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06.11.1998 00:00

Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin

Heike Jordan Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

    Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin am 13./14. November 1998 im Städtischen Klinikum Karlsruhe. Im Mittelpunkt: Diagnostik bei Lungenembolie und entzündlichen Skeletterkrankungen und die Positronen Emissions Tomographie

    Zwei Themenkomplexe stehen im Mittelpunkt, wenn sich am 13. und 14. November 1998 die südwestdeutschen Nuklearmediziner im Städtischen Klinikum Karlsruhe zu ihrer Jahresstagung treffen: die optimale Zusammenarbeit zwischen Radiologen und Nuklearmediziner in der Diagnostik von entzündlichen Skeletterkrankungen und Lungenembolien und das modernste bildgebende Verfahren in der Nuklearmedizin, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
    Doch zunächst gehört der Hörsaal den nuklearmedizinischen Physikern und Ingenieuren (10-14 Uhr). Denn ebenso wie andere bildgebende Systeme (etwa Röntgen-CT und Magnetresonanztomographie) müssen auch bei nuklearmedizinischen Verfahren wie PET und SPECT (Single Photon Emission Tomography) ungeheure Datenmengen bewältigt und zahllose Fehlerquellen ausgeschlossen werden. Neue Ansätze, die beispielsweise eine noch höhere Bildauflösung oder noch kürzere Untersuchungszeiten möglich machen, werden von Fachleuten aus dem gesamten süddeutschen Raum diskutiert.
    Um 14 Uhr beginnt dann der medizinische Teil, den am Freitag Nuklearmediziner und Radiologen gemeinsam bestreiten. "Nuklearmedizin und Radiologie werden fälschlicherweise häufig als konkurrierende Verfahren aufgefaßt", bedauert Tagungsleiter Dr. Frank Dieter Maul, Städtisches Klinikum Karlsruhe. "Dabei können sie sich mit ihren ganz unterschiedlichen Schwerpunkten hervorragend ergänzen." Dies werde beispielsweise bei der Diagnostik von Entzündungen des Knochens und Knochenmarks (Osteomyelitis) und bei rheumatischen Gelenkerkrankungen deutlich. Radiologische Verfahren zeigen mit hoher Auflösung Veränderungen in der Knochenstruktur oder auch Schwellungen der Gelenkinnenhaut bei rheumatoider Arthritis. Nuklearmedizinische Verfahren (Szintigraphie) dagegen spüren funktionelle Veränderungen, in diesem Fall also entzündliche Prozesse in Knochen und Gelenken, auf, da sie die erhöhten Stoffwechselraten in den Entzündungsherden sichtbar machen. Erst beide Verfahren zusammen ermöglichen es, sowohl das Stadium der Erkrankung (Entzündungsschübe) und die Entzündungsherde als auch bereits aufgetretene Gewebszerstörungen aufzudecken und die Therapie entsprechend abzustimmen.
    Lebensrettend kann diese Zusammenarbeit bei der Diagnostik der Lungenembolie werden, zumal bei dieser schweren Komplikation stets Eile geboten ist. Radiologische Verfahren können bei größeren Gefäßverschlüssen in der Lunge das Zentrum des Verschlusses direkt sichtbar machen. Nuklearmedizinische Verfahren zeigen dagegen die Auswirkungen des Verschlusses auf Durchblutung (zum Einsatz kommen größere Aggregate) und Ventilation (der Patient atmet markierte Edelgase oder Aerosole ein), können aber auf diese Weise auch sehr kleine Verschlüsse sichtbar machen.
    "Beide Verfahren können sich auf diesen, aber auch auf zahlreichen anderen Gebieten zu einer ganzheitlichen, noch besseren Diagnostik ergänzen", betont Maul, der alle Zuhörer dieser nuklearmedizinisch-radiologischen Diskussion einlädt, dem gemischten Expertengremium Fälle aus der eigenen Praxis vorzustellen.
    Ausschließlich nuklearmedizinischen Themen vorbehalten ist am Freitag die parallel stattfindende Fortbildungsveranstaltung für technische Mitarbeiter (14-17 Uhr), in der ein Erfahrungsaustausch zum Thema Positronen-Emissions-Tomographie (PET) vorgesehen ist.

    Dieses moderne, bildgebende Verfahren steht am Sonnabend, 14. November 1998, im Mittelpunkt der SWDGN-Jahrestagung (9-13.30 Uhr). Mit Hilfe der PET können Stoffwechselvorgänge im Körper mit sehr hoher Sensitivität sichtbar gemacht werden. Aufgespürt werden so zum Beispiel winzige Krebsabsiedlungen (Metastasen), die aufgrund ihrer erhöhten Stoffwechselrate besonders viel des radioaktiven Tracers (beispielsweise ein radioaktiv markiertes Traubenzuckerderivat) anreichern.
    Einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der PET in der Krebsdiagnostik gibt Prof. Dr. Sven Norbert Reske, Ulm, Vorsitzender des Arbeitsausschusses PET der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin. Anschließend stellt Prof. Dr. Roland Bares, Tübingen, ein besonders aktuelles Einsatzgebiet vor: PET ermöglicht bereits kurz nach Therapiebeginn eine Erfolgskontrolle bei der Hochdosischemotherapie, wie sie seit kurzer Zeit etwa beim Brustkrebs zum Einsatz kommt. Dadurch läßt sich zu einem sehr frühen Zeitpunkt feststellen, ob die hochdosierten Zytostatika - die erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen - den gewünschten Erfolg haben, oder ob die Therapie modifiziert werden muß.
    Die Einsatzgebiet der PET in der Kardiologie und Neurologie werden ab 11.30 Uhr vorgestellt.

    Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, an allen wissenschaftlichen Veranstaltungen kostenlos teilzunehmen. Für Fragen oder Interviewwünsche steht Ihnen - nach vorheriger Terminabsprache - der Tagungsleiter, Dr. Frank Dieter Maul, gerne zur Verfügung (Tel. 0721/9744090, Fax 9744099, e-mail: nuklearmedizin@klinik.uni-karlsruhe.de). Weitere Informationen bekommen Sie außerdem bei der Pressereferentin der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), Frau Heike Jordan (Tel. 0551/376447, Fax 376453, e-mail: heike.jordan@t-online.de) oder auf der Homepage der DGN (http://www.nuklearmedizin.de), wo sie in der Rubrik "Aktuelles" unter anderem einen Bericht zur Erfolgskontrolle bei der Hochdosischemotherapie finden.

    Heike Jordan
    Pressereferentin


    Weitere Informationen:

    http://www.nuklearmedizin.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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