa und Amerika längst nicht mehr jene Qualität wiedererlangt, die sie bis in die neunziger Jahre einmal besessen hatte". Die Debatte über das Thema "Europa und Amerika" sei deshalb unabweisbar und hochaktuell, so der Politikwissenschaftler. Mit der Ringvorlesung des letzten Sommersemesters "Amerika - fremder Freund" haben sich die Wissenschaftler der Universität Erfurt gemeinsam mit Experten auswärtiger Hochschulen dem Gegenstand genähert. "Die fünfte Christoph-Martin-Wieland-Vorlesung der Universität Erfurt am 29. Januar 2004 im Erfurter Rathausfestsaal bildet einen Höhepunkt dieser Anstrengungen", so der Präsident.

    Den Festvortrag, der um 13.00 Uhr beginnt, wird Prof. Dr. Charles S. Maier halten. Im anschließenden Disput, den der Präsident der Universität Erfurt Dr. Wolfgang Bergsdorf moderiert, treffen zudem der Journalist Stefan Kornelius, der das außenpolitische Ressort der Süddeutschen Zeitung leitet; der Leiter der Europaabteilung des Auswärtigen Amtes Ministerialdirigent Dr. Eckart Cuntz; die Politikwissenschaftler Prof. Dr. Werner Link von der Universität Köln und der Vizepräsident der Universität Erfurt Prof. Dr. Dietmar Herz sowie der Geschichtswissenschaftler und Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt Prof. Dr. Gunther Mai aufeinander.

    Die nach dem letzten bedeutenden Professor der alten Erfurter Universität benannte repräsentative Reihe der Christoph Martin Wieland-Vorlesungen verfolgt das Ziel, ein für die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland wesentliches und aktuelles Problem aus Wissenschaft und öffentlichem Leben von einem bedeutenden Protagonisten des entsprechenden Bereichs darstellen zu lassen. Nach dem Vortrag folgt - an eine Tradition der alten Erfurter Universität anknüpfend - eine Disputation der Podiumsteilnehmer. Anschließend ist Gelegenheit für Fragen des Publikums. Unterstützt wird die Vorlesung von der VolkswagenStiftung.

    1999 eröffnete der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger die Reihe mit einem Vortrag über die "Digitale Revolution". 2001 standen die "Innen- und außenpolitischen Perspektiven Russlands" mit Prof. Wolfgang Leonhard im Blickpunkt. Der Premierminister von Luxemburg Dr.h.c. Jean-Claude Juncker hielt 2002 die dritte Christoph Martin Wieland-Vorlesung der Universität Erfurt zum Thema "Europa - ein komplizierter Kontinent" gehalten. Im vergangenen Jahr sprach der iranische Gelehrte Prof. Dr. Mohammad Mojtahed Shabestari über das Verhältnis von "Islam und Demokratie".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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